Die Gäste mit seinem trockenen Humor zu unterhalten und Lachtränen zu erzeugen, ist das Markenzeichen von Ralf Winkelbeiner. Der gebürtige Manchinger nahm das Publikum auf Einladung der Feuerwehr Wildstein (Gemeinde Teunz) mit auf eine Reise durch den alltäglichen Wahnsinn und zeigte so manche Absurdität auf. "Wildstein ist die schönste Ortschaft, die ich mir heute vorstellen kann", bekannte er gleich zu Beginn seiner gut zweistündigen Vorstellung. Allerdings sitze er seit Stunden hier herum, da er extra früher angereist sei, um noch die Sehenswürdigkeiten anzuschauen.
Der Kabarettist, der im Augustiner Keller in München entdeckt wurde und seit vielen Jahren zur Kleinkunstszene gehört, outete sich: "Ich leide an ADHS, dem Augustiner-Durst-und-Hunger-Syndrom." Der 48-Jährige raste von Pointe zu Pointe, immer die menschlichen Schwächen und Unzulänglichkeiten im Blick. Seine Sicht auf die Ehe beschrieb er so: "Ich bin glücklich verheiratet, sagt meine Frau." Freunde von ihm hätten aber eine Blumenhochzeit gefeiert: "Sie ist verwelkt, er verduftet." Auch mit Wortverdrehungen löste er Lachsalven aus: Statt "keiner liebt dich so wie ich", sagte er: "Keiner liebt dich, wieso ich?" Seine urkomische Sichtweise auf alltägliche Dinge zeigte sich, als er seiner Frau erzählte, sein Freund Berni habe seine Frau im Swinger-Club kennengelernt, worauf seine Frau geantwortet habe: "Schön, dass d`Musik die Leit zambringt." Winkelbeiners Rezept für eine glückliche Ehe lautet: "Getrennte Betten. Sie in Bali, er auf Malle."
Mit Tränen in den Augen verfolgte das Publikum die Erzählung darüber, was auf einer Hochzeit alles passieren kann, vom Jonglieren mit Knödeln über das Abstempeln der Glückwunschkarten bis zum totalen Eklat beim "Brautverziang", der Brautentführung. Da wurde aus der blickdichten Strumpfhose von Tanja eine Netzstrumpfhose. Eine Fernsehzeitung "Hör zu" zu nennen, sei ihm unverständlich, besser sei "Schau nei".
Winkelbeiner, der bereits mehrere Auszeichnungen erhalten hat und den Fastenprediger Barnabas bei der Manchinger Starkbiergaudi verkörpert hat, bezog auch immer wieder das Publikum mit ein und zeigte nicht nur bei Worterklärungen von "Bogfotzn" oder "Gschwerl", dass er sein Publikum begeistern kann. Für einen gelungenen Abend sorgte auch die Verpflegung mit Bratwurstsemmeln und Getränken durch die Feuerwehr.
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