Die Kemnatherin Johanna Eisner beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Lehre der Hildegard von Bingen und gibt ihr Wissen in Führungen und Kursen weiter. In Thurndorf eröffnete sie die Heilfastenwoche mit 20 Teilnehmern der KAB und beschloss sie auch wieder. Sie fungierte als „Alpha“ und „Omega“ der Woche. Ein Leitsatz lautet: „Alles was man nicht unbedingt braucht, muss während des Heilfastens weggelassen werden.“
Vor Ort war Fastenleiterin Sieglinde Herzung Ansprechpartnerin. Die Teilnehmer hatten sich bereit erklärt, zunächst vier Entlastungstage einzulegen. Das heißt, auf tierisches Eiweiß wie Fleisch, Wurst, Hartkäse und Süßes zu verzichten und auf leicht verdauliche Speisen pflanzlicher Art umzusteigen.
Außerdem mussten täglich drei Lieter Fastentee zur Entgiftung des Körpers getrunken werden, um den Kreislauf stabil zu halten und um sich wohl zu fühlen. Täglich traf sich die Gruppe zu Kurzwanderungen. Die Praxis des „Hildegard-Fastens“ ist eine einfache Methode, um den Körper von seinen Gift- und Schlackenstoffen zu reinigen und die Seele von ihren Belastungen zu befreien.
Für Hildegard ist das Fasten das Universalmittel für 29 von 35 seelischen Krankheiten. Täglich wurde die frisch gekochte Fastendinkelbrühe serviert, verfeinert mit Pelargoniengewürz, Dinkelkörnern und Flohsamen, dazu frisches Dinkelbrot zum Einspeicheln. Anschließend gab es ein Stamperl frisch gekochten Petersilienherzwein. Das Heilfasten stellt eine natürliche Unterstützung des Immunsystem dar, lautet ein Leitsatz dieser Tage.
Täglich wurde die 20-köpfige Fastenrunde über Trinkmenge, Leberwickel, Fußbäder und gesundheitlichen Zustand abgefragt. Nach den Abschlussgesprächen gab es dann den heiß ersehnten Bratapfel zum „Fastenbrechen“. In den anschließenden „Aufbautagen“ müssen die Nahrungsmittel nach deren Heilwert ausgewählt werden, wie beispielsweise Habermus aus Dinkelschrot, Apfel, Galgant, Bertram, Zimt, Honig, gehackte Mandeln und Flohsamen.
Ein stabiles Immunsystem könne nur durch eine ganzheitliche Stärkung erreicht werden. Vernünftige Ernährung, regelmäßige Bewegung, geregelte Schlafgewohnheiten und Ruhephasen sind dabei ebenso von Bedeutung wie psychische Stabilität und soziale Kontakte. Deshalb ist das Hildegard-Heilfasten immer gruppenweise sehr zu empfehlen. Alle Beteiligten der KAB-Veranstaltung konnten sich froh gestimmt über das Erlernte nach Hause verabschieden.
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