Am 29. Juni 1965 empfing Konrad Gruber durch den damaligen Diözesanbischof Rudolf Graber im Dom zu Regensburg die Priesterweihe. Nun, sechs Jahrzehnte danach, kann der 85-Jährige sein 60. Priesterjubiläum begehen. Groß feiern will er diesen außergewöhnlichen Anlass jedoch nicht. Er wird aber bei der nächsten Monatswallfahrt am 13. Juli den Wallfahrtsgottesdienst mit zelebrieren, sozusagen als einen Dankgottesdienst.
Im Pressegespräch mit Oberpfalz-Medien bekennt der Jubilar: „Ich hab es nie bereut, dass ich Pfarrer geworden bin. Es war und es ist eine schöne Zeit.“ Konrad Gruber wurde am 16. August 1939 in Thanheim (Landkreis Amberg) geboren, das zur Pfarrei Ensdorf gehört. Nach der Volksschule besuchte er das Gymnasium in Amberg, ehe er auf das Priesterseminar nach Regensburg wechselte. Am 29. Juni 1965 wurde er mit knapp 26 Jahren zum Priester geweiht.
20 Jahre Landjugendseelsorger
Seinen Primiz-Gottesdienst feierte Konrad Gruber am 11. Juli 1965 in der Heimatpfarrei in Ensdorf. Danach folgten drei Kaplanstellen in Bärnau, Kösching bei Ingolstadt und Wiesau. Konrad Gruber dazu: „Die Kaplans-Jahre waren die schönste Zeit. Ich war oft mit den jungen Leuten zusammen. Diese Zeit hat mich sehr bereichert.“ Er war auch rund zwanzig Jahre als Kreis-Landjugendseelsorger aktiv, und zwar in den Landkreisen Straubing, Neustadt/WN und Tirschenreuth. „Es war eine schöne Zeit,“ sagt er dazu.
Seine erste Pfarrersstelle begann 1977, dazu wurde ihm die Pfarrei Neuhaus bei Windischeschenbach übertragen. Zehn Jahre wirkte er dort, ehe er 1987 Pfarrer in Rattenberg bei Viechtach wurde. Von 1997 bis 2009 war Gruber Pfarrer von Bad Neualbenreuth, ehe er sich 2009 mit siebzig Jahren in den Ruhestand versetzen ließ.
Der Tirschenreuther Stadtpfarrer Georg Flierl bekam dies mit, und fragte bei Konrad Gruber einfach mal nach, ob er nicht als Ruhestandspfarrer nach Tirschenreuth kommen möge. Konrad Gruber erinnert sich lächelnd: „Er hat mich quasi angeworben, und ich sagte zu“. Er sei in Tirschenreuth hervorragend aufgenommen worden, ihm gefällt es in der Kreisstadt. Er hält auch heute noch regelmäßig Gottesdienste in der Stadtpfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ und hilft in so manchen Nachbarpfarreien, wie beispielsweise in Wondreb, Schwarzenbach oder auch schon mal in Pechbrunn aus, um nur einige Orte zu nennen.
„Ich halte gerne Gottesdienste und predige auch gerne“, berichtet der Jubilar. Jeden Donnerstag hat er zudem einen festen Termin bei der täglichen Anbetung in der Tirschenreuther Stadtpfarrkirche. In seiner Heimatpfarrei wollte er sich nicht mehr niederlassen, „ich hatte nur einen Bruder, der ist mittlerweile verstorben, so dass ich dort keinerlei Verwandte mehr habe“. Wie viele Messen er gehalten habe, wisse er nicht genau. "Aber es werden wohl mehr als 15.000 Messen zusammen kommen", überschlägt er. Rund 400 Hochzeiten, zahlreiche Taufen, aber auch viele Beerdigungen habe er in all der Zeit gehalten.
Schon ein Kindheitstraum
Schon als Kind wollte er Pfarrer werden, erzählt Konrad Gruber. Sein großes Vorbild war ein Onkel, der als Pfarrer tätig war, und zwar von 1956 bis 1972 unter anderem auch in Beidl. Seit 1984 ist Agnes Schiml seine treue Haushälterin und auch jetzt, wo er Ruhestandsgeistlicher ist.
Zu seinen Hobbys zählt er den täglichen kleinen Spaziergang und das Lesen der Tageszeitung. Er hört aber auch gerne Musik und mag es, wenn es die Zeit erlaubt, auf dem eigenen Klavier zu spielen. Im Urlaub sei er früher viele Jahre lang in die Bayerischen Alpen gefahren. Das mache er heute nicht mehr; „Wir fühlen uns in Tirschenreuth wohl.“
Zur Person von Pfarrer Konrad Gruber
- Geboren am 16. August 1939 in Thanheim (Pfarrei Ensdorf)
- Priesterweihe am 29. Juni 1965 im Dom zu Regensburg
- Primiz am 11. Juni in der Heimatpfarrei Ensdorf
- Drei Kaplanstellen in Bärnau, Kösching und Wiesau
- Drei Pfarreien betreut in Neuhaus, Rattenberg und Bad Neualbenreuth
- Aktuell Ruhestandsgeistlicher in Tirschenreuth
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