Mit einem Konzert der Chöre in der Thumsenreuther Ägidienkirche beginnt der Festreigen. Bläser aus Marktredwitz, Flötengruppen und der Projektchor aus der eigenen Gemeinde und den Nachbarn aus Erbendorf, dem Chor Einklang aus Windischeschenbach, den Quersängern und Franziska Zahn an der Orgel werden zusammen mit dem Jubelchor musizieren.
Die wechselvolle Geschichte des Chores seit seinen Anfängen in den schwierigen Kriegsjahren 1938/39 hat der langjährige Leiter Eberhard Voigt akribisch in einer kleinen Chronik skizziert. Pfarrer Theodor Roth hat mit der Ausbildung junger Männer zu Bläsern in den Jahren 1938/39 unter großen Schwierigkeiten und hohem finanziellem Aufwand begonnen und leitete auch selbst diesen ersten Posaunenchor in der Region. Die Gründungsmitglieder waren August Deucher, Andreas Frank, Christian Frank und Christian Frank aus Erbendorf, Albert Steiner, Hans Grünbauer, Hans Schieder, Günter Tzschoppe, Hans Wagner und Rudolf Zahn, im gleichen Jahr traten noch Fritz Fichtner, Heinrich Müller und Erich Tzschoppe ein. Der damals einzige Chor war gefragt im gesamten Weidener Dekanat, so auch bei der Einweihung der KZ-Gedenkstätte Flössenbürg. Durch die schweren Kriegsjahre führte Erich Tzschoppe den Chor.
Ab 1952 eilte Pfarrer Hensold von der Kanzel zur Empore, um seinen Posaunenchor zu dirigieren. Den Bläsernachwuchs ließ er vom Erbendorfer Pfarrer Walter Krauß ausbilden, der nach dem Weggang Hensolds sogar den Chor für ein Jahr übernommen hatte.
Bereits 1963 übernahm Eberhard Voigt die Leitung von Wolfgang Weiss, der nur kurze Zeit zur Verfügung stand. Unermüdlich bildete Voigt Jungbläser aus, um den Chor immer wieder zu verjüngen und vor allem auch dem Wegzug zu trotzen.
Ein Instrument unter dem Arm vereinfachte so manchem Bläser in der neuen Umgebung die Eingewöhnung. Diese Arbeit führte sein Nachfolger, Werner Klüher, weiter. Sie sorgten somit für Stabilität und Fortbestand des Chores und ein sehr vitales, junges Ensemble.
Wesentliche Unterstützung erhält der Chor bereits seit 1941 vom Verband evangelischer Posaunenchöre in Bayern - sowohl bei der Beschaffung neuer Instrumente und Noten, als auch in der Fort-und Weiterbildung der Bläser. Die Beteiligung des Chores im Verband der großen Bläserfamilie etwa bei Landesposaunentagen mit einigen Tausend Bläsern, bei Kirchentagen und Dekanatsfesten ermöglichen das Mit- und Zusammenspiel bei anspruchsvoller, mehrchöriger Bläsermusik. Darüber hinaus unterstützt und prägt der örtliche Posaunenchor die Festgottesdienste im Kirchenjahr, ökumenische Gottesdienste und Feierstunden etwa zum Volkstrauertag, bei Trauungen, Taufen und Beerdigungen aber auch bei musikalischen Hohepunkten in der politischen Gemeinde.
Das Engagement vieler Einzelner, die treu die wöchentlichen Übungsstunden und Auftritte besuchen, sich intensiv vorbereiten - sie haben den Chor nunmehr durch wechselvolle 80 Jahre getragen. Mittlerweile vollzieht sich der nächste Generationenwechsel, ältere Bläser und Bläserinnen ziehen sich zurück und jüngere drängen nach vorne. Werner Klüher gibt den Taktstock weiter an das Trio Magdalena Häupler, Wolfgang Nikol und Hermann Prölß.
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