Tiefenbach im Landkreis Cham
03.11.2024 - 13:45 Uhr

Paul Windschüttl aus Tiefenbach wird 70: Ein Leben für und mit der Musik

Schon mit fünf Jahren erhält Paul Windschüttl Musikunterricht. Mit 70 ist er als Trompetensolist, Organist und Dirigent weitum bekannt sowie Träger des Bundesverdienstkreuzes. Den runden Geburtstag wird er nicht alleine feiern.

Paul Windschüttl aus Tiefenbach, weitum bekannt als Solotrompeter und Organist feiert am Montag, 4. November seinen 70. Geburtstag. Dem gebürtigen Thansteiner wurde Musik quasi schon in die Wiege gelegt, denn im zarten Alter von nur fünf Jahren erkannte damals sein Onkel sein Musiktalent und unterrichtete ihn auf der Trompete. Bald darauf lehrte ihn der damalige Dorfpfarrer in Thanstein das Klavierspielen.

So war es nicht verwunderlich, dass sich Windschüttl bald der Orgel zuwandte und über das bischöfliche Knabenseminar und das Augustinus-Gymnasium in Weiden, zum Studium der Kirchenmusik an der Fachschule für katholische Kirchenmusik nach Regensburg gelangte. Ein Studium der Trompete an der Hochschule für Musik München schloss sich an und später dann Cembalo- und Generalbassstudien bei Domorganist Eberhard Kraus in Regensburg.

Neben seinem langjährigen früheren Wirken als Direktor an der Landkreismusikschule Cham und als Dozent an der Universität Regensburg und Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik in Regensburg, ist er als Trompetensolist, Organist und Dirigent vielfach unterwegs. Im Senat der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik in Regensburg war sein immenses Wissen sehr gefragt.

In aller Munde ist Paul Windschüttl ebenso durch sein Mitwirken in unterschiedlichsten Musikgruppen, oft auch deren Gründung. Zu nennen sind hier die Dinnermusic, die Klosterbergmusikanten, das Danuvius-Quinntett und ChamBrass. In ganz Bayern und darüber hinaus tritt der leidenschaftliche Musiker als Substitute-Trompeter im Philharmonischen Orchester Regensburg auf und ist an der Bayerischen Staatsoper München und im Münchener Rundfunkorchester involviert. Aktuell ist er Dirigent der "Schloßberger" aus Eslarn.

Offen für Musik aller Art

Andreas Wehrmeyer, Leiter des Sudetendeutschen Musikinstitutes in Regensburg bezeichnete Windschüttls Verhältnis zur Musik bei einer Laudatio folgendermaßen: Windschüttl genieße das Musizieren in kleinen Gruppen, die er oft selbst ins Leben gerufen, immer aber nachhaltig geprägt habe. Schon die Namen der Ensembles verraten, dass Windschüttl offen sei für Musik aller Art, Stile und Herkunft, die Umgangs- und Unterhaltungsmusik stehe bei ihm genauso hoch im Kurs wie die klassische Darbietungsmusik. Wiener Kaffeehaus-Musik, Swing, Pop und Walzer: Dieses und mehr biete er etwa mit seinem Dinnermusic-Quartett, das aus zwei deutschen und zwei tschechischen Musikern besteht, in diesem Falle mit Paul Windschüttl nicht als Blechbläser, sondern am Piano. "Windschüttl ist ein genuiner Musiker, der dank seiner Vielseitigkeit, Leidenschaftlichkeit und Authentizität an jenes böhmische Musikantentum erinnert, das der Musikkultur ganz Europas reichste Impulse verliehen hat", so Andreas Wehrmeyer.

Viele Auszeichnungen

"Musik verbindet", dieses Motto kommt Paul Windschüttl oft über die Lippen - ein Motto, das seine Aktivitäten bündig auf den Begriff zu bringen vermag. Ein Brückenbauers zwischen Deutschen und Tschechen im unmittelbarsten und besten Sinne, aber auch durch den regen Austausch mit Partnerschulen der Landkreismusikschule Cham in Ungarn, Slowenien, Frankreich und der Schweiz, lebt er erfolgreich den europäischen Gedanken. Für sein jahrzehntelanges Engagement in der Kultur- und Musikbranche wurden ihm etliche Auszeichnungen verliehen, darunter der "Schauer-Preis", der "Sudetendeutsche Kulturpreis für Musik" und nicht zuletzt das Bundesverdienstkreuz.

Ein Leben für und mit der Musik und an diesem Musikgenuss lässt er gerne andere teilhaben. Bei vielen Benefiz- und Jubiläumskonzerten wurde sein umfangreiches Wirken immer wieder hör- und spürbar. Dies hat sogar Papst Johannes-Paul II. bei seinem Besuch in Bayern zum Ausdruck gebracht und Windschüttl per Handschlag gedankt. Bleibenden Musikgenuss hat der Jubilar auch in seiner Wahlheimat Tiefenbach hinterlassen. Zum Gründungsjubiläum im Jahr 2005 komponierte er für die Gemeinde zum 825-jähriges Bestehen einen Festmarsch. Dieser, aufgenommen mit den Klosterbergmusikanten, ist auf der Homepage der Gemeinde Tiefenbach abspielbar.

Benefizkonzert zum Geburtstag

Am 4. November feiert Paul Windschüttl nun seinen 70. Geburtstag. - und wie sollte es anders sein, natürlich mit Musik. Am Samstag, 20. November ist die gesamte Bevölkerung zu einem Benefizkonzert in die Pfarrkirche St. Vitus in Tiefenbach eingeladen.

 
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