"Sie sind die Ersten, die diese Planungen zu sehen bekommen", versichert Thiele, Vorsitzender der Gemeinschaft Dorferneuerung Thanhausen. Er stellte das erste Maßnahmen-Paket vor, bei dem zwei Projekte gleichzeitig ausgeführt werden sollen: Mehrzweckhalle und Schlossplatz mit Schlossgarten sowie die Karl-von-Korb-Straße. Der Entwurf sieht vor, dass am Schlossplatz ein etwa 1,5 Meter breiter Streifen als Mehrzweckbereich entsteht. Derzeit ist die Straße recht eng, was für Fußgänger gefährlich werden kann. Geplant ist, dass die Straße samt Fußgängerweg und Platz heimischen Granitpflaster als Oberfläche erhält. Das Straßengefälle soll von acht Prozent auf fünf Prozent vermindert werden.
Mehr Grün für die Straße
Bei einer Bürgerbefragung stellte sich heraus, dass viele Anlieger Bedenken bezüglich der Geräuschentwicklung auf der gepflasterten Straße hätten. "Wir können die Fahrbahn auch asphaltieren", erklärte der Vertreter vom Amt für Ländliche Entwicklung. Durch eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Kilometer pro Stunde würde die Lärmentwicklung ebenfalls gemindert.
Die Entwässerungsmulden würden den Fahr- und Fußgängerbereich optisch trennen. Weil das Flurstück 81 zum Verkauf steht, könnte die Fläche ebenfalls im Sinne der Dorferneuerung gestaltet werden, schlug Thiele vor. Beispielsweise wäre Platz für einen großen Baum oder eine Art Dorftreff. Überhaupt könnten an der östlichen Seite entlang der Karl-von-Korb-Straße Bäume gepflanzt werden. Der Vorplatz der Mehrzweckhalle soll durch die Dorferneuerung gestalterisch und funktional aufgewertet werden. Auch dort sollen die Fahrbahn und der Gehweg gepflastert werden. Zudem sieht der Entwurf neu definierte Parkplätze sowie einen Behindertenparkplatz vor. Dann soll noch eine Art Festplatz entstehen, den Thiele im Plan als "Biergarten" bezeichnet. Auch hier möchte die Teilnehmergemeinschaft mehrere Bäume pflanzen. Thiele versicherte, dass alle bereits bestehenden Bäume und Grünflächen bestehen bleiben.
Mit knapper Mehrheit beschlossen die Thanhausener in einer Versammlung, dass der Maibaumstandort vom Schlossplatz zum neuen Festplatz bei der Mehrzweckhalle verlegt werden soll.
Neuer Maibaumstandort?
Dies bemängelte Gottfried Beer: "Das Ortszentrum entwickelte sich über Jahrhunderte. Den neuen Maibaumstandort finde ich bedenklich", kommentiert er. Bauhofleiter Christian Gleißner, Mitglied der Thanhausener Teilnehmergesellschaft, erklärte, dass über das, was vorgesehen ist, abgestimmt wurde. Ob der neue Maibaumplatz tatsächlich verlegt wird, sei nicht unwiderruflich festgelegt.
Thiele rechnet mit Gesamtplanungskosten von 1,7 Millionen Euro. Davon müsse die Knopfstadt einen Anteil von rund 800 000 Euro übernehmen. Eine klare Ersparnis würde eine Asphaltierung der einzelnen Fahrbahnen gegenüber des Granitpflasters bringen. Die Gesamtkosten würden dann um 241 000 Euro sinken. Der Stadtrat möchte sich bei diesem Beschluss den Wünschen der Dorfbewohner anschließen. In einer nächsten Bürgerversammlung wird der Entwurf auch in Thanhausen vorgestellt. "Jede Änderung wird aufgenommen und eingearbeitet", verspricht der Vorsitzende. Der Beginn der Ortserneuerung ist für 2020 vorgesehen. Weil dieser Tagesordnungspunkt nur der Information diente, fasste der Stadtrat dazu keinen Beschluss.























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