Bürgermeister Franz Stahl freute sich in der Dezembersitzung einen Bebauungsplan für Rosall aufstellen zu können. Stahl sprach von einer sehr konstruktiven Ortsteilversammlung mit den Rosallern, wo er das Vorhaben vorgestellt und mit den Bürgern erarbeitet hatte. "Mit dem Aufstellungsbeschluss müssen wir Gas geben, es gibt schon erste konkrete Anfragen." Manfred Zandt (Freie Wähler) fragte nach der Anzahl der ausgewiesenen Baugrundstücke. Stadtbaumeister Andreas Ockl gab an, dass sechs bis acht private, einzelne Baufelder zur Verfügung stehen. Dort würden junge Rosaller bauen wollen. Da die Baugrundstücke nicht zusammenhängen, seien auch keine Erschließungsmaßnahmen nötig. Der Bebauungsplan helfe insbesondere den dörflichen Charakter beizubehalten und ermögliche es trotzdem, eine Bebauung zuzulassen. "Wir wollen unsere Dörfer genauso am Leben erhalten", schloss Stahl den Punkt ab.
Internationale Einflüsse
Große Diskussionen wie der Atom- und Kohleausstieg oder der Brexit erreichen auch die kleinen Stromanbieter. Bereits im April 2019 wurde der Strompreis in der Kreisstadt erhöht, jetzt müssen auch im kommenden Jahr die Kosten angepasst werden. Eine Preissteigerung der Beschaffungskosten innerhalb eines Jahres um 10 Prozent macht eine Neukalkulierung der Preise nötig. "Wir haben hier keinen Spielraum", erläutert Franz Stahl. Die knappen Erhöhungen würden nicht bei den Stadtwerken bleiben, sondern müssten weitergegeben werden.
2,50 Euro mehr im Monat
Der Grundpreis und die Verrechnungspreise bleiben unverändert. Neu errechnet wurden die Arbeitspreise. Diese steigen jeweils um rund 0,8 Cent. Für einen Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3500 Kilowattstunden ergeben sich Mehrkosten von rund 2,50 Euro pro Monat - im Jahr also etwa 30 Euro mehr. Im Vergleich lägen die Stadtwerke mit einer Preisanpassung von 2,6 Prozent mehr deutlich unter den durchschnittlichen Erhöhungen von 5 bis 6 Prozent bei anderen Grundversorgern. Stahl lobte die Mitarbeiter der Stadtwerke, die Regionalität sei ein absoluter Vorteil. Bei Problemen lande man nicht in einer Warteschleife, sondern bei einem persönlich bekannten Mitarbeiter. Peter Gold (CSU) bemerkte, dass sich die Steigerungen überwiegend aus der EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien-Gesetz) ergeben. "Wir sind hier die Getriebenen des Staates", sagte Manfred Zandt dazu. Laut Werkleiter Thomas Kraus hätten die Stadtwerke besonders im "grünen Bereich" eine Lücke im Portfolio. "Wir denken in diese Richtung, haben aber bisher keine passende Lösung", sagte Kraus. Wichtig wäre eine langfristige Beschaffungspolitik, "sonst können wir den Preis so gar nicht halten".
Neuer Stadtwerks-Mitarbeiter
Die Stadtwerke Tirschenreuth nahmen einen weiteren Punkt auf der Tagesordnung ein: Weil Wassermeister Hermann Birkner voraussichtlich in zwei Jahren in den Ruhestand treten wird, sei es unbedingt erforderlich, rechtzeitig einen Nachfolger einzuarbeiten. Aus diesem Grund beginnt Sebastian Pol seinen Dienst bei den Stadtwerken zum 1. Januar.
Stadt unterstützt Schaudepot
Seit der Eröffnung im Oktober 2018 ist die Tirschenreuther Handwerkerscheune in Matzersreuth vom Arbeitskreis Historisches Handwerk zu einem Anziehungspunkt vieler Interessierter geworden. Über zehn Gruppen und zahlreiche Einzelpersonen besichtigten bisher das Schaudepot und waren von der Ausstellung begeistert. Um die Scheune weiter zu aktualisieren, leisteten die mittlerweile 42 Mitglieder in einem Jahr über 1500 Arbeitsstunden. Auch Arbeitsgeräte, wie eine Tischkreissäge, Holzmaschinen, Zwingen und Bohrer, wurden angeschafft. Für die geleisteten Arbeitsstunden und die Anschaffung der Gerätschaften erhält der Historische Arbeitskreis einen Zuschuss der Stadt von 1845 Euro.
Bürgermeister Franz Stahl gab in der vergangenen Stadtratssitzung zudem bekannt, dass der Volkshochschule Tirschenreuth die Ersatzräume im Missionshaus St. Peter für die Migrations-Sprachkurse bis auf weiters mietfrei überlassen werden. (szl)
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