Tirschenreuth
18.03.2020 - 18:35 Uhr

Covid-19 stellt BRK-Kreisverband vor viele Herausforderungen

Mitarbeiter in Quarantäne, Probleme bei Materialbeschaffung, Schließung der Grenzen: Der BRK-Kreisverband versucht trotz einiger Einschränkungen und Herausforderungen den Betrieb und die Versorgung vor Ort aufrecht zu erhalten.

Das Coronavirus stellt auch den BRK-Kreisverband in Tirschenreuth vor Herausforderungen. Symbolbild: BRK-Kreisverband/exb
Das Coronavirus stellt auch den BRK-Kreisverband in Tirschenreuth vor Herausforderungen.

"Unserer Mission, Menschen zu helfen, gilt gerade jetzt in der besonderen Lage um die Corona-Pandemie", erklärt BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl in einer Pressemitteilung. Seit Dienstag leitet er den Einsatzstab im BRK-Kreisverband. Durch das Coronavirus kommen ständig neue Herausforderungen auf das BRK zu. Bereits seit über zwei Wochen nimmt der Kreisverband zwei Mal pro Woche am "Jour fixe" in der Integrierten Leitstelle Nordoberpfalz teil. Dort findet ein Austausch zwischen den Verantwortlichen im Gesundheitswesen der Landkreise Neustadt/WN und Tirschenreuth, sowie der Stadt Weiden statt. Ziel ist, die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen.

Zudem gilt es Mitarbeiter gerade in systemrelevanten Bereichen, wie Rettungsdienst und Pflege, zu schützen. Um den Betrieb und die Versorgung aufrechtzuerhalten, arbeiten beim BRK Haupt- und Ehrenamt eng zusammen. Der Einsatzstab des BRK-Kreisverbandes gliedert sich in die Bereiche Personal, Innere Dienste, Lage, Einsatz, Versorgung, Presse und Medienarbeit sowie der Verbindungsperson Rettungsdienst. Den Bereich Einsatz nimmt der Katastrophenschutzbeauftragte und Kreisbereitschaftsleiter Christian Stahl mit seinem Stellvertreter Richard Frank wahr.

Das BRK versucht im Rettungsdienst und Krankentransport den Dienstbetrieb möglichst ohne Einschränkungen aufrecht zu erhalten, obwohl sich Mitarbeiter in häuslicher Quarantäne befinden, aufwendige Infektionsfahrten steigen und die Materialbeschaffung eine große Herausforderung ist.

Während die Auszubildenden zum Notfallsanitäter durch die Schulschließungen dem Rettungsdienst zur Verfügung stehen, werden seit zwei Wochen aus Infektionsschutzgründen keine Praktikanten mehr eingesetzt. Einschränkungen gibt es bei den ehrenamtlichen Helfern vor Ort. Diese unterstützen den Rettungsdienst, bis dieser an der Einsatzstelle eintrifft. Zur Sicherheit der Einsatzkräfte und um Ressourcen zu schonen, wurde die Alarmierung durch die ILS Nordoberpfalz eingeschränkt.

"Große Herausforderungen haben wir in der Pflege," sagt Schedl. Der BRK-Kreisverband betreibt vier Seniorenzentren, eine ambulante Pflege und eine Tagespflege. Auch hier befinden sich Mitarbeiter in häuslicher Quarantäne. Weitere Probleme im Dienstplan bereiten die Schließung der Grenze zu Tschechien und die Schließung der Schulen und Kindertageseinrichtungen. Hinzu kommt die Besuchseinschränkung und die Materialbeschaffung. Der Landesverband unterstützt bei der Beschaffung kritischer Infektionsschutzmaterialen, wie Masken, Schutzbrillen und Desinfektionsmittel.

Der BRK-Kreisverband hilft dem Gesundheitsamt bei dem eingerichteten Testzentrum für Kontaktpersonen bestätigter Covid-19-Fälle. Das BRK stellt drei bis fünf Helfer, die beim Einhalten der Infektionsmaßnahmen und der Infrastruktur unterstützen, sowie die sanitätsdienstliche Absicherung übernehmen. Intern wurden im Kreisverband bis 19. April alle Termine abgesagt oder auf Telefonkonferenzen umgestellt. Hiervon sind auch die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen der Mitarbeiter und Mitglieder betroffen.

Die Kreisgeschäftsstelle ist für Besucher geschlossen. Einige Mitarbeiter sind im Homeoffice. Der Kreisverband ist aber telefonisch und per E-Mail erreichbar. Außerhalb der Bürozeiten nimmt das BRK-Beratungszentrum Anrufe entgegen. Schedl informiert weiter, dass bis 30. April alle Erste-Hilfe-Kurse abgesagt wurden. Ebenso wurde die für diese Woche geplante Frühjahrssammlung abgesagt.

 
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