Die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) investiert in den Ausbau und die Modernisierung des Verteilnetzes und stellt damit die Weichen für die Energiewende im Freistaat. Deshalb entsteht im Landkreis Schwandorf zwischen Thanstein, Dautersdorf, Jedesbach und Jedesbachermühle eine neue 20 000-Volt-Leitung. Sie soll einen Großteil der bestehenden Leitung ersetzen. Die Arbeiten sind in der Pfingstwoche gestartet.
Das Projekt in Thanstein sei ein wichtiger Baustein für die Energiezukunft Bayerns, denn es macht das regionale Netz fit für die nächsten Jahre. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Das Bayernwerk investiert laut einer Mitteilung rund 1,1 Millionen Euro in die Modernisierung. Rund viereinhalb Kilometer leistungsstarke Mittelspannungskabel werden künftig unter der Erde verlaufen. Techniker werden die bisherige Freileitung samt Masten abbauen, sobald die Erdkabel in Betrieb sind haben. "Das leistungsstarke Erdkabel trägt zu einer sicheren und stabilen Versorgung bei. Die Kabel sind zudem weniger störanfällig als Freileitungen, die allen Witterungseinflüssen ausgesetzt sind", erläutert Netzbauleiter Tobias Henfling vom Bayernwerk-Kundencenter in Schwandorf. Auch die Trafostationen in Thanstein, Dautersdorf und Frankenthal sollen erneuert werden. Mit den Arbeiten sind die Schönberger Bau GmbH aus Chamerau und die Firma Omexom aus Cham beauftragt.
An der Kreisstraße bei Jedesbachermühle und auf Höhe Frankenthal unter der Schwarzach kommt das Spülbohrverfahren zum Einsatz. Ein Spezialgerät bohrt und spült einen Tunnel, in dem Leerrohre verlegt werden. Für die Modernisierung der Trafostationen setzt das Bayernwerk im Stieglweg in Thanstein, in Dautersdorf und in Jedersbachermühle auf Digitalisierung: Geplant ist jeweils eine digitale Ortsnetzstation. Ein regelbarer Ortsnetztrafo gleicht Schwankungen im Energieverbrauch und bei der Einspeisung erneuerbarer Energien automatisch aus. Dank der Stationen können laut Bayernwerk mehr Erzeugungsanlagen ans Netz. Bis 2028 sollen demnach im gesamten Bayernwerk-Gebiet 8 500 weitere digitale Ortsnetzstationen ans Netz gehen.
Damit der Freistaat im Sinne des Bayerischen Klimaschutzgesetzes ab 2040 klimaneutral werden könne, müssten die Hochspannungs-, Mittelspannungs- und Niederspannungsnetze ausgebaut werden, so das Bayernwerk. "Die wachsende Zahl der Erzeugungsanlagen für erneuerbare Energie und der steigende Strombedarf durch den zunehmenden Einsatz von zum Beispiel Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen erfordern ein starkes, intelligentes und flexibles Netz. Nur so können die Energieflüsse gesteuert und verteilt werden", sagt Netzbauleiter Tobias Henfling. Auch zahlreiche neue Umspannwerke und die Erweiterung bestehender Anlagen seien erforderlich. Die Bayernwerk-Gruppe reagiert darauf mit der "Wachstumsoffensive Energiezukunft Bayern" - einem milliardenschweren Budget für Netzausbau. Allein in den vergangenen eineinhalb Jahren habe die Bayernwerk AG nach eigenen Angaben etwa 1200 neue Mitarbeitende für sich gewonnen.
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