Tirschenreuth
11.01.2024 - 15:26 Uhr

Dialekt-Tagungen nicht mehr im Bayerischen Wald, sondern in Tirschenreuth

Die Schmeller-Gesellschaft macht Tirschenreuth zum regelmäßigen Treffpunkt für Dialektforscher: Die bisherigen Symposien werden künftig nicht mehr im Bayerischen Wald, sondern unter neuem Namen in Tirschenreuth veranstaltet.

Beim 8. Dialektologischen Symposium im Bayerischen Wald im Mai dieses Jahres war eine Kooperation zwischen der Philosophischen Fakultät der Westböhmischen Universität Pilsen und der Johann-Andreas-Schmeller-Gesellschaft vorgestellt worden. Im Bild (von links) Dr. Boris Blahak (Universität Pilsen) sowie Christian Ferstl und Dr. Peter Kaspar (beide Schmeller-Gesellschaft). Archivbild: Schmeller-Gesellschaft/exb
Beim 8. Dialektologischen Symposium im Bayerischen Wald im Mai dieses Jahres war eine Kooperation zwischen der Philosophischen Fakultät der Westböhmischen Universität Pilsen und der Johann-Andreas-Schmeller-Gesellschaft vorgestellt worden. Im Bild (von links) Dr. Boris Blahak (Universität Pilsen) sowie Christian Ferstl und Dr. Peter Kaspar (beide Schmeller-Gesellschaft).

Die Schmeller-Stadt soll ein fester Standort für Dialekttagungen werden. Wie auf der letzten Mitgliederversammlung der Johann-Andreas-Schmeller-Gesellschaft zu hören war, werden die seit 2002 im Bayerischen Wald ausgerichteten Dialektologischen Symposien künftig unter anderem Namen in Tirschenreuth stattfinden.

Das 8. Dialektologische Symposium im Bayerischen Wald, das heuer in Walderbach stattfand, war wohl das letzte dieser Art. Wie es aus dem Vorstand der Schmeller-Gesellschaft heißt, sollen derartige Zusammenkünfte künftig zu Stiftland-Tagungen werden. In den vergangenen Jahren war die Schmeller-Gesellschaft von einem Mitveranstalter mehr und mehr zum Hauptveranstalter der Bayerwald-Symposien geworden. Selbst hat sie ihren Sitz in Tirschenreuth - da liege es nahe, die Veranstaltungen künftig in der Schmeller-Stadt abzuhalten, zumal auch die Infrastruktur (Tagungsräume, Versorgung mit Internet) hier um einiges besser sei als an den bisherigen Tagungsorten, ließ Vorsitzender Christian Ferstl verlauten.

Dr. Peter Kaspar, der seit 2022 für die Kooperation der Schmeller-Gesellschaft mit der Westböhmischen Universität Pilsen zuständig ist, verweist auf die Jubiläumstagung der Schmeller-Gesellschaft, die vor vier Jahren in Tirschenreuth stattfand und allen Beteiligten heute noch in bester Erinnerung sei. Bürgermeister Franz Stahl - zugleich Zweiter Vorsitzender der Schmeller-Gesellschaft - kann sich durchaus vorstellen, künftige Dialekttagungen im historischen Rathaussaal, im neuen Rathaus oder auch in der Fronfeste durchzuführen. Für den noch jungen Wissenschaftsstandort Tirschenreuth wäre es auch eine weitere Aufwertung, so Stahl. Denn bei den Symposien im Bayerischen Wald habe es immer ein internationales Teilnehmerfeld gegeben.

Ihren Ursprung haben die Dialektologischen Symposien im Jahr 2002, als sich in Kirchdorf im Wald zur Präsentation von Alfred Wildfeuers Doktorarbeit zahlreiche Dialektologen versammelten. Das 1. Kirchdorfer Symposium war dem Andenken an Michael Kollmer gewidmet, dem "Schmeller des Bayerischen Waldes", wie er oft genannt wurde. Aus den Kirchdorfer Symposien wurden bereits ab der dritten Tagung die Dialektologischen Symposien im Bayerischen Wald, weil man sich einen neuen Versammlungsort suchen musste. Seitdem wurden die Symposien abwechselnd in Walderbach und Hetzenbach durchgeführt. Beim 3. Symposium im Jahr 2008 trat die Schmeller-Gesellschaft erstmals als Mitveranstalter auf. Die Tagungen fanden damals als Veranstaltung des Regensburger Dialektforums statt, das an der Universität Regensburg angesiedelt ist. In der Schriftenreihe dieses Dialektforums, sind bisher 24 Bände erschienen, darunter auch alle Tagungsbände zu den Dialektologischen Symposien.

Im Laufe der Jahre hat sich das Regensburger Dialektforum aber mehr und mehr zurückgezogen. Beim 8. Symposium im Jahr 2023 war von den ursprünglichen Veranstaltern de facto nur noch die Schmeller-Gesellschaft übrig. Dies führte auch dazu, dass die Beiträge erstmals als Online-Publikation auf der Webseite der Schmeller-Gesellschaft (www.schmellergesellschaft.de) erscheinen werden.

 
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