Beim Neujahrsempfang der Katholischen Pfarrgemeinde Tirschenreuth begrüßte Stadtpfarrer Georg Flierl zahlreiche Gäste aus der Politik, von Behörden, Schulen, Kindergärten, Polizei oder kirchlichen Organisationen. Nach zweijähriger coronabedingter Pause konnte die Veranstaltung das erste Mal seit 2020 wieder stattfinden.
Plädoyer für Pflegekräfte
Stadtpfarrer Flierl ging in seinen Grußworten auf Pflegekräfte ein, die aufgrund der Pandemie eine noch immer andauernde strapaziöse Zeit erleben. Pflegekräfte hätten in den vergangenen Jahren Unglaubliches geleistet. Dafür gebühre ihnen großer Dank. Doch dürften gerade Pflegekräfte ihre eigene Gesundheit nicht vernachlässigen, sondern müssten gut auf sich aufpassen.
Er selbst, informierte er, werde heuer nach 40 Jahren Religionsunterricht seinen Schuldienst beenden. Zwar schweren Herzens, aber auch sein Tätigkeitsfeld werde nicht weniger. Die Verleihung des Familienpreises, traditionell ein Programmpunkt beim Neujahrsempfang, entfiel dieses Jahr aus Zeitgründen und wird laut Flierl eventuell beim nächsten Mal nachgeholt. Pater Yoseph Bugalit vom Missionshaus St. Peter stellte in seiner Ansprache fest, dass sich das "Leben nicht planen lässt." Trotz aller Unwägbarkeiten solle man die Zuversicht jedoch nicht aufgeben. Vor allem betonte er nachdrücklich: "Lassen wir uns unser Land und unsere Zeit nicht schlecht reden!" Und gab weiter mit auf den Weg: "Gehen wir mit Zuversicht ins Jahr 2023."
Dem schloss sich Bürgermeister Franz Stahl an. Er lobte insbesondere die Arbeit von Feuerwehr, Rettungskräften und Pflegekräften. Bezugnehmend auf die jüngsten Ereignisse in der Silvesternacht in größeren Städten wie Berlin fand er es erschreckend, dass gerade Leute, die helfen und retten, angegriffen werden. Wichtig sei, bei auftretendem Pessimismus und Angst eine gute Portion Zuversicht und Hoffnung dagegen zu setzen. Stahl: "Es geht uns noch immer gut."
Investitionen notwendig
Damit es auch so bleibe, besonders in der Stadt und der Region, müsse investiert werden. Mit den Einnahmen aus Einkommens- und Gewerbesteuer könnten Maßnahmen für Schulen und Kindergärten durchgeführt werden. Deshalb müsse auch an die Wirtschaft gedacht werden. Insbesondere verwies er darauf, dass für die Mittelschule in den kommenden zehn Jahren 33 Millionen Euro für Baumaßnahmen verplant seien. Zusätzlich würde es Erweiterungen bei der Grundschule geben.
Schulamtsdirektorin Martina Puff übernahm die Grußworte für die Schulen und verwies auf die Schulzeit, die für Kinder sehr prägend sei. Trotz der oft angespannten Personalsituation gebe es gerade im Schulaufsichtsbezirk Tirschenreuth eine gute Kooperation, kurze Wege zueinander und menschliche Zugewandtheit. Im Anschluss verabschiedete Stadtpfarrer Flierl mit Susanne Kraus seine langjährige Pfarramtssekretärin. Susanne Kraus war seit 1. Oktober 1999 im Pfarrbüro tätig und wird nun im Ruhestand ihren "Omapflichten" gerne nachkommen.
Außerdem begrüßte der Stadtpfarrer mit Florian Löw den neuen Kirchenmusiker, der seit 1. Januar im Amt ist. Von seinem musikalischen Können durften sich die Gäste gleich vor Ort überzeugen, denn gemeinsam mit Christine Kohl steuerte er die musikalische Umrahmung bei. Sein Vorgänger Moritz Unger ist wieder in seinen ursprünglichen Beruf als Orgelbauer zurückgekehrt.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.