Nach seinem ersten Buch "Leben nach dem Tod - Was wir heute schon wissen können" kamen viele Patienten zu ihm und erzählten ihm "ihre Geschichte", sei es von Nahtoderfahrungen, Nachtoderfahrungen oder Phänomenen beim Sterben eines Angehörigen. Diese habe er in seinem zweiten Buch "Blick in den Himmel: Neue Nahtoderlebnisse - Mystik - Vergebung" aufgeschrieben. Dabei habe er gewertet, was die Erfahrungen in Bezug auf das Jenseits, Himmel und Hölle bedeuten könnten.
Zu der ganzen Thematik kam der Stiftländer, "weil es ihn schon immer interessierte und die Bücher über den Nahtod einen gewissen Trost geben konnten". Nach der Eröffnung seiner Praxis vor 19 Jahren hatte er anfangs viel Zeit und er hat Patienten befragt, die aus dem Koma erwacht waren, ob sie "etwas Besonderes erlebt haben". Diese Schilderungen habe er zum großen Teil in seinem ersten Buch aufgeschrieben. Ein Erlebnis war so fantastisch, dass er wusste, er müsse es weitergeben.
Eine Frau sagte sogar, sie habe in den Himmel blicken dürfen. Es habe bei ihr wie bei einem typischen Nahtoderlebnis begonnen. "Sie verließ im Rahmen eines Erschöpfungszustandes ihren Körper und bewegte sich durch den Tunnel zum Licht." Sie sei zu einem großen, schönen Platz gekommen. Dort habe sie eine Gestalt mit feinen Händen gesehen, für sie sei es Jesus gewesen. Er habe ihr gesagt, dass es ihre letzte Reinkarnation sei, aber sie müsse wieder zurück auf die Erde, weil sie "unten" noch Aufgaben habe. Nachdem sie darüber sehr traurig war, gewährte er ihr einen Blick in den Himmel.
Sie habe gesehen, wie "drüben die Engel die Seelen wuschen". Es seien schöne Landschaften gewesen. Die Frau habe noch nie so einen Frieden und eine solche Liebe verspürt. Auf dem Rückweg zur Erde habe sie an ihre Freundin gedacht, und schon sei sie in deren Wohnung gewesen. Sie habe diese Wohnung später ihrer Freundin genau beschreiben können, obwohl sie noch nie bei ihr war. Auch ein Blick in die Finsternis sei ihr möglich gewesen.
Alles nur Fantasien? Die Erzählungen sind laut Brucker logisch. Es seien nicht nur Träume. Elemente, die man aus vielen Nahtoderlebnissen kennt, seien dabei: Die Fahrt durch den Tunnel, die Zwischenebene, auf der alles besprochen wird, das Aufsuchen von Orten, wenn man nur an sie denkt. Vielleicht sei manches nur bildlich zu sehen, aber eine Reinigung der Seelen im Himmel sei durchaus möglich. Das verbindende Element der Religionen sieht Brucker in der Mystik. Diese besagt, dass Gott in jeder Seele "da" ist.
Das Buch erfährt mit den passenden Bildern von Helma Megalli und Tochter Johanna Brucker eine farbige Aufmachung. Der Facharzt rät, dieses Werk nicht auf einmal durchzulesen. "Man sollte immer wieder Pausen einlegen und darüber nachdenken, ob denn alles so stimmt, stimmen kann, was ich gedanklich entwickle."
Dr. Erwin Brucker wurde 1957 in Tirschenreuth geboren. Nach dem Abitur studierte er Medizin, spezialisierte sich zum Facharzt für Psychiatrie und Neurologie. Seit 19 Jahren hat er eine eigene Praxis in Plattling. Die Verbindung nach Tirschenreuth hat er noch über seine Eltern, die in der Kreisstadt in einem Heim leben. Außerdem habe er Kollegen und Freunde, die er hin und wieder sonntags, wenn er vor Ort ist, zum Frühschoppen besucht. (hä)













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