Tirschenreuth
10.07.2022 - 09:59 Uhr

Bauverein Tirschenreuth appelliert an Mieter, beim Energieverbrauch zu sparen

Eine positive Bilanz zieht der Bauverein Tirschenreuth, der mit einem Gewinn von 74.046 Euro das Jahr 2021 abschließt. Doch explodierende Öl- und Gaspreise bereiten Sorgen. Zudem müssen die Bewohner mit einer Erhöhung der Mieten rechnen.

Verdiente Vorstands- und Ausschussmitglieder des Bauverein Tirschenreuth wurden verabschiedet, neue Aufsichtsratsmitglieder gewählt. Im Bild (von links) Bürgermeister Franz Stahl, Walter Schütze, Markus Burger, Vorsitzender Gerhard Bauer, Hans Wachsmann, die neuen Aufsichtsratsmitglieder Klaus Gehring und Andreas Krassler sowie Harald Bader. Bild: jr
Verdiente Vorstands- und Ausschussmitglieder des Bauverein Tirschenreuth wurden verabschiedet, neue Aufsichtsratsmitglieder gewählt. Im Bild (von links) Bürgermeister Franz Stahl, Walter Schütze, Markus Burger, Vorsitzender Gerhard Bauer, Hans Wachsmann, die neuen Aufsichtsratsmitglieder Klaus Gehring und Andreas Krassler sowie Harald Bader.

Insgesamt unterhält der Bauverein Tirschenreuth 119 Neubauwohnungen und 48 Altbauwohnungen. Geschäftsführender Vorsitzender Gerhard Bauer informierte, dass der Verein 63 Wohnungen mit Sozialbindung vermietet. Er machte deutlich, dass der Neubau von Sozialwohnungen - trotz Fördergeldern vom Staat - ein Risiko darstelle. Zudem sei es schwierig, Mieter mit Wohnberechtigungsschein zu finden, erklärte er in der 108. Generalversammlung im Gasthaus "Hoanfbartl". Bei Mietern mit diesem Schein handelt es sich hauptsächlich um Flüchtlinge, Asylbewerber, Arbeitslose, Rentner oder Geschiedene mit Kindern. "Erteilt das Landratsamt einen Wohnberechtigungsschein, ist noch lange nicht gesagt, dass das Arbeitsamt oder die Jobbörse einer Vermietung zustimmt", sagte Bauer.

Sorgen über explodierende Kosten

Ausdrücklich betonte er, dass im Bauverein rund 25 Prozent aller Mieterinnen und Mieter ausländischer Herkunft sind oder einen Migrationshintergrund haben. "Für uns spielt es keine Rolle, welche Hautfarbe oder Religion unsere Mieterinnen und Mieter haben", versicherte Bauer.

Der Vorsitzende gab zu bedenken, dass der Bauverein auch Gewinne machen muss, um den Wohnungsbestand instand zu halten. Ein Problem seien die explodierenden Öl- und Gaspreise. Instandhaltungen verzögerten sich, weil Material nicht geliefert werden kann. Einzig gute Nachricht bislang: Bei Strom und Wasser blieben die Preise ein weiteres Jahr konstant. Zusehends Sorgen bereiteten die Heizkosten, ein Liter Öl koste derzeit rund 1,30 Euro. "Wir haben vorsorglich alle Mieter informiert und eine höhere Vorauszahlung vorgeschlagen", sagte Bauer.

Ebenfalls besorgniserregend sei die Lage bei den 19 Häusern mit Gas-Zentralheizung. Derzeit ist der Gaspreis laut Vertrag noch bis 30. September 2023 fest eingetaktet, aber danach dürfte es teuer werden. "Wir können unsere Mieter nur auffordern, sparsam zu heizen und auf den Strom- und Wasserverbrauch zu achten", sagte Bauer. Weiter kündigte der Vorsitzende eine Mieterhöhung im kommenden Jahr an, die letzte war vor drei Jahren. Vorausschauend versprach Bauer noch für heuer Investitionen in Höhe von rund 250 000 Euro, die für Sanierungen der Keller und Außenanlagen verwendet werden.

74 046 Euro Bilanzgewinn

Der Bauverein erzielte 2021 einen Bilanzgewinn in Höhe von 74.046 Euro. Die Zahl der Mitglieder ist weiter rückläufig. Waren es Ende 2020 noch 373 Mitglieder, ging die Zahl zum Jahresende 2021 auf 357 Mitglieder zurück. Aufsichtsratsvorsitzender Walter Schütze berichtete von gemeinsamen Sitzungen mit Aufsichtsrat und Vorstand. "Wir haben uns laufend über aktuelle Maßnahmen informiert", sagte Schütze.

Bei den Neuwahlen ging eine Ära beim Bauverein zu Tirschenreuth zu Ende. Nach 24-jähriger Tätigkeit im Vorstand wurde Hans Wachsmann verabschiedet. Mit dem bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden Walter Schütze steht bereits sein Nachfolger fest. Ebenfalls verabschiedet wurde Aufsichtsrat Markus Burger, der 16 Jahre lang dem Gremium angehörte. Als Aufsichtsrat für die kommenden drei Jahre bestätigt wurde Klaus Gehring, als neuer Aufsichtsrat wurde Andreas Krassler gewählt.

Bürgermeister Franz Stahl dankte dem Bauverein für seine Arbeit. "Wir wissen die Qualität des Bauvereins sehr zu schätzen", sagte er. Dennoch seien es schwierige Zeiten. "Unsere Welt gerät derzeit aus den Fugen. Ich hoffe nur, dass sich dies nicht auf unsere Lebensqualität auswirkt", sagte Stahl. Für die Kreisstadt zeichnete der Rathauschef ein positives Bild. "Wir hatten in den letzten 20 Jahren mehr Zu- als Wegzüge. Letztlich führt die hohe Sterberate zu einer Verringerung der Einwohnerzahlen." An den Bauverein gewandt sagte er: "Das Potenzial für neue Wohnungen ist da." Der Bauverein sei ein Garant für einen stabilen Wohnungsmarkt.

 
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