Tirschenreuth
26.09.2023 - 15:07 Uhr

6000 Ein-Dollar-Brillen für arme Menschen: Eine ganze Schule läuft für einen guten Zweck

228 Buben und Mädchen liefen einen Vormittag mehrmals eine 400-Meter-Runde ab der Max-Gleißner-Brücke im Fischhofpark. Pro Lauf gab es einen Stempel. Am Ende kamen über 6000 Euro Spende zusammen.

Christian Lauterbach stöhnt, als wieder einer seiner Schüler eine Runde absolvierte - der Lehrer hatte aber trotzdem gute Laune: "Ich habe meiner Klasse versprochen, dass ich auf jede Runde 50 Cent drauflege." Er spricht vom Benefizlauf der Mittelschule Tirschenreuth in Zusammenarbeit mit dem Lions-Club im Fischhofpark vergangene Woche. Schüler aller Klassen mitsamt ihrer Lehrer - aufgeteilt in zwei Gruppen - nahmen sich vor, von 10 bis 12.30 Uhr möglichst viele 400-Meter-Runden zu laufen. Pro Runde zahlten Sponsoren einen festgelegten Betrag. Der Lions-Club verdoppelte diesen Betrag. Jeder Euro des Benefizlaufes geht an fehlsichtige Menschen in Entwicklungsländern, die sich keine Brille leisten können.

Regen bremst Schüler nicht

Moderator und Lehrer Martin Hagen motiviert die Schüler Runde um Runde über das Mikrofon zum weiterlaufen. "Ein Schüler hat bereits 20 Runden hinter sich. Er ist umgerechnet acht Kilometer gelaufen." Natürlich seien auch vier Kilometer oder weniger genauso super. Besonders strengen sich die jüngeren Schüler der Klassen fünf bis sieben an. Sie starteten bereits um 10 Uhr und durften um 11 Uhr mit den "Großen" (8. bis 10. Klasse) weiter mitrennen. Der Startschuss für die zweite Gruppe fällt als Böllerschuss, ausgelöst von den Ehrengästen, darunter Lions-Mitglieder und Bürgermeister Franz Stahl.

Albert Saller, Präsident des Lions-Club Tirschenreuth, rechnet mit mehr Spenden als den vorher geschätzten Einsatzes des Lions-Clubs. "Es ist eine wahre Freude, den jungen Leuten beim Einsatz für den guten Zweck zuzuschauen." Das einzige, was Konrektorin Cornelia Heller-Trinks bedauert, ist das Wetter. Ausgerechnet zum Benefizlauf regnet es. Den Schülern scheint das egal zu sein. Viele ziehen sich ihre Kapuzen über den Kopf und laufen weiter. Heller-Trinks berichtet, dass auch eine blinde Schülerin mit ihrer Betreuerin mitgelaufen ist.

Insgesamt 3157 Runden

Auch Vertreter des Hilfswerks "Ein-Dollar-Brille" mit einem Stand vor Ort. Alwine Beck aus Weiden und Sabine Becher aus Erlangen zeigen Interessierten, was es mit der "Ein-Dollar-Brille" auf sich hat. Gegründet wurde der Verein "Ein-Dollar-Brille" 2012 von Martin Aufmuth, einem Lehrer aus Erlangen und Erfinder der "Ein-Dollar-Brille". Denn mehr als einen Dollar haben Menschen in Entwicklungsländer leben die Mensch in der Regel von einem Dollar oder weniger. In elf Jahren wurden bereits 500 000 solcher Brillen in zehn Ländern in Umlauf gebracht, berichtet Beck. Finanziert wird diese Hilfe einzig über Spenden. Hier kommt der Lions-Club ins Spiel. Albert Saller ist selbst Optiker und weiß, wie wichtig Brillen sind.

"Wir müssen wahrscheinlich was drauflegen", sagt Saller erfreut, als er sieht, dass die Schüler einfach nicht zu Bremsen sind. Am Ende absolvierten die Schüler 3013 Runden, die Lehrer 121 Runden und Lions-Mitglieder 23 Runden - insgesamt 3157 Runden. Die Spende der Sponsoren war auf 3000 Euro gedeckelt. Der Lions-Club verdoppelte diesen Betrag auf 6000 Euro.

Info:

Die Ergebnisse

  • Insgesamt: 3157 Runden
  • Schüler: 2965
  • Lehrer: 121
  • Lions-Mitglieder: 23
  • Lehrer Manuel Jeltsch: 30 Runden
  • Ahmadzai Samin (Gruppe Klassen 5 bis 7): 40 Runden in 90 Minuten
  • Schüler Philipp Bartsch (Gruppe Klassen 8 bis 10): 26 Runden in 45 Minuten
  • Pro Runde zahlen Sponsoren ein Euro an das Lions Hilfswerk, gedeckelt mit 3000 Euro
  • Pro Runde zahlen Sponsoren einen Euro an das Lions Hilfswerk (gedeckelt auf 3000 Euro), der Lions-Club verdoppelte die Summe auf 6000 Euro für das Projekt "Ein-Dollar-Brille"
  • Konto des Hilfswerks für weitere Spenden: DE09 7539 0000 0100 0770 11
 
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