Thanstein
19.04.2022 - 10:36 Uhr

Dorferneuerung in Hebersdorf auf gutem Weg

Im Thansteiner Ortsteil Hebersdorf laufen die Maßnahmen zur Dorferneuerung nach Plan. Bei einer öffentlichen Sitzung informierten Bauoberrat Martin Stahr und Architekt Christian Schönberger nun über den genauen Sachstand.

Der Dorfstadel am neuen Dorfplatz im Thansteiner Ortsteil Hebersdorf wird derzeit von den beauftragten Baufirmen errichtet. Bild: mnt
Der Dorfstadel am neuen Dorfplatz im Thansteiner Ortsteil Hebersdorf wird derzeit von den beauftragten Baufirmen errichtet.

Die Dorferneuerung im Thansteiner Ortsteil Hebersdorf schreitet voran. Bei einer öffentlichen Vorstandssitzung der Dorferneuerung Thanstein/Hebersdorf im Pfarrsaal informierten Bauoberrat Martin Stahr und Architekt Christian Schönberger über den aktuellen Sachstand. Die Maßnahme "Alte Schule“ befindet sich demzufolge in der baulichen Schlussphase. Nachdem die Malerarbeiten an der Fassade zeitnah abgeschlossen werden und das Gerüst entfernt wird, soll anschließend noch der Außenbereich inklusive barrierefreiem Zugang und das Abgraben der abschüssigen Asphaltfläche fertiggestellt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt ist eine Einweihungsfeier mit einem Tag der offenen Tür vorgesehen.

Weiter berichteten sie über das Projekt "Dorfstadel", der am neuen Dorfplatz errichtet wird. Die Baugrube wurde zwischenzeitlich ausgehoben. Einer minimalen planerischen Änderung mit einer Drehung des Gebäudes stimmte die Vorstandschaft einstimmig zu. Die ersten Gewerke sind bereits vergeben, der Dorfstadel soll Ende dieses Jahres fertiggestellt werden.

Bürger können Ideen einbringen

Christian Schönberger informierte im Anschluss über das Gebäudenutzungskonzept und die aktuelle Ausführungsplanung. Aufgrund von Nachfragen aus den Zuschauerreihen lud er am Freitag, 22. April, zu einem Vor-Ort-Termin ein, bei dem die Bevölkerung und die Vereine informiert werden sollen und weitere Ideen oder Anregungen zum finalen Nutzungskonzept abgegeben können. Aufgrund der finanziellen Situation sei auch eine Eigenbeteiligung der Dorfgemeinschaft bei der Innengestaltung durchaus erwünscht, erläuterte Schönberger weiter.

Auch bei den Maßnahmen "Neue Dorfmitte“ und "Neugestaltung Tradweg und Kirchplatz“ tut sich etwas. Wie bei der Sitzung zu hören war, wurden beide Projekte in die Umsetzungsplanung ab 2023 aufgenommen. Allerdings rechnet man aufgrund der massiven Preisanstiege und Prognosen für die Neugestaltung des Dorfplatzes mit Querunghilfe mit etwa 600 000 Euro Investitionskosten. Für die neuen Straßenzüge Tradweg, Dorfplatz und Kirchplatz sowie die Platzgestaltung am Kirchplatz liegen die Kosten bei knapp über einer Million Euro.

Alle Maßnahmen in diesem Zusammenhang sollen Ende 2025 beendet sein. Die Kommune müsste hierfür etwa 650 000 Euro beisteuern. Vorsitzender Martin Stahr wies darauf hin, dass diese Entscheidung nun wichtig sei, um die Sicherung des Fördersatzes zu gewährleisten und die Planung anzustoßen.

Die Maßnahme "Gehweg Eibensteinstraße mit Rückhaltbecken und Ersatzbepflanzung“ wurde bis auf die Grünmaßnahmen vergeben und wird im Juni oder Juli dieses Jahres beginnen. Eine Baustelleneinweisung findet am Dienstag, 3. Mai, statt. Die Rodung der Bäume des Straßenzuges soll im weiteren Verlauf mit einer Ausnahmegenehmigung ab 1. September beginnen.

Deutlich höhere Kosten

Die Gesamtsumme für das Bauvorhaben liegt jetzt bei rund 700 000 Euro – und damit um 15,2 Prozent über der ursprünglichen Kostenberechnung des Verbandes für Ländliche Entwicklung vom Dezember 2021. Gegenüber der Kostenvereinbarung vom September 2019 sind die Kosten sogar um fast 30 Prozent gestiegen.

Abschließend folgte noch eine Diskussion zum Thema Nahwärmenetz. Interessierte Bürger aus Thanstein und Hebersdorf initiierten dazu eine Umfrage an über 100 Haushalte und erhielten 33 positive Rückmeldungen. Eine geografische Auswertung wurde der Versammlung zur weiteren Prüfung vorgelegt.

Architekt Schönberger berichtete in diesem Zusammenhang von erfolgreichen Maßnahmen in Tännesberg und Köttlitz. Andererseits wurde auch in anderen Ortschaften bei einer detaillierten Machbarkeitsanalyse ein Nahwärmenetz wieder verworfen. Er appellierte dabei vor allem an die Bürger, die sich in Eigeninitiative und Bürgergenossenschaften dafür stark machen müssen. Die Versammlung beschloss aufgrund des großen Interesses, eine Machbarkeitsanalyse für Thanstein in Betracht zu ziehen. Die Kosten hierfür liegen bei 10 000 Euro, wobei wiederum 66 Prozent gefördert werden.

Skeptischer Blick in die Zukunft

Abschließend blickte Bauoberrat Martin Stahr skeptisch in die Zukunft, was langfristig geplante Projekte angeht: Trotz der Fördermittelerhöhung des Amtes für Ländliche Entwicklung auf 3,9 Millionen Euro werden aufgrund der immer weiter ansteigenden Kosten höchstwahrscheinlich nicht alle Maßnahmen der Dorferneuerung planmäßig durchgeführt werden können, befürchtete er.

 
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