Tirschenreuth
11.10.2022 - 15:45 Uhr

Demenzwoche: In die Welt der Erkrankten hineinversetzen

Sachgebietsleiter Tobias Gabel, Kreisseniorenbeauftragten Peter Gold und Manfred Häfner (Betreuungsstelle) waren beeindruckt vom Vortrag von Maria Kammermeier (von links). Bild: Landkreis Tirschenreuth/exb
Sachgebietsleiter Tobias Gabel, Kreisseniorenbeauftragten Peter Gold und Manfred Häfner (Betreuungsstelle) waren beeindruckt vom Vortrag von Maria Kammermeier (von links).

Großen Anklang fand laut Landratsamt-Pressemitteilung der Vortragsabend des Landkreises Tirschenreuth zur Bayerischen Demenzwoche. So seien alle Plätze des großen Sitzungssaals des Landratsamtes besetzt gewesen. Dabei verfolgten die Zuhörer den Vortrag von Maria Kammermeier von der Alzheimer Gesellschaft Oberpfalz zum Thema „Wie wirken sich Lebenserfahrungen, Prägungen, Erziehung und Werteverständnis in der Demenz aus? Wie gehe ich als Angehöriger damit um?“.

Die Referentin arbeitete heraus, "welche Bedeutung die Biografie und die individuelle Lebensgeschichte sowie Prägungen und Sozialisation eines an Demenz erkrankten Menschen für einen würdevollen Umgang und für dessen Lebensqualität haben". Daraus folgte, dass die Auseinandersetzung der Angehörigen mit der Biografie und dem entsprechenden zeitlichen und geschichtlichen Hintergrund für Verhaltensweisen und Reaktionen dieser Menschen sinnerklärend und sinngebend seien. Letztlich könnten aus dem Wissen um individuelle Verhaltensmuster aus dem bisherigen Leben eines Menschen mit Demenz Bewältigungsstrategien oder Schutzmechanismen entwickelt und in schwierigen Situationen entsprechend angewandt werden.

Als konkrete Beispiele nannte sie, den von Demenz betroffenen Menschen zu animieren, über das eigene Leben zu sprechen, oder „kleine Geschichten“ aus der Lebensgeschichte zu sammeln und diese gezielt in der Betreuung einzusetzen. Als weitere Möglichkeit verwies Kammermeier auf die Gestaltung eines „Lebenstagebuch“, in dem Fotos mit dazugehörigen Anekdoten, Erfahrungen und Geschichten festgehalten werden.

Die Kommunikation sei dabei das entscheidende Instrument und sollte dafür sorgen, dass alles Zurückliegende gemeinsam in einem anderen Blick betrachtet wird. Kammermeier machte noch auf das Schulungsangebot „Hilfe beim Helfen“ der Alzheimer-Gesellschaft Oberpfalz aufmerksam, welches regelmäßig sowohl online als auch in Präsenz besucht werden kann. Weitere Informationen: www.oberpfalzheimer.de. Die Veranstaltung hatte die Seniorenfachstelle im Landratsamt organisiert.

 
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