Sieben Schülerinnen der Kreismusikschule Tirschenreuth wirken mit ihrer Lehrerin Sylvia Brauneis beim Musical „Sister Act“ bei den Luisenburg-Festspielen mit. Das bedeutet einen enormen Zeitaufwand und viele anstrengende Sonderschichten zum normalen Unterricht. Trotzdem rief Ballettlehrerin Sylvia Brauneis „Hurra“, als die Festspiele bei ihr anfragten, ob die Kreismusikschule beim Musical „Sister Act“ tanzen könne. Kein Wunder, das Stück, in dem Sängerin Deloris van Cartier als Zeugin eines Mordes auf der Flucht in einem Kloster unterkommt und dort von der Mutter Oberin angewiesen wird, im Nonnenchor mitzusingen, gehört laut Angabe der Luisenburg „zu den größten, aufwendigsten und perfektesten Inszenierungen in der langen Historie der Festspiele“.
Seit Oktober wird geprobt
Seit Oktober bereiten sich Sylvia Brauneis, Celina Domke, Leni Frohmader, Miriam Gobernatz, Julia Gomez, Maja Koehl, Gloria Riedl und Lea Selch bereits auf den Auftritt bei den Festspielen vor – bis vor Kurzem in der Turnhalle der Mädchenrealschule in Waldsassen und jetzt auf der eindrucksvollen Felsenbühne der Luisenburg. Unter anderem studieren die Tänzerinnen zu dem Song „Zeig mir den Himmel“ eine Choreographie ein.
Die Zusammenarbeit der Kreismusikschule mit den Luisenburg-Festspielen ist nicht neu. Bereits seit einiger Zeit unterstützen die Elevinnen von Sylvia Brauneis die bekannten Festspiele in Oberfranken.
Diesmal, berichtet die Trainerin, seien die Vorproben leichter, da „Sister Act“ nur eine Wiederaufnahme sei. Und schließlich brächten einige ihrer Schülerinnen bereits Festspielerfahrung mit. Fünf der Tänzerinnen haben schon bei den Musicals „Der Watzmann ruft“ beziehungsweise „Sister Act“ auf der Luisenburg mitgewirkt. Für Leni Frohmader, Maja Koehl und Lea Selch ist es hingegen der erste Auftritt bei den Festspielen.
Jede Darstellerin hat ihre eigene kleine Rolle . Dabei gehe es nicht allein um Tanz. Die Anforderungen seien unterschiedlich, erläutern die jungen Frauen. Die Mädchen mimen auf der Luisenburg Nonnen und Showgirls und sollen einen lockeren Lebensstil verkörpern. Der Kontakt sei über die ehemalige Gesangslehrerin der Kreismusikschule, Carol Bischoff, entstanden, verrät Sylvia Brauneis. Ursprünglich habe die Produktion der Luisenburgfestspiele nämlich einen Chor gewollt, erinnert sich die Lehrerin an die Anfänge dieses schönen „Nebenjobs“. Da ein Chor aus den Reihen der Gesangsschüler nicht möglich gewesen sei, habe Carol Bischoff die Ballettklasse vorgeschlagen. Bevor es richtig losging, mussten sich die Elevinnen inklusive ihrer Ausbilderin einem Casting unterziehen mit Tanz- und Gesangsvorführungen. Die Vorführungen gefielen, seitdem ist die Gruppe der Kreismusikschule Bestandteil des Luisenburg-Ensembles.
Mittlerweile Probe auf der Bühne
Nach zwei erfolgreich „überstandenen“ Festspielzeiten fühlen sich die jungen Frauen fast schon wie erfahrene Musicalstars. Lachend berichten sie von ihren Erlebnissen mit den Schauspielern und von kleinen Patzern, die das Publikum gar nicht bemerkt habe. „Wir sind die ganze Zeit von Beginn bis zum Schluss auf der Bühne dabei“, erklärt Sylvia Brauneis die Aufgaben, die weit über die von Komparsen hinausgehen.
Um dem hohen Anspruch der Luisenburg-Festspiele gerecht zu werden, wird jeweils eine Unterrichtsstunde pro Woche extra für die Theaterbühne äußerst intensiv geprobt. Die Vorbereitungen in der privaten Atmosphäre der Waldsassener Schule sind nun abgeschlossen. Mittlerweile wird auf der Luisenburg mit dem gesamten Musical-Ensemble geübt. Obwohl sie das schon von den vergangenen Jahren kennt, ist Sylvia Brauneis immer noch ein wenig aufgeregt. Den Frauen steht noch einiges an Arbeit bevor: Bis zur Premiere am 26. Juni finden jeden Freitag, Samstag und Sonntag stundenlange Proben statt. Danach folgen 21 Aufführungen, für über ein Dutzend davon gibt es noch Karten. Für andere Freizeitaktivitäten bleibt bis in den August hinein kaum Zeit. Die Tänzerinnen nehmen das aber gerne in Kauf: „Die Auftritte machen großen Spaß“, erklärt die 21-jährige Celina Domke, dass sie dafür gerne auf viele andere Dinge verzichte.
Keine will Musicalstar werden
Die jungen Frauen schwärmen von einem „völlig anderen Feeling“, wenn sie auf der großen Bühne stünden. Von Lampenfieber wollen sie nicht reden, aber eine „gewisse Grundaufregung“ sei vorhanden. „Je öfter wir da oben stehen, desto mehr gewöhnen wir uns daran“, erzählen sie. Eine professionelle Musicaltänzerin will trotzdem keine werden. Die „nächsten Ziele“ erstrecken sich vielmehr von Abitur bis Jura-Studium. Alle ziehen beruflich solide Berufs- und Ausbildungspläne einem Bühnenengagement vor.
Termine von "Sister Act" auf der Luisenburg
- Donnerstag, 29. Juni, um 20.30 Uhr (Premiere)
- Freitag, 30. Juni, um 20.30 Uhr
- Samstag, 1. Juli, um 20.30 Uhr
- Sonntag, 2. Juli, um 15 Uhr
- Samstag, 8. Juli, um 15 Uhr und um 20.30 Uhr.
- Sonntag, 16. Juli, um 15 Uhr
- Sonntag, 23. Juli, um 15 Uhr
- Samstag, 29. Juli, um 20.30 Uhr
- Samstag, 5. August, um 15 Uhr
- Mittwoch, 9. August, um 20.30 Uhr
- Donnerstag, 10. August, um 20.30 Uhr
- Samstag, 12. August, um 15 Uhr
- Weitere Infos und Karten zu den Vorstellungen unter www.luisenburg-aktuell.de/programm/
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