Tirschenreuth
22.03.2019 - 16:47 Uhr

Mit Deponie im grünen Bereich

Die Mindest-Restlaufzeit für die Deponie Steinmühle liegt bei 25 Jahren. Leiter Peter Förster hält eher die Variante von 40 Jahren für realistisch. Auch sonst präsentiert er erfreuliche Zahlen.

Die Deponie Steinmühle wird vom Landesamtes für Umwelt aufgrund von Kontrollen und Besichtigungen als "Musterdeponie" betrachtet Archivbild: tr
Die Deponie Steinmühle wird vom Landesamtes für Umwelt aufgrund von Kontrollen und Besichtigungen als "Musterdeponie" betrachtet

Bei einem Gesamtvolumen von 2,4 Millionen Kubikmetern ist die Reststoffdeponie derzeit zur Hälfte verfüllt. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 25000 Kubikmetern hätte der Landkreis bis nach 2060 ausgesorgt.

"Die 2018 angelieferte Abfallmenge von 78355 Tonnen ist gegenüber der Vorjahresmenge von 57669 Tonnen deutlich höher", berichtete Förster im Ausschuss für Abfallwirtschaft, Landwirtschaft, Umwelt und Energie. Die größere Menge sei hauptsächlich für die Restprofilierung des neuen Bauabschnittes benötigt worden.

Die Menge der "normalen" Abfälle zur Beseitigung lag mit 20416 Tonnen um 10 Prozent höher als im Vorjahr. Von allen angelieferten Stoffen machten Bitumengemische sowie Rost- und Kesselaschen jeweils rund 25 Prozent aus, gefolgt von kohlenteerhaltigen Bitumengemischen (15 Prozent), asbesthaltigen Baustoffen (10 Prozent), Boden und Steinen (9 Prozent). Der Rest setzt sich unter anderem aus Beton, Ziegeln, Fliesen, Keramik, Schlacke, Dämmmaterial und feuerfesten Stoffen zusammen.

Der Deponieleiter freute sich, dass es bei keiner einzigen Anlieferung zu einer Grenzwertüberschreitung kam. Auch bei der Analyse des Sicker- und Oberflächenwassers gab es keine Beanstandungen. Erhöht hat sich dagegen im Herbst der Deponiegasaustritt. Förster führte das auf den heißen Sommer und Trockenrisse in der Rekultivierungsschicht sowie Schäden an den Gasbrunnen zurück. "Ziel sollte natürlich null Emission sein." Zu nennenswerten Geruchsbelästigungen wie in den 1990er-Jahren sei es jedoch nicht gekommen.

Positive Auswirkungen hatten die hohen Temperaturen auf die Energiegewinnung durch die Photovoltaik-Anlage der Deponie. Fast 1,5 Millionen Kilowattstunden wurden in das Stromnetz eingespeist, was einen Ertrag von 281614 Euro (Vorjahr: 253359) ergab.

Trotz einer Gebührenerhöhung für verpresste Dämmwolle und Asbestrohre sei die Deponie vermutlich die günstigste in ganz Bayern, zog Peter Förster Bilanz. Stolz war er auf die Anerkennung des Landesamtes für Umwelt, das Steinmühle aufgrund von Kontrollen und Besichtigungen als "Musterdeponie" betrachte. Landrat Wolfgang Lippert stimmte in das Lob ein. Er bescheinigte dem Personal von Abfallwirtschaft und Deponie Einsatz "mit Kompetenz und Herzblut".

In der Gewinn- und Verlustrechnung der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Abfallwirtschaft/Reststoffdeponie steht wie in den vergangenen Jahren auch für 2018 ein höherer Aufwand (5,06 Millionen Euro) als Ertrag (4,55 Millionen). Die Differenz werde aber durch Gewinnvorträge gedeckt, die bis zum Ende des Kalkulationszeitraums aufgebraucht werden müssten, sagte Abfallwirtschaft-Sachgebietsleiterin Jutta Goossens.

Im Ausblick bis 2020 wies Deponieleiter Förster auf die notwendige Oberflächenabdichtung zweier Einbauabschnitte für insgesamt 4 Millionen Euro hin. Ein neuer Radlader soll für 170000 Euro angeschafft werden. Dem Investitionsplan war auch zu entnehmen, dass bis 2021 ein neues Verwaltungsgebäude für die Abfallwirtschaft geplant ist. Dafür sind in den nächsten drei Jahren 2,3 Millionen Euro vorgesehen.

 
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