Thanhausen bei Bärnau
29.09.2022 - 11:13 Uhr

Ein Zeichen für den Glauben: OWV Thanhausen restauriert vier Wegkreuze

Oft erinnern sie an Tragödien, Unwetter oder sie stehen zum Dank, einer Gefahr entkommen zu sein. Die Rede ist von Flurkreuzen. Vier von ihnen hat der OWV Thanhausen jetzt restauriert, zwei wurden gesegnet.

Der Oberpfälzer Waldverein Thanhausen (OWV) hat im vergangenen Jahr vier Flurkreuze in und um die Ortschaft restauriert und die Plätze saniert. Das Kimmerles Kreuz am Waldrand, das Kreuz am Gaisbühl, das "Hansen-Kreuz" am Ortsausgang an der Karl-von-Korb-Straße und das "Platzer-Kreuz" am Rohrbrunnen. Am vergangenen Sonntag erhielten nun auch die beiden Marterl "Hansen-Kreuz" und das "Platzer-Kreuz" den kirchlichen Segen. Zu Beginn begrüßte OWV-Vorsitzender Bernd Schwamberger Pfarrer Konrad Amschl, Bürgermeister Alfred Stier, zahlreiche OWV-Mitglieder und Dorfbewohner, sowie alle ausführenden Firmen, die bei der Sanierung der Marterl beteiligt waren.

Gemeinsam wanderte die Gruppe zuerst zum "Hansen-Kreuz". Voller Stolz stellte Schwamberger das aufwändig restaurierte Kreuz vor. "Errichtet zur Ehre Gottes von Johann und Franziska Freundl im Jahre 1925" zeigt die neu vergoldete Inschrift. Das Marterl gehörte früher der Familie Freundl aus Thanhausen und ist nun im Besitz der Stadt Bärnau. Es war vor zwei Jahren umgestürzt und der Korpus und die Tafel mit der Inschrift waren in viele Einzelteile zerbrochen. Der Vorsitzende und sein Team nahmen sich der Sache an und zeigten in vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden ihr Engagement.

Neuer Sockel aus Granit

Ein besonderer Dank galt dem Künstler und Bildhauer Herbert Lankl. Er fertigte einen neuen Granitsockel an und gestaltete die zerbrochene Tafel mit der Inschrift neu. Schwamberger dankte auch Stadtrat Kurt Fischer für die Ausführung der Erd- und Pflasterarbeiten und Nicole Meiler aus Wurz für das Kleben des Korpus. Die Kosten der Sanierung belaufen sich auf insgesamt 6000 Euro. Anschließend segnete Amschl das Kreuz. In einer kurzen Meditation sagte er: "Wer sich an Gott erinnern will, muss Innehalten. Dazu laden uns die Wegkreuze ein. Sie mahnen: Bleib stehen an diesem Ort, nimm dir etwas Zeit, um über das nachzudenken, was du hier siehst. Werde dir dessen bewusst, erinnere dich daran und lass dich davon berühren. Dann kann das Wegkreuz auch dir zum Segen werden."

Fond für Kleinprojekte

Weiter ging es dann zum "Platzer-Kreuz" am Rohrbrunnen. Das Marterl wurde versetzt und steht jetzt auf städtischem Grund. Der Platz dafür wurde von Kurt Fischer vorbereitet und gepflastert. Das steinerne Wegkreuz wurde auch von Herbert Lankl wieder hergerichtet und aufgefrischt und die Inschrift neu vergoldet. Die Pflege des Marterls übernehmen Josef und Maria Schabner. Auch dieses Kreuz erhielt von Amschl den Segen.

Als stellvertretender Vorsitzender der Ikom Stiftland lobte Bürgermeister Alfred Stier Bernd Schwamberger und sein Team und dankte für ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Eigenleistung. Er betonte, dass der Hauptanteil der Kosten für die Restaurierung der vier Marterl von der Ikom Stiftland, aus einem Fond für Kleinprojekte, getragen wird. Dafür hatte sich der OWV im vergangenen Jahr beworben. Der Gesamtzuschuss belief sich auf 10.000 Euro, den Restbetrag von 4800 Euro übernahm der OWV Thanhausen. Im Anschluss lud Schwamberger noch zu einem gemütlichen Beisammensein bei Kaffee, Kuchen und Grillspezialitäten auf den Gaisbühl ein.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.