Bei der Nominierungsversammlung konnte der Vorsitzende der Freien Wähler, Manfred Zandt, zwar eine gut durchmischte Kandidatentruppe vorstellen, beim Bürgermeisterbewerber musste Zandt aber auf Nachfrage passen. Als Mann an der Vereinsspitze (die Freien Wähler haben in Tirschenreuth diese Form gewählt, um mehr Möglichkeiten nutzen zu können) muss Zandt selbst abwinken. Zu sehr fordern ihn seine beruflichen Aufgaben als Chef von zwei Betrieben mit 65 Mitarbeitern. "Zum aktuellen Stand werden die Freien Wähler in Tirschenreuth keinen Bürgermeisterbewerber aufstellen", betonte Zandt. Zudem lassen die Freien Wähler im anlaufenden Wahlkampf noch wichtige Fragen unbeantwortet. Zwar wollte Zandt die 20 Bewerber (eigener Artikel) präsentieren, nicht aber das neue Programm. Ganz allgemein verdeutlichte Zandt die Bestrebungen der Freien Wähler, sich für die Bürger und das Gemeinwohl einzubringen. "Am besten ginge das natürlich mit Mandaten für alle 20 Kandidaten", schmunzelte der Vorsitzende, doch das wäre wohl eine Wunschvorstellung.
Hohes Tempo bei Stadtumbau
Geeignet wären die Kandidaten allemal. Immerhin würden sie umfassende Erfahrungen aus der Kommunalpolitik, den unterschiedlichen Berufen sowie den Interessengruppen von Jung bis Alt mitbringen. "Das macht den Stadtrat lebendig und bildet die Vorstellungen der Bürger ab", hoffte Zandt auf die Vielfalt im künftigen Stadtrat. Mit Günther Franz und Felix Schmidt würden die Freien Wähler allerdings auf zwei verdiente Kandidaten verzichten müssen. Einfach sei die Arbeit im Stadtrat nicht, wandte sich Zandt an die Kandidaten, denn in Tirschenreuth werde gerade beim Stadtumbau ein enormes Tempo vorgelegt. Und die Erfolge hatte auch Regierungspräsident Axel Bartelt bestätigt, der den Ort als "Vorbildstadt" titulierte.
Nachhaltig eingebracht
Dabei hätten die Freien Wähler den Weg des Stadtumbaus immer positiv begleitet, blickte Zandt auf die Arbeit der Fraktion. "Wir haben uns nachhaltig eingebracht", betonte der FW-Vorsitzende und stellte heraus, dass auch viele Initiativen von den Freien Wählern ausgegangen seien. So wusste Zandt, dass etwa der Rathausaufzug oder der Erhalt des Luitpoldkinos als Kleinkunstbühne schon bei der zurückliegenden Wahl gefordert wurden. Während hier entscheidende Schritte unternommen wurden, bleiben Anliegen, wie die weiträumige Ostumgehung oder mehr Mittel für Sanierungsmaßnahmen für Straßen, Kanal- und Wasserleitung weiter auf der Liste. Beim Wegenetz würde die Stadt "schon auf Kante fahren". Als positiv wertete Zandt die anstehenden Maßnahmen, darunter die baulichen Verbesserungen bei der Mittelschule. "Wir werden uns weiter einsetzen, für die Bürger optimale Lebensbedingungen zu schaffen", versprach der Freie Wähler.
Zur Nominierungsversammlung am Donnerstag beim "Hoanfbartl" war auch der Landratskandidat der Freien Wähler, Ely Eibisch, gekommen. In Tirschenreuth hatte Eibisch Lob gerade für den FW-Chef Manfred Zandt dabei. Der würde seiner Aufgabe mit großer Begeisterung nachkommen. "Was er macht hat Hand und Fuß", attestierte Eibisch.
Natürlich nutzte Eibisch auch die Gelegenheit, seine Vorstellungen zu präsentieren. So gab er als Ziele eine stärkere Einbindung der jungen Leute aus, etwa durch ein Jugendparlament, "Runde Tische", an denen generations- und branchenübergreifend optimale Lösungen gefunden werden sowie der Beitritt zu einem Innovationsring, um gerade die Verwaltung im Landratsamt auf Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Ebenso konnte sich der 51-Jährige die Einführung einer monatlichen Bürgersprechstunde des Landrats vorstellen.
Kandidatenliste der Freien Wähler
Die Kandidaten der Freien Wähler (Reihenfolge entsprechend der Listenplätze, in Klammern Alter): Manfred Zandt (52), Norbert Schuller (64), Hans Zölch (65), Johann Schmid (55), Jürgen Steinhauser (30), Karl Schwägerl (59), Melanie Gmeiner (45), Mario Franz (49), Florian Gleißner (34), Sabine Vogl (37), Jürgen Rieger (54), Jürgen Schulwitz (49), Thomas Kruppa (30), Iris Franz (30), Georg Schirmer (31), Anneliese Kühn (66), Felix Bauer (51), Hans Kühn (67), Thomas Franz (50), Christian Schmidt 41). Ersatzkandidatin ist Adele Steinhauser (27).
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.