Längst war kein einziger Platz mehr frei, als immer noch interessierte Gäste in die Kirche strömten. Da hieß es, in den Bänken enger zusammenzurücken und weitere Stühle heranzuschleppen. Mit einem Lied von Kirchenmusiker Ulrich Knörr läutete der Posaunenchor am späten Sonntagnachmittag die "staade Zeit" ein.
Traditionell hatte die Gemeinde zur Adventsmusik eingeladen. Viele Gläubige folgten dem Ruf, um sich je nach persönlichem Empfinden ganz fern vom Rummel, vor oder nach dem Weihnachtsmarktbesuch auf den Advent einzustimmen. Pfarrerin Dr. Stefanie Schön freute sich sehr über den Andrang, nachdem es wegen Corona auch in der Erlöserkirche lange keine größere Veranstaltung mehr gegeben hatte.
Unter den Musikerinnen und Musikern befanden sich viele Gläubige aus der Kirchengemeinde, die mit hervorragendem Talent begeisterten. Der Chor „Music & More“ ließ nach der Begrüßung „Joy to the World“ von Lowe Mason hören. Elias Münch bot Praeludium und Fuge in g-Moll von Johann Sebastian Bach auf der Orgel. Es folgten Interpretationen von „Alle Jahre wieder“, „Eden“ sowie ein Tango, gespielt von den zwei Nachwuchsgitarristen Lukas Schiffmann und Jakob Supguth.
Sogar bis ins 14. Jahrhundert ging das Programm zurück, als Amelie Wernick mit „In dulci jubilo“ begeisterte. Nach dem Lied „O Heiland, reiß die Himmel auf“, das gemeinsam gesungen wurde, lud Pfarrerin Schön mit einer kleinen Ansprache zum Nachdenken ein. Der Advent sei immer eine Zeit vieler Erwartungen, Hoffnungen und Besinnungen auf Gott. Wie schön sei es, wenn diese Erwartungen durch Musik unterbrochen würden.
Es folgten bekannte und unbekanntere Weisen, Traditionelles sowie internationale Musik bis aus Norwegen, die teils flotten Schwung ins Kirchenschiff brachten. So boten Kurt Weiß und Simeon Franz den „Christmas Blues“ nach einer Melodie aus dem Repertoire von Louis Armstrong. Nach dem Schlusswort der Pfarrerin und dem vom Posaunenchor begleiteten „Macht hoch die Tür“ duftete draußen vor der Kirchentür bereits der Glühwein für ein gemütliches Beisammensein.
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