Thanstein
01.12.2023 - 15:13 Uhr

Feierliches Gelöbnis in Thanstein bei weltpolitisch angespannter Lage

"Soldat zu sein, das ist keine Tätigkeit, kein Beruf wie jeder andere," bringt es Bürgermeister Walter Schauer auf den Punkt. In seiner Gemeinde legen 160 Rekruten das feierliche Gelöbnis ab.

Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren fand das letzte feierliche Gelöbnis in der Gemeinde Thanstein statt. Am Donnerstag leisteten nun 160 Rekrutinnen und Rekruten des Panzerbataillons 104 aus Pfreimd bei einem feierlichen Appell ihren Treueid.

Nach dem Einmarsch der Ehrenformation, bestehend aus dem Heeresmusikkorps aus Veitshöchheim, dem Ehrenzug und der Fahnenabordnung ließen die Militärmusiker den „Regimentsgruß“ erklingen. Anschließend schritten Bataillonskommandeur Oberstleutnant Marek Krüger und Bürgermeister Walter Schauer die Front ab.

In seiner Rede begrüßte Bürgermeister Schauer neben den zahlreichen Angehörigen der Soldaten Abordnungen des BSB-Kreisverbandes und der Reservistenkameradschaften mit ihren Fahnen. Unter den Ehrengästen waren der stellvertretende Landrat Jakob Scharf, zahlreiche Bürgermeister, Vertreter von Ämtern und Behörden sowie mehrere Gäste aus der Stadt Pleystein. In seiner Rede ging Schauer darauf ein, dass sich die Rekruten in einer weltpolitisch angespannten Zeit für den Dienst in der Bundewehr entschieden hätten. "Ich spreche Ihnen im Namen aller meinen Dank und meine Anerkennung aus", betonte Schauer.

"Leben Sie unsere Werte"

Die 5. Kompanie des Panzerbataillons 104 hat bei der Grundausbildung gute Arbeit geleistet. "Unser Ziel war es, Sie möglichst umfassend auszubilden und einen Grundstock für die folgenden Ausbildungsabschnitte zu legen," so der Bataillonskommandeur Oberstleutnant Marek Krüger. Er forderte die Rekruten zu drei Dingen für ihren weiteren militärischen Werdegang auf: "Seien Sie aktiv, leben Sie Kameradschaft und leben Sie unsere demokratischen Werte". Alle Redner gingen in ihren Ansprachen auf die sicherheitspolitische Lage und aktuelle Kriege ein.

Spontanen Beifall bekam von den Ehrengästen, Eltern und Angehörigen der Sprecher der Rekruten, Panzerschütze Justin Ludäscher. Er ließ die ersten Tage und Wochen bei der Bundeswehr Revue passieren. Mit Humor gewürzt brachte er einige Anekdoten aus der Grundausbildung vor. "Anfangs waren wir uns alle fremd, doch das gemeinsame Lernen, Essen, Marschieren, Sauberhalten der Reviere, Schießen oder das Schlafen im Wald brachte uns schnell und eng zusammen. Eine der größten Umstellungen war für uns Befehl, Gehorsam und Disziplin zu erlernen". Ludäscher dankte dem Führungs- und Ausbildungsteam, das eine spannende und qualitativ hochwertige Ausbildung leistete. "Es ist bemerkenswert und faszinierend wie sich jeder Einzelne von uns in dieser recht kurzen Zeit entwickelt hat".

Jahrzehntelange Verbindung

Mehrere Musikstücke des Heeresmusikkorps umrahmten das Gelöbnis. Mit der Hand auf der Bundesverdienstflagge zeigen die Rekruten, dass sie bereit sind, sich der staatsbürgerlichen Verantwortung zu stellen. Dass dieses Gelöbnis in Thanstein stattfindet, ist Anerkennung dafür, dass die Bürger der Gemeinde schon seit fünf Jahrzehnten zu den Soldaten stehen und sie gern gesehene Gäste sind.

Beim Empfang im Feuerwehrstadl, den die gemeindlichen Vereine unterstützten, folgte ein reger Gedankenaustausch.

Hintergrund:

Panzerbataillon 104

  • Verband des Deutschen Heeres seit 1.Oktober 1970
  • Fünf Kompanien mit etwa 400 Soldaten
  • Standort: Oberpfalzkaserne in Pfreimd. Die 5./104 ist ausgelagert in Weiden
  • Hauptwaffensystem: Kampfpanzer Leopard 2 A7V, 120 mm Glattrohrkanone, 1500 PS, 68 Km/h, 63,9 Tonnen. Besatzung: Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer
 
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