Sehr gut besucht war die Delegiertenversammlung des ATSV Tirschenreuth, die im Sportheim der Fußballer stattfand. Im Blickpunkt der Versammlung stand neben dem Berichten des Vorstandes vor allem das Vereinsjubiläum zum 130-jährigen Bestehen des ATSV, der 1892 gegründet worden ist. Dieses wurde mit einem üppigen Büfett gefeiert.
ATSV-Vorsitzender Jürgen Steinhauser betonte, dass der ATSV als Mehrspartenverein ein großes sportliches Umfeld betreue. Detailliert ging er auf die acht Sparten des Vereins - Fußball, Tennis, Tischtennis, Turnen, Basketball, Reiten, Kampfsport und Leichtathletik - ein. Erfreulich sei die Tatsache, dass die Sparte Leichtathletik, die Gründersparte des ATSV, nach einigen Jahren Pause nun wieder mit viel Leben erfüllt werde. Sein Dank galt Spartenleiter Christian Wotruba, der mit seinem Team für einen enormen Run in dieser Sportart sorge. Der Vorsitzende dankte allen Übungsleitern und Helfern für ihren Einsatz.
Kneipenbesuch Pflicht
Steinhauser ging auf die Gründerzeit des ATSV ein, in der es nicht ganz einfach gewesen sei, überhaupt als Mitglied aufgenommen zu werden. So wurde damals der "Kandidat", das mögliche Neumitglied, durch ein Mitglied dem Vorstand in der Kneipe und dem Turnwart auf dem Turnplatz vorgestellt. Der Name des neuen Mitglieds kam dann für drei Wochen auf eine Anschlagtafel. Während dieser Frist musste der Anwärter regelmäßig die Kneipe und den Turnplatz besuchen. Wenn der Anwärter nicht "turnfähig" war, musste der Ausschuss dies beschließen. Der Besuch der Kneipe war aber in jedem Falle Pflicht.
Geschäftsführerin Stefanie Zeus appellierte an die Spartenleiter, ihre Jahresberichte zügiger und unter Einhaltung der Fristen abzugeben, damit sie ihre Jahresabrechnungen tätigen könne. Weiter gab sie die aktuellen Kontostände der jeweiligen Sparten und der Hauptkasse preis. Trotz Corona gebe es beim ATSV eine zufriedenstellende finanzielle Lage. Kassenrevisor Jonas König bestätigte eine einwandfreie Kassenführung.
Ältester Verein der Stadt
Stellvertretender Landrat Alfred Scheidler betonte, dass die Attraktivität einer Stadt auch von den Vereinen abhänge. Denn entscheidend sei auch mit, welche Freizeitmöglichkeiten es in einer Kommune gebe. Umso mehr freue er sich, dass es in Tirschenreuth ein sehr aktives Vereinsleben gebe, besonders auch im Sport.
Zweiter Bürgermeister Peter Gold lobte vor allem Stefanie Zeus für ihr Engagement, sie sei "die gute Seele im ATSV". Der ATSV sei mit seinen nunmehr 130 Jahren einer der ältesten Vereine der Stadt. Hervorzuheben sei das breitgefächerte sportliche Angebot. Lob zollt er der engagierten Jugendarbeit, die beim ATSV sehr hoch angesiedelt sei. "Die Vereine sind für die Stadt sehr wichtig, deshalb fördert die Stadt auch die Vereine bei Anschaffungen mit finanziellen Mitteln." Gold ging auch auf die aktuelle Lage der Dreifachturnhalle am Stiftland-Gymnasium ein, die für rund 12 Millionen Euro grundlegend saniert werde. Der Baustart soll am 27. März 2023 erfolgen. Auch bei der Mittelschule werde eine Zweifach-Turnhalle gebaut. Hier warte die Stadt auf die Genehmigung durch das Landratsamt. Der Zweite Bürgermeister verhehlte nicht, dass die Vereine aktuell eine schwierige Phase durchmachten, zuerst Corona und jetzt auch noch die Energiekrise.
Mehr als 1400 Mitglieder
Sport- und Jugendbeauftragter Sebastian Wiedemann zollte dem ATSV besondere Anerkennung für seine engagierte Nachwuchsarbeit. BLSV-Kreisvorsitzender Andreas Malzer betonte, dass der ATSV Tirschenreuth mit mehr als 1400 Mitgliedern der mitgliederstärkste Verein im BLSV-Kreis sei. Er bekundete seine besondere Freude über die Tatsache, dass die Sparte Leichtathletik wieder mit Leben erfüllt worden sei. In diesem Zusammenhang lud er auch dazu ein, einen eigenen Sportabzeichen-Tag im ATSV abzuhalten, zumal es dafür nicht unerhebliche finanzielle Mitteln gebe. "Der ATSV Tirschenreuth ist eine Erfolgsgeschichte", sagte Malzer positiv gestimmt. Im Auftrag des BLSV überreichte er eine Ehrenurkunde zum 130. Jubiläum.
Steinhausers Dank galt abschließend "Doc" Gert Ernst, er war lange Zeit Vorsitzender der Sparte Fußball, Birgit Lauterbach als "Mädchen für Alles" und Konrad Rosner vom Neuen Tag für die Unterstützung. Sie erhielten jeweils einen Präsentkorb. Steinhauser dankte ebenso der Stadt, die stets ein offenes Ohr für die Belange der Vereine habe.
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