Tännesberg
22.02.2019 - 10:12 Uhr

Vielfalt sichert Überleben

„Biodiversität, braucht’s des?“, fragt Projektmanager Florian Lang vom Projekt „Marktplatz der biologischen Vielfalt“ in Tännesberg bei einem Diskussionsabend das Publikum. Die Antwort fällt eindeutig aus.

Projektmanager Florian Lang (stehend) überzeugt die Zuhörer von der Notwenigkeit der Biodiversität. Bild: es
Projektmanager Florian Lang (stehend) überzeugt die Zuhörer von der Notwenigkeit der Biodiversität.

In der sehr gut besuchten Versammlung am Donnerstag im Hotel Wurzer ging Lang auf das Projekt ein. Die Erfahrungen der bayerischen Modellgemeinde Biodiversität Tännesberg müsse er jetzt an zehn Kommunen in Bayern weitergeben. „Wir sind jetzt in einer entscheidenden Phase: aufhören oder weitermachen“, konfrontierte er die vielen Besucher mit seiner Aussage. Biodiversität umfasse die Vielfalt der Arten (Pflanzen, Vögel, Kleintiere), der Lebensräume und die genetische Vielfalt. Der Projektmanager betonte, dass der Schutz der Biodiversität Schutz der existenziellen Grundlage sei. Biodiversität sei aber auch ein Teil des Natur- und Umweltschutzes.

„Je vielfältiger ein System ist, desto stabiler ist es“, begründete der Referent die große Bedeutung der Biodiversität. Breiter müssten deshalb die Systeme aufgestellt sein. Am Beispiel des Waldumbaus in der Forstwirtschaft verdeutlichte er das.

Ein Ausschnitt aus dem Film „Paradies am Kainzbachtal“ von Thomas Stock zeigte, wie wichtig Moore sind. Uraufführung ist am Freitag, 24. Mai, um 20.30 Uhr am Kainzbach. Tännesberg habe sich auch mit dem Rotvieh, dem Obstlehrpfad und Rebhuhnprojekt, den Streuobstwiesen, dem Regionalmarkt oder der G’Artenvielfalt einen Namen gemacht. Letzteres Projekt gebe es auch in diesem Jahr wieder. In einer Versammlung am 25. März um 19 Uhr im Sporthotel „Zur Post“ werde Experte Arnold Kimmerl darüber informieren. Von den verschiedenen Projekten würden auch die Tännesberger profitieren. Als Modellgemeinde weckten sie aber auch das überregionale Interesse. In den Anstrengungen sollten wir nicht nachlassen, um noch besser zu werden. Bei den unterschiedlichen Interessen müsse man kompromissbereit sein.

„Wir machen es uns bei der Aufzählung von Gründen für das Verschwinden des Rebhuhns zu leicht. Hier ist das Ökosystem aus dem Gleichgewicht geraten“, mahnte Lang an. An einem Beispiel von ungemähten Grünflächen innerorts konnten erheblich mehr Wildbienenarten nachgewiesen werden.

Auf Tafeln konnte jeder Teilnehmer seine Meinung zur Biodiversität äußern und sich eintragen, wo er sich einbringen möchte: „Wir sitzen alle im gleichen Boot.“ Für die Aussprache wünschte sich Lang, über Themen und nicht über Personen und die große Politik zu reden. So mancher Redebeitrag wäre besser in einer Bürgerversammlung aufgehoben gewesen. Mit seinem Fachwissen brachte sich Toni Wolf wiederholt ein. Er betonte, dass bei der Biodiversität von Anfang an die Landwirte eingebunden gewesen seien. Bürgermeister Max Völkl stellte manches richtig. Die Einsicht, dass Biodiversität nötig ist, dürften die meisten mitgenommen haben.

 
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