Tirschenreuth
27.08.2019 - 13:44 Uhr

Die Entdeckung der Langsamkeit

Zu einem "Fünf-Sterne-Frühstück" traf sich die Frauen-Union Tirschenreuth im Gewächshaus Schröpf. Zum Programm gehörte auch ein Vortrag von Marianne Moosburger.

Das geänderte Verhältnis zur Zeit beleuchtete Marianne Moosburger bei ihrem Vortrag beim Frühstück der Frauen-Union. Bild: Claudia Kost/exb
Das geänderte Verhältnis zur Zeit beleuchtete Marianne Moosburger bei ihrem Vortrag beim Frühstück der Frauen-Union.

Zum Thema "Zeit zum Genießen - Die Entdeckung der Langsamkeit" war man auf Einladung der Frauen-Union zum "5-Sterne-Frühstück" ins Gewächshaus der Gärtnerei Schröpf gekommen. Die Vorsitzende Claudia Kost begrüßte als Referentin die Gymnasiallehrerin Marianne Moosburger aus Hahnbach, welche aufmerksame Zuhörerinnen fand.

Zum Wort "Zeit" falle manch Gutes, aber auch manch Ungutes ein, machte die Referentin, selber vierfache Mutter, deutlich. Entscheidend sei, "was man daraus macht und wie man mit der Zeit umgeht". Nicht selten verfalle man auf die einseitige Sicht der "chronologischen Zeit", in der aber der Mensch "winzig" sein. Besser wäre es, wie Jesus die Zeit als "erfüllte Zeit", als "kairos" zu sehen, wo man sich "an die Ewigkeit anknüpfen" könne, so die Referentin. Dabei wäre man in einem "paradiesischen Zustand", der einen mitten im Leben stehen lasse und "ewig jung und charmant" erhalte.

Der "eilige Geist"

Ein Hauptgrund für ein geändertes Verhältnis zur Zeit sei der derzeitige Wandel vom "Alles zu seiner Zeit" zu "Alles zu jeder Zeit", erläuterte die Pädagogin und nicht ein "heiliger Geist" treibe den Menschen um, sondern ein "eiliger Geist". "Die wunderbare Zeitvermehrung", frei nach Matthäus 14,13-21 zeige, dass die Grundbedürfnisse sich sehr gewandelt hätten. Nun sei "Zeitwohlstand statt Güterreichtum" gefragt und sie mahnte gerade bei materiellen Dingen: "Du glaubst zu besitzen - doch in Wahrheit wirst du besessen". Die Menschen würden krank durch "alles haben wollen" und durch die steigende Unfähigkeit, seelisch zu entspannen.

Konsum als "Seelenfresser"

Konsum würde oft zum "Seelenfresser", der nach der Seele auch den Körper krank mache. "Lieber eine Sache gut machen, als an mehreren herumzupfuschen", riet sie. Auch vertiefte Marianne Moosburger die Erfahrungen und fragte nach dem "wirklich Wichtigen".

Heinrich Bölls "Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral" ließ alle schmunzeln, bevor Moosburger noch den pädagogischen Wert des rechten Umgangs mit der Zeit betonte. Gemeinsam las man noch eine "Weisheit aus Irland".

Zu einem Fünf-Sterne-Frühstück hatte die Frauen-Union eingeladen. Bild: Claudia Kost/exb
Zu einem Fünf-Sterne-Frühstück hatte die Frauen-Union eingeladen.
 
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