Thumsenreuth bei Krummennaab
27.08.2019 - 13:17 Uhr

Kultiges Knattern

Dabei sein ist alles. Und so mancher fragte sich, wenn auch nicht ernst gemeint, ob Motorblock-Weitwurf nun bald olympische Disziplin wird.

Die gemeinsame Ausfahrt von rund 150 Zweiradfahrern war der absolute Höhepunkt. Die knatternden und qualmenden Maschinen waren ein echter Hingucker. Bild: att
Die gemeinsame Ausfahrt von rund 150 Zweiradfahrern war der absolute Höhepunkt. Die knatternden und qualmenden Maschinen waren ein echter Hingucker.

Thumsenreuth stand Kopf, als rund 200 Zweiradfahrer mit ihren kleinen Maschinen zum Festplatz anrollten. Ein Hauch von Nostalgie und natürlich Ölgeruch lag in der Luft. Ob Mofa, Mokick, Moped oder Roller, alle Fahrzeuge hatten eine Geschichte vorzuweisen.

Feinst säuberlich herausgeputzt traten sie zur Schau bei den „Wild Hogs Stoawold“ auf dem Festplatz der Thumsenreuther Feuerwehr zur Feier des 140-jährigen Bestehens an. Dicht umlagert waren unter anderem eine NSU Quickly mit 1,4 PS, Baujahr 1958, die top aufbereitet wie neu dastand. Oder die große Schwester, eine NSU Quick mit 3 PS, Baujahr 1949, die Alfons Höcht aus einem Museumsbestand erwerben konnte. Auch die nur kniehohen Kleinstmaschinen japanischer Herkunft, die straßentauglich auffuhren, zogen die Blicke auf sich.

Die Verantwortlichen um Marius Hederer ließen sich einiges einfallen. Ein Motorblock-Weitwurf-Wettbewerb war dicht umlagert. Es galt, einen präparierten Motorblock, aufgefüllt mit Blei, gut 12 Kilogramm schwer, zu werfen. Eine besondere Technik war nicht möglich – nur mit Kraft konnte der Block gestemmt werden. Am weitesten mit 10,51 Meter schleuderte ihn Stefan Schmidt hinaus, gefolgt von Daniel Retzer mit 10,50 Meter und Christopher Moller mit 9,20 Meter. Sie erhielten einen originellen Pokal und jeweils einen kleinen Preis.

Dass nicht nur große Maschinen ordentlich qualmen können, zeigte Hederer am Burn-out-Stand. Mit seiner Zündapp GTS 50 räucherte er die Zuschauer ordentlich ein. Zu einem Reifenverschleiß wie bei den großen Maschinen kam es aber nicht.

Jeder Besucher, der mit einer Maschine vorfuhr, erhielt von den Veranstaltern ein Los. Über 50 gesponserte Preise verloste Christian Hederer an die Teilnehmer. Der krönende Abschluss der "Wild Hogs"-Veranstaltung aber war die gemeinsame Ausfahrt. Rund 150 Fahrer beteiligten sich und zogen eine Runde über Reuth, Premenreuth, Letten und zurück zum Festplatz. Bewundernd schauten Spaziergänger den Kultgefährten nach. „Das war noch nie da“, bestätigten anerkennend viele Festbesucher beim noch langen Beisammensein.

Die Ausfahrt führte über Reuth, Premenreuth, Letten und zurück zum Festplatz. Bild: att
Die Ausfahrt führte über Reuth, Premenreuth, Letten und zurück zum Festplatz.
Ordentlich Kraft war gefordert, um den rund 12 Kilogramm schweren Motorblock zu werfen. Links Schiedsrichter Christian Hederer. Bild: att
Ordentlich Kraft war gefordert, um den rund 12 Kilogramm schweren Motorblock zu werfen. Links Schiedsrichter Christian Hederer.
Einen originellen Pokal erhielten die Weitwurf-Sieger von den Organisatoren. Im Bild von links Marius Hederer, Drittplatzierter Christopher Moller, Sieger Stefan Schmidt, Zweiter Daniel Retzer und Moderator Christian Hederer. Bild: att
Einen originellen Pokal erhielten die Weitwurf-Sieger von den Organisatoren. Im Bild von links Marius Hederer, Drittplatzierter Christopher Moller, Sieger Stefan Schmidt, Zweiter Daniel Retzer und Moderator Christian Hederer.
Sogar eine Zündapp GTS 50 kann so viel Qualm wie eine große Maschine erzeugen. Das zeigte Marius Hederer auf dem Burn-out-Stand. Bild: att
Sogar eine Zündapp GTS 50 kann so viel Qualm wie eine große Maschine erzeugen. Das zeigte Marius Hederer auf dem Burn-out-Stand.
 
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