Im Alter von 87 Jahren ist Dietmar Willomitzer, ein großer Naturfreund und begeisterter Förster, vor kurzem im Klinikum Weiden verstorben. Dietmar Willomitzer wurde in Bleistadt im Erzgebirge als zweites Kind der Eheleute Oskar und Emilie Willomitzer geboren. Zu der aus dem Sudetenland stammenden Familie gehörte auch seine ältere Schwester Helga.
Nachdem deutschstämmige Kinder dort keine Schule besuchen durften, musste er sie nach Kriegsende 1945 schon wieder verlassen. Seine Mutter und die beiden Kinder wurden im März 1946 aus der Heimat vertrieben und über Falkenau nach Wetzlar transportiert. Mit Hilfe des Roten Kreuzes fand der Vater die Familie und holte sie nach Wernberg. Dort lebte er, seit er aus kurzer Kriegsgefangenschaft entlassen worden war. Dietmar Willomitzer kam in Wernberg gleich in die 2. Klasse und besuchte anschließend sechs Jahre die Oberrealschule, das heutige Keplergymnasium, in Weiden.
Sein Berufswunsch war es schon immer in und mit der Natur etwas zu machen. Mit der Einstellung in den gehobenen Forstdienst im Jahr 1955 konnte Willomitzer die Lehre als Forstlehrling beginnen, die ihn von der Kettnitzmühle bei Unterköblitz bis Grötschenreuth im Steinwald brachte. Nach erfolgreichem Besuch der Forstschule in Lohr, war er als Revierförsteranwärter in Pfrentsch beschäftigt. Zwischendurch leistete er seinen Grundwehrdienst in Bad Reichenhall ab.
Nach den forstlichen „Wanderjahren“ an den Forstämtern Feuchtwangen, Allersberg und Siegenburg, war er mit bestandener Revierförsterprüfung bei der Oberforstdirektion Regensburg beschäftigt. 1963 trat Dietmar Willomitzer den Dienst eines Revierleiters beim Forstamt Tännesberg an, der 2003 mit der Pensionierung endete.
Mit Ehefrau Sigrun, geborene Häußler, ist er seit 1968 verheiratet. Aus der Ehe stammt Sohn Gernot, der aus beruflichen Gründen nach Kanada auswanderte. Die Familie des Sohnes, insbesondere aber die Enkelkinder Leo und Romy, waren der ganze Stolz des Opas. Deshalb gab es trotz der großen Entfernung zwei Besuche im Jahr.
Botanik, Ornithologie, Waldlauf, Orientierungslauf und Skilanglauf waren die Hobbys des Försters, die er mit der gesamten Familie ausübte. Auch in der Freizeit war er in seinem „Wohnzimmer Natur“ unterwegs und kannte jede Spur des Wildes und jede Vogelstimme.
Als leidenschaftlicher Naturschützer gründete er in Tännesberg 1984 die Ortsgruppe des Bundes Naturschutz und war Mitglied beim OWV, dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) und dem Naturschutzbund Deutschland. Sowohl der Vertreter der Bayerischen Forstdienste als auch die der Vereine hoben bei der Beerdigung die vielen Verdienste des Verstorbenen und seine Charakterstärke hervor.
Signifikant waren seine Engagements zum Erhalt des Pfreimdtals während des Autobahnbaus, die Abwendung einer Wiederaufbereitungsanlage für Kernbrennstoffe in Wackersdorf und der Trinkwasserschutz für die Versorgungsanlage in Tännesberg. Deshalb verzichtete er auf die üblichen Gepflogenheiten, gefälltes Holz mit Chemikalien zu behandeln.
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