Zu einer „aktiven Mittagspause“ hatte am Mittwoch die Gewerkschaft Verdi im Umfeld der Krankenhäuser in Tirschenreuth und Kemnath aufgerufen. In der Kreisstadt fanden sich rund 40 Demonstranten ein, darunter auch einige Mitglieder der IG Metall, die bei der Firma Hamm arbeiten. Diesen dankte Alexander Gröbner, Geschäftsführer von Verdi Oberpfalz, für die Unterstützung der Aktion.
Gröbner verwies darauf, dass Verdi neben mehreren Großveranstaltungen auch kleinere Aktionen wie diese durchführe. Acht Prozent mehr Geld, mindestens 350 Euro mehr im Monat – das seien die Forderungen, so Gröbner. Für Auszubildende müsse es 200 Euro mehr Lohn und eine unbefristete Übernahme geben. Denn die jungen Leute bräuchten eine klare Perspektive.
Der Verdi-Sprecher verhehlte nicht, dass die aktuelle Lage sehr schwierig sei. Aber dass die Arbeitgeber gar kein Angebot vorlegten, sei völlig unverständlich. „Das lassen wir uns nicht gefallen!“, betonte Gröbner. Verdi setze sich für einen tragfähigen Kompromiss ein. Die Forderungen seien nicht nur berechtigt, sondern auch bezahlbar. „Wir brauchen politische Weichenstellungen, um der breiten Bevölkerung zu helfen“, so Gröbner weiter. Vehement trat er auch für eine Wiedereinführung einer Vermögenssteuer ein, damit sich die Milliardäre auch am Gemeinwohl beteiligen müssten. Zudem forderte er ein Ende der Schuldenbremse. Denn für Infrastruktur und Bildung werde dringend Geld benötigt.
Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Kliniken Nordoberpfalz, Roland Gleißner, konnte ebenfalls nicht nachvollziehen, dass die Arbeitgeberseite kein Angebot vorgelegt habe. „Wir stehen vor dem Nichts“, so Gleißner. Deshalb werde man nicht nachlassen, ganz nach dem Motto: "Immer wieder kleine Nadelstiche setzen."
Mit ihren Trillerpfeifen verliehen die Demonstranten den Forderungen lautstark Nachdruck. Vier Polizeibeamte sorgten dafür, dass am Versammöungsort alles reibungslos ablief.
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