Wer im Sommer auf eine Entspannung der Coronalage gehofft hatte, wird bitter enttäuscht. Im Landkreis Tirschenreuth steigen die Coronazahlen seit einigen Wochen stetig weiter an.
Seit vergangener Woche liegt die 7-Tage-Inzidenz wieder im vierstelligen Bereich. Sie hat in den letzten sieben Tagen einen weiteren Sprung auf nunmehr 1290 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner gemacht. 924 Infektionen wurden nach den Zahlen aus dem Gesundheitsamt in der vergangenen Woche neu erfasst. Die tatsächlichen Werte dürften weit über diesen Angaben liegen, da längst nicht alle Infizierten einen PCR-Test, auf dem diese Statistik beruht, machen lassen.
Fast alle 26 Gemeinden im Landkreis Tirschenreuth haben nach der amtlichen Statistik mittlerweile wieder zweistellige Zahlen bei den Neuinfektionen. Die meisten neuen Coronafälle meldet das Gesundheitsamt in der vergangenen Woche dabei aus den Städten Tirschenreuth (93), Kemnath (82), Mitterteich (75), Waldershof (72) und Erbendorf (70). Legt man die jeweilige Gemeindegröße zugrunde, ergibt sich ein etwas anderes Bild. Demnach sind derzeit von der Pandemie am schlimmsten die Orte Brand (31,7 Fälle pro 1000 Einwohner), Immenreuth (27,1), Bad Neualbenreuth (21,5), Mähring (18,4) und Kulmain (18,2) betroffen. Die wenigsten Neuinfektionen gab es in Kastl (8 Fälle/7-Tage-Inzidenz von 5,6 pro 1000 Einwohner), Friedenfels (10/8,3) und Reuth (10/9,1).
Die Tendenz ist dabei steigend. Am Freitag kamen weitere 140 neue amtlich erfasste Infektionen hinzu. Die 7-Tage-Inzidenz wird sich damit voraussichtlich am Samstag auf 1296 Infektionen pro 100 000 Einwohner erhöhen. Mittlerweile sind 32 004 Infektionen im Landkreis Tirschenreuth erfasst. 316 Einwohner des Landkreises sind seit Beginn der Pandemie an oder mit Corona verstorben. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt deshalb, nach wie vor, die "AHA+A+L-Regeln" einzuhalten (Abstand halten, Hygieneregeln beachten, Alltag mit Maske, Coronawarnapp nutzen, Lüften). Infizierte sollten bei Atemwegssymptomen zu Hause bleiben und sich testen lassen. Zudem sollten alle auf einen vollständigen Impfschutz achten.
Das Infektionsrisiko werde zudem minimiert, wenn Räume, in denen sich mehrere Personen befinden, halbstündlich stoßgelüftet würden. Das gelte nicht nur für Wartezimmer und Büros, sondern auch für Privaträume. Je mehr Personen in einem Raum seien und je weniger Fenster es gebe, desto häufiger solle gelüftet werden. Am effektivsten sei das Querlüften, also das gleichzeitige Öffnen von gegenüberliegenden Fenstern, rät das Robert-Koch-Institut. Dauerhaft gekippte Fenster brächten wenig.
Bundesweit die höchste Inzidenz hat derzeit der Nachbarlandkreis Wunsiedel mit einem 7-Tage-Wert von 3075. Auch der Landkreis Bayreuth (1381) und die Stadt Bayreuth (1392) sind nach Angaben des RKI bundesweit vorne dabei. Aus dem Landkreis Neustadt wird ein Wert von 1074 und aus der Stadt Weiden von 919 gemeldet. Aus den tschechischen Grenzlandkreisen veröffentlichte das tschechische Gesundheitsministerium am Freitag folgende Zahlen: Tachau 63, Eger 111 und Sokolov 182.














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