50 000 Pakete verlassen im Monat die Firma Logentu in Tirschenreuth

Tirschenreuth
07.01.2022 - 11:30 Uhr
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Sie produzieren nichts selbst, verschicken aber 50 000 Pakete im Monat. Im Gewerbegebiet Tirschenreuth lagern dafür Tausende Artikel. Seit Gründung der Logentu Logistik GmbH geht es ständig bergauf. Die Zahl der Mitarbeiter steigt.

Die Gesellschafter der Logentu Logistik GmbH Tirschenreuth, Daniel Müller, Matthias Ziegler und Mathias Zintl (von links), sind zufrieden. 2021 haben 600 000 Pakete das Unternehmen in der Kreisstadt verlassen.

Die Regale sind voll mit jeglicher Art von Waren. In den Gängen stehen Paletten unter anderem mit Windeln, Vogelfutter oder Pellets. Kartonagen aufgestapelt warten auf ihre Verwendung. An den Tischen packen viele Hände die bestellten Waren ein.

50 000 Pakete hat die Logentu Logistik GmbH im vorigen Monat für seine Kunden verschickt. Seit April ist die Firma im Tirschenreuther Gewerbegebiet. Und der Platz in den Hallen werde bald wieder nicht ausreichen, erklären Gründer, Gesellschafter und Geschäftsführer Mathias Zintl und Daniel Müller sowie Matthias Ziegler vom Erdenwerk Ziegler, der als dritter Gesellschafter vor einigen Monaten mit eingestiegen ist.

Komplettservice für Kunden

Was macht die Logentu Logistik GmbH eigentlich? "Fulfillment & E-Commerce", erklärt Mathias Zintl. Fulfillment bedeute, dass man Ware für die Kunden einlagere und versende, E-Commerce, dass die Tirschenreuther die Kunden online bringen. 50 000 verschiedenste Artikel für 20 Kunden würden in Tirschenreuth auf 2000 Quadratmeter gelagert.

Gegründet wurde das Unternehmen von Zintl und Müller 2018. Begonnen hat alles in Mitterteich, dort ist und bleibt das Büro. "Wir hatten dort alles zugestellt mit der Ware", erinnert sich Müller. Man brauchte Platz und kam mit Matthias Ziegler ins Gespräch, der die Halle in Tirschenreuth (ehemaliges Printec-Gebäude) hatte. Schnell war man sich einig und Ziegler stieg als dritter Gesellschafter mit ein. "Das Onlinegeschäft geht auch an Gartenmärkten und Baucentern nicht spurlos vorüber", sagt Ziegler. Sein Betrieb sei nicht dafür ausgelegt, seine Waren wie Blumenerde und Pellets zu verschicken. "Ich war von der Professionalität von Logentu begeistert", beschreibt er das Unternehmen.

Die Coronapandemie befeuerte den Onlinehandel zusätzlich. Zweistellige Zuwachsraten hätten die Drei in der letzten Zeit beobachtet. "Wer nicht mitmacht, bleibt auf der Strecke", ist Zintl sicher. So kamen ständig neue Anfragen von großen Unternehmen. Bestellt wird auf der Homepage dieser Firmen, der Auftrag landet in Tirschenreuth und die Ware, die dort vorrätig lagert, wird im Auftrag des Kunden verschickt.

Risiko überschaubar

Viele Unternehmen würden in den Kinderschuhen stecken und für kleine Geschäfte sei es nicht rentabel, sich um alles zu kümmern. Aber die würden wissen, dass sie diesen Weg mitgehen müssten. "Wenn der Kunde es wünscht, kümmern wir uns auch um die Vermarktung, bauen für ihn eine Homepage und schauen, dass er, wenn jemand danach googelt, er auch gefunden wird", sagt Zintl. "Die Reichweite ist enorm, das Risiko überschaubar", weiß Müller.

Für die Versendung der Waren aus Tirschenreuth arbeitet das Trio mit allen gängigen Dienstleistern zusammen, in Deutschland und drum herum. Täglich kommen 7 bis 8 Mal Lkws und holen die Pakete ab. Waren es im 2020 noch 20 Mitarbeiter, die sich in Tirschenreuth um alles kümmern, sind es jetzt bereits 42, ausschließlich aus Tirschenreuth und Umgebung. Tendenz steigend.

Sechs Tage in zwei Schichten

Gearbeitet wird in zwei Schichten an sechs Tagen in der Woche von 6 bis 18 Uhr. "Wir haben keine Probleme, jemand zu finden", sagt Ziegler. Das sei auch der "Mami-Schicht" geschuldet. Der große Vorteil: Die Frauen könnten sich ihre Arbeitszeit weitgehend selbst einteilen. Praktikanten der OTH-Weiden würden viel Input mitbringen, da sie das Online-Geschäft kennen. In Mitterteich seien einige davon nach dem Studium fest angestellt, da Zintl und Müller neben Logentu noch drei weitere Geschäfte betreiben.

"Das nennt man chaotische Lagerhaltung", erklärt Mathias Zintl die besondere Lagerung in der Halle. "Es wird alles eingestellt, was Platz hat. So finden die sogenannten Picker alles leichter. Das ist sehr effizient und 60 Aufträge werden in einer halben Stunde abgearbeitet." Das sei in der Logistik hervorragend und gängig. Im Jahr 2020 verschickten die Tirschenreuther etwa 240 000 Pakete. 2021 waren es an die 600 000.

20 Prozent davon seien etwa Retouren, die ebenfalls in die Hallen der Kreisstadt zurückkommen. "Wir bereiten die Sachen auf oder sammeln sie und schicken sie an die Händler zurück. Das entscheiden sie selbst", sagt Zintl. Es gebe aber keinen Händler, der sage, dass die Rücksendungen weggeschmissen werden müssten.

Sortiment abrunden

"Wir haben hier in Tirschenreuth noch Platz und könnten weitere Hallen hinstellen", erklärt Ziegler. Das Grundstück sei groß genug. "Wenn wir bauen, müssen wir in die Höhe gehen", fügt Zintl hinzu. Das biete noch mehr Platz, denn das Geschäft wachse weiter. "Das wird auch nach Corona nicht aufhören", ist Zintl sicher.

2022 soll das Sortiment abgerundet werden. Die Drei können sich vorstellen, komplette Sets anzubieten, zum Beispiel alles, was man für ein Hochbeet brauche, gibt es dann aus Tirschenreuth. Von den Brettern, dem Werkzeug über die Erde bis hin zur Bepflanzung.

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Waldsassen02.01.2022
Tirschenreuth27.06.2021
42 Mitarbeiter verpacken in Tirschenreuth im Monat etwa 50 000 Pakete und Päckchen.

„Das Onlinegeschäft geht auch an Gartenmärkten und Baucentern nicht spurlos vorüber.“

Matthias Ziegler, Geschäftsführer des Erdenwerk Ziegler und Gesellschafter der Logentu Logistik GmbH

 
 

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