Nach zwei Jahren Corona-Pause trafen sich die „Partner für den Landkreis“ wieder zum Wirtschaftsfrühstück. Vorsitzender Alois Hagl hatte Kontakt zur Firma Läpple Automotive hergestellt, die 1990 das 400 000 Quadratmeter große Gelände der ehemaligen Maxhütte erworben hat und dort mit 800 Mitarbeitern Karosserieteile für namhafte Autohersteller produziert. Türen, Kotflügel, Bodenteile sowie Front- und Heckklappen.
Geschäftsführer Oliver Wackenhut hieß die Kommunalpolitiker und Wirtschaftsvertreter in der Kantine willkommen und berichtete über die aktuelle Lage, ehe die Gruppe zur Werksbesichtigung aufbrach. Der 1919 gegründete Familienbetrieb beschäftigt an den Standorten Heilbronn und Teublitz 2600 Mitarbeiter und erzielt einen Jahresumsatz von 500 Millionen Euro.
Ersatzteile von 250 Baureihen
Das Unternehmen fertigt Bauteile im Auftrag von insgesamt 14 Automobilherstellern und hält Restbestände im Ersatzteillager vorrätig. „Das älteste Ersatzteil stammt aus dem Jahre 1954“, erklärt der Standortleiter. In den Regalen lagern Ersatzteile von 250 Baureihen.
Der Betrieb bildet nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch für Fremdfirmen aus. Aktuell kümmern sich 23 Ausbilder um 139 Nachwuchskräfte, die unter sieben gewerblichen und zwei kaufmännischen Berufen wählen können. Geschäftsführer Oliver Wackenhut lobt seine „motivierte Truppe“, die die wellenförmige Entwicklung der letzten zwei Jahre flexibel mitgegangen sei.
Steuergeräte fehlen
Immer wieder müsse eine Produktionsschiene wegen Lieferschwierigkeiten stillgelegt werden. „Aktuell fehlen Steuergeräte“, erklärte der Geschäftsführer. Die betroffenen Mitarbeiter müssten sich bereit erklären, Überstunden abzubauen oder Urlaub zu nehmen. Zu den Lieferengpässen kommt die Kostenexplosion hinzu. „Vor allem beim Stahl steigen die Preise dramatisch“, stellt der Geschäftsführer fest.
Der 19-jährige Nico Nübler stammt aus der Nähe von Teublitz, hat bei Läpple den Beruf des Elektronikers erlernt und arbeitet heute in der Produktion. „Ich muss immer konzentriert sein“, versicherte er Landrat Thomas Ebeling, als er ihm die Herstellung eines Scharnierteils erläuterte. Wenn sich in der Automation ein Fehler einschleiche, müsse er sofort reagieren, so der Jugendliche.
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