Tirschenreuth
03.08.2023 - 12:40 Uhr

Bauverein zu Tirschenreuth erhöht zum 1. Oktober die Mieten in seinen Wohnungen

Aufgrund hoher Energiekosten werden in den Wohnungen des Bauvereins zu Tirschenreuth die Mieten steigen. Vor allem das Thema Heizung beschäftigte den Verein. Kritik gab es in der Generalversammlung an der Wohnungsbaupolitik der Regierung.

Mit dieser Mannschaft geht der Bauverein zu Tirschenreuth in die Zukunft, mit dabei sind (von links) Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Schwägerl, Andreas Krassler, Vorstandsmitglied Walter Schütze, der neue Aufsichtsrat Günther Sawatzky, die Aufsichtsratsmitglieder Kerstin Voith und Damian Weihrauch sowie Geschäftsführender Vorstand Gerhard Bauer, Vorstandsmitglied Harald Bader und Bürgermeister Franz Stahl. Bild: jr
Mit dieser Mannschaft geht der Bauverein zu Tirschenreuth in die Zukunft, mit dabei sind (von links) Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Schwägerl, Andreas Krassler, Vorstandsmitglied Walter Schütze, der neue Aufsichtsrat Günther Sawatzky, die Aufsichtsratsmitglieder Kerstin Voith und Damian Weihrauch sowie Geschäftsführender Vorstand Gerhard Bauer, Vorstandsmitglied Harald Bader und Bürgermeister Franz Stahl.

Zum 1. Oktober wird der Bauverein die Mieten erhöhen, darauf wies Geschäftsführender Vorstand Gerhard Bauer bei der 109. Generalversammlung hin. Bauer erklärte im Vereinsheim des Oberpfälzer Waldvereins, dass es die letzte Mieterhöhung am 1. August 2019 gab. Da zudem der vierjährige Gasliefervertrag Ende September auslaufe, müssten den Mietern mit Gaszentralheizung zudem die Vorauszahlungen erhöht werden.

Seinen Geschäftsbericht 2022 begann Bauer mit guten Nachrichten. „Bei den Abrechnungen der Heiz- und Betriebskosten für das Jahr 2022 konnten wir größtenteils Guthaben zurückerstatten“, sagte Bauer. Dagegen mussten die Vorauszahlungen für die Heizkosten nahezu verdoppelt werden, da die Heizölpreise im vergangenen Jahr rasant angestiegen waren. Bauer machte deutlich: „Die wirtschaftlichen Folgen aufgrund der Corona-Pandemie und des Ukrainekriegs werden uns weiter in der Wohnungspolitik beschäftigen. Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist weiter schwierig.“

270.000 Euro Investitionen

Lob zollte Bauer allen Mietern, die so gut es eben geht, Heizung, Wasser und Strom sparen. Den Bilanzgewinn des vergangenen Jahres bezifferte Bauer auf 76.241 Euro, das Eigenkapital zum Jahresende 2022 betrug 3,947 Millionen Euro. Leicht abgenommen hat die Mitgliederzahl im Bauverein. Waren es Ende 2021 noch 358 Mitglieder, so waren es Ende 2022 noch 354 Mitglieder.

Insgesamt betreut der Bauverein zu Tirschenreuth 119 Neubauwohnungen und 48 Altbauwohnungen. Für Sanierungsmaßnahmen gab der Bauverein im vergangenen Jahr rund 200.000 Euro aus. Für 2023 plant der Verein, Investitionen in Höhe von 270.000 Euro zu tätigen. Als großes Problem bezeichnete Bauer den Einbau von neuen Heizungen: „Dies wird uns in den kommenden Jahren weiter beschäftigen.“ Kritik übte er an der Wohnungsbaupolitik der Bundesregierung, da die Baupreise weiter steigen. Die Folge sei, dass Neubauten zurückgestellt werden und der soziale Wohnungsbau hinter den Erwartungen zurückbleibe.

Weiter kündigte Bauer an, dass die für heuer geplante Tilgung in Höhe von 223.000 Euro zurückgestellt werde, um besser auf die zukünftigen Investitionen reagieren zu können. Bauer richtete den eindringlichen Appell an alle Mieter, möglichst beim Verbrauch von Energie zu sparen, um bei der nächsten Heizkosten- und Betriebskostenabrechnung keine bösen Überraschungen zu erleben.

Sawatzky folgt auf Gehring

Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Schwägerl bestätigte die Angaben des Vorsitzenden, der Jahresabschluss 2022 wurde einstimmig gebilligt. Die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat wurde einstimmig gebilligt. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde Günther Sawatzky, er folgt Klaus Gehring nach, der nach 13 Jahren auf eine erneute Kandidatur verzichtete. Im Aufsichtsrat bestätigt wurden Kerstin Voith und Damian Weihrauch.

Bürgermeister Franz Stahl betonte einmal mehr die Wichtigkeit des Bauvereins und nannte diesen einen Garanten für Sicherheit und Stabilität für seine Bewohner. In der großen Politik vermisst der Bürgermeister die Verlässlichkeit und die Stabilität auf dem Wohnungsmarkt. Stahl bedauerte, dass die soziale Komponente auf dem Wohnungsmarkt immer mehr verloren gehe: „Dies sage ich auch meinen schwarzen Freunden.“ In diesem Zusammenhang nannte er die Tirschenreuther Stadtwerke einen fairen Versorger, der seiner Verantwortung gegenüber den Menschen nachkommt. „Bezahlbarer Wohnraum ist ein Thema, das uns alle umtreibt“, sagte Stahl.

Hintergrund:

Bauverein zu Tirschenreuth

  • Geschäftsführender Vorstand: Gerhard Bauer
  • Mitglieder: 354 (Stand: Dezember 2022)
  • Immobilien: 119 Neubauwohnungen und 48 Altbauwohnungen in 24 Wohnhäusern sowie 117 Garagen
  • Gründung: 1906
 
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