Tirschenreuth
08.02.2021 - 18:14 Uhr

Corona-Situation im Landkreis Tirschenreuth: Landratsamt hat weiter Betriebe im Blick

Die Corona-Infektionen im Landkreis Tirschenreuth steigen weiter. Über das Wochenende gab es 94 neue Fälle. Das Gesundheitsamt stimmt in Zusammenarbeit mit der Regierung der Oberpfalz und dem Gesundheitsministerium weitere Maßnahmen ab.

Über das Wochenende gab es 94 neue Coronafälle im Landkreis Tirschenreuth. Bei einer Reihentestung in einer Teil-Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Waldsassen wurden zehn Personen positiv getestet. Bild: pz
Über das Wochenende gab es 94 neue Coronafälle im Landkreis Tirschenreuth. Bei einer Reihentestung in einer Teil-Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Waldsassen wurden zehn Personen positiv getestet.

Die Corona-Situation im Landkreis Tirschenreuth bleibt ernst. Obwohl der bayerweite Trend der Infektionen rückläufig ist, steigen hier die Zahlen. Am Montag kletterte die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner laut dem Landesamt für Gesundheit (LGL) und Robert-Koch-Institut (RKI) auf 391,4. Auch über das Wochenende gab es erneut viele Neuinfektionen. So meldet das Gesundheitsamt seit Freitag 94 neue Fälle. Lediglich 13 Personen standen bereits unter Quarantäne.

27 neue Verdachtsfälle auf Mutation

Es gibt auch einen weiteren Todesfall. Eine Person mit Vorerkrankungen, deren Alter in der Pressemitteilung des Landratsamtes mit Mitte 60 angegeben wird, ist an Sars-CoV-2 gestorben. Zudem sind am Montag auch 27 weitere Verdachtsfälle auf eine Corona-Mutation aufgrund der Laborauswertung der positiven Befunde gemeldet worden. Damit gibt es im Landkreis inzwischen 167 Verdachtsfälle. Warum sind die Zahlen so hoch? Pressesprecher Wolfgang Fenzl vom Landratsamt verweist auf eine Reihentestung in der Teil-Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Waldsassen. Hier gab es zehn positive Fälle. Außerdem stehen die Notbetreuungsgruppen des Kindergarten Kulmain und des Katholischen Kindergarten St. Anna in Waldeck unter Quarantäne, da es dort jeweils einen positiven Fall gab. "Es sind weiter Unternehmen von Ausbrüchen betroffen", teilt Fenzl mit. Das Gesundheitsamt stehe hier in einem engem Austausch mit den Firmen. Es werden Hygienekonzepte angefordert und überprüft. Zudem seien weitere Reihentestungen für diese Woche geplant. Diese werden durch das Mobile Testteam des BRK in den Unternehmen direkt vor Ort durchgeführt. Diese seien hier auch kooperativ. Bislang musste noch kein Betrieb oder eine Abteilung eines Unternehmens geschlossen werden.

Kein konkreter Hotspot

Ein konkreter Hotspot im Landkreis ließe sich weiterhin nicht ausmachen. Das Infektionsgeschehen sei noch immer diffus. "Am Wochenende gab es in 19 von 26 Gemeinden Infektionsfälle", erklärt Fenzl. Um das Infektionsgeschehen weiter einzudämmen, hat das Landratsamt zum einen die Betriebe im Blick. Zum anderen werden momentan in Zusammenarbeit mit der Regierung der Oberpfalz, dem Bayerischen Gesundheitsministerium und den anderen Grenzlandkreisen weitere Maßnahmen erarbeitet. Momentan befinden sich noch einzelne Punkte in der Abstimmung. Die Kontaktnachverfolgung durch das Gesundheitsamt sieht Fenzl aktuell gewährleistet. "Dies ist aber nur mit dem hohen Einsatz des Personals möglich. Aktuell erfolgen weitere Personaleinstellungen", sagt Fenzl. Die Behörde hat bereits Verstärkung erhalten. So müssen auch neue Kräfte angelernt werden. "Je nach Vorkenntnissen nimmt die Einführung mehr oder weniger Ressourcen in Anspruch."

Positivrate bei unter einem Prozent

Am Wochenende wurde in den beiden Testzentren in Tirschenreuth und Waldsassen 1604 Tests durchgeführt. Davon betrafen 871 tschechische Grenzpendler, wovon 7 positiv waren. Damit lag die Positivrate der Grenzpendler am Wochenende unter einem Prozent. Um das Infektionsgeschehen weiter einzudämmen, achtet das Landratsamt weiterhin konsequent auf die 48-Stunden-Testpflicht der Grenzpendler.

Vergangene Woche wurde von der Polizei Kemnath eine tschechische Grenzpendlerin aufgegriffen, die sich auf dem Weg zur Arbeit befand, aber kein negatives Testergebnis mitführte. Wie wird in solchen Fällen verfahren? "Reist ein Pendler ohne gültige Testung ein, ist er oder sie verpflichtet, die Testung unverzüglich nachzuholen und den Test der Kreisverwaltungsbehörde vorzulegen", erklärt Fenzl. "Reist die Person zum Beispiel über Waldsassen ein, muss sie sofort zum Testzentrum fahren und einen Schnelltest machen. Hat sie ein negatives Ergebnis, kann sie zur Arbeit fahren." Sollte die Polizei ein Ordnungswidrigkeits-Verfahren eingeleitet haben, werde dieses eingestellt, sobald der Test nachträglich erfolgt ist. "Erfolgt dies nicht, wird ein Bußgeldbescheid erlassen."

Oberpfalz25.05.2022
Hintergrund:

Aktuelle Coronazahlen im Landkreis Tirschenreuth

  • Neue Coronafälle: 94 (Samstag: 30, Sonntag: 56, Montag: 8), davon befanden sich 13 unter Quarantäne (Stand: Montag: 12 Uhr).
  • Verdachtsfälle auf Corona-Mutation: 27 neue Fälle, insgesamt aktuell 167. Diese Zahl ist bei der Gesamtzahl der Infizierten bereits enthalten.
  • Corona-Tote: 1 neuer Fall. Dabei handelte es sich um eine Personen mit Vorerkrankungen, deren Alter das Landratsamt mit Mitte 60 angab. Damit steigt die Zahl der Corona-Toten auf 209.
  • Gesamtzahl der positiv Getesteten: 3683.
  • 7-Tage-Inzidenz Deutschland: Kreis Tirschenreuth 391, Kreis Wunsiedel 304, Kreis Bayreuth 145, Kreis Neustadt/WN 151 (Quelle Robert-Koch-Institut)
  • 7-Tage-Inzidenz Tschechien: Kreis Eger 1221, Kreis Sokolov 1225, Kreis Karlsbad 745, Tachov 769 (Quelle: Tschechisches Gesundheitsministerium).
 
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