Tirschenreuth
04.03.2024 - 18:25 Uhr

Betriebsgemeinschaft Tirschenreuth legt beeindruckende Zahlen vor

Die Zahlen der Forstbetriebsgemeinschaft Tirschenreuth können sich sehen lassen. Über 94.000 Festmeter Holz wurden im vergangenen Jahr vermarktet. Auch die Zahl der Mitglieder steigt. Und doch gibt es Probleme.

Mit beeindruckenden Zahlen wartete laut einer Pressemitteilung Wolfgang Beer, Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Tirschenreuth, bei der Mitgliederversammlung im Kettelerhaus auf. Nach seinen Worten stieg die Mitgliederzahlen dank 42 Neuaufnahmen bei der FBG auf 1474. Rund 220 waren gekommen, um sich zu informieren. Die Mitglieder der FBG Tirschenreuth bewirtschaften zusammen insgesamt rund 14 270 Hektar Wald. Im vergangenen Jahr wurden laut Mitteilung 93 507 Festmeter Holz vermarktet, wobei der Hauptanteil Stammholz war.

Vorsitzender Thomas Regnet beleuchtete die Aktivitäten auf Landes- und Bezirksebene, wie den Bayerischen Waldtag in Kelheim mit Ministerpräsident Markus Söder. Ein absoluter Höhepunkt war für ihn dabei die Feier zum 50-jährigen Bestehen der Fortwirtschaftlichen Vereinigung Oberpfalz (FVO) auf Schloss Guteneck im Landkreis Schwandorf. Besonders verwies er ferner auf sechs Kindergartenführungen der FBG Tirschenreuth im vergangenen Jahr.

Klima eine Herausforderung

Umfassend und sehr ausführlich war der Wirtschaftsbericht von Geschäftsführer Wolfgang Beer, der den Klimawandel als eine der großen Herausforderungen der heutigen Zeit bezeichnete. Deshalb nehme das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft eine Schlüsselrolle ein. Dreiviertel der erneuerbaren Wärme werde durch Holz erzeugt. Beer: "In Deutschland werden rechnerisch über 13 Milliarden Liter Heizöl durch den Energielieferanten Holz ersetzt." Dabei machte er klar: "Ohne Holzenergie wird die Herkulesaufgabe Waldumbau nicht gelingen." Groß sei deshalb die Bestürzung bei den Waldbesitzerfamilien gewesen, als das Bundeskabinett beschlossen habe, Holzheizungen zu verbieten.

Dank der starken Hand des Waldbesitzerverbandes habe die Bundesregierung jedoch wieder zurückgerudert. "Bei der Holzenergie befinden wir uns im natürlichen CO2-Kreislauf. Es kommt kein anderes CO2 hinzu, anders als bei Kohle, Erdöl oder Erdgas", meinte der Geschäftsführer.

2023 sei die Situation wegen des Borkenkäfers wieder sehr angespannt gewesen. "Ab Mitte Juni lagen an zwei Drittel der Fallenstandorte die Anflugzahlen über der Warnschwelle", sagte Beer.

Detailliert ging er auf den Holzmarkt und die erzielten Preise ein. Überregionale Käferschäden und der Einbruch in der Bauwirtschaft hätten zu einem Rückgang der Preise geführt, die erst Ende des Jahres wieder angestiegen seien. Beer: "Für einen Festmeter Fichte konnte ein Frischholzpreis von 100 Euro pro Festmeter, für die Kiefer rund 70 Euro erzielt werden." Der Preis für das Brennholz sei wegen der guten Nachfrage stabil geblieben.

Zwei Drittel des Holzes wurden nach seinen Angaben als Stammholz vermarktet. Diese 78 Prozent, egal ob Lang- oder Kurzholz, hätten 14 Kunden, verwiegend aus der Region, bekommen. Dazu seien ein Prozent als Faserholz, sechs Prozent als Brennholz und 15 Prozent, ein nicht unbeachtlicher Teil, als Hackholz vermarktet worden. Die Vermarktungsmengen, so Beer, seien über die vergangenen 20 Jahren stetig gestiegen. Beer: "Nun scheinen sie sich bei rund 90 000 Festmeter einzupendeln. Die enorme Arbeitsbelastung lässt sich nur durch mehr Personal abfedern."

Die FBG mache aber nicht nur Holz, sie sorge auch für Nachwuchs im Wald. Insgesamt seien 47 517 Pflanzen, darunter Fichten, Tannen, Douglasien, Lärchen und Kiefern, bei den Nadelhölzern sowie Eichen, Buchen, Erlen, Ahorn, Linden und Kirschen bei den Laubhölzer gepflanzt worden. Auch neue Klimabaumarten, wie die Libanon- oder Atlaszeder, Eibe und Mammutbaum, seien gesetzt worden. Beer: "Der Anteil von Nadel- und Laubholz betrug 76: 23 Prozent." Der Geschäftsführer betonte, dass die FBG auch privaten Wald betreue, denn immer mehr Familien sei es fast unmöglich, dies selbst zu tun. Beer: "Im Privatwald betreuen wir 25 Waldbesitzer mit 130 verschiedenen Flächen und 362 Hektar Waldfläche. In den Pfarrpfründe- und Kirchenstiftungen sind es 13 Waldbesitzer mit 36 Waldflächen und 199 Hektar." Insgesamt gebe es 39 Waldpflegeverträge mit 288 Flurstücken und 1063 Hektar.

Schatzmeisterin entlastet

Einblick in die Bilanzen gewährte Aurelia Haberkorn. Kassenprüfer Bernhard Härtl bescheinigte ihr eine einwandfreie Kassenführung, sie wurde einstimmig entlastet. Einstimmig angenommen wurde auch der Haushaltsplan für 2024.

Bernd Achatz vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Weiden referierte zum Thema "Grenzen im Wald - Steht der Baum auf meinem Grund?" Wenn im Wald keine Grenzsteine erkennbar seien, solle man nicht versuchen, digitalisierte Grenzen mit Laptop oder Handy im Zusammenspiel mit Navigationslösungen selber zu übertragen, riet er. Wenn Unklarheit bestehe, solle man zunächst mit dem Nachbar reden oder sich zu einer amtlichen Vermessung entschließen.

 
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