Sabine Heibl, 53 Jahre und aus Weiherhammer, ist passionierte Fachfrau durch und durch. Sie klöppelt aus Leidenschaft. Was dabei herauskommt, zeigte die Meisterin der Klöppelkunst am Freitagabend bei ihrer Vernissage ihren Gästen im Museumsquartier Tirschenreuth (MQ). Letztere waren diesmal nicht nur aus Tirschenreuth angereist. Sabine Heibl ist im Neustädter und Weidener Raum mit ihren fachkundigen Klöppelkursen sehr bekannt. Deshalb kamen auch Freunde dieser uralten Handarbeitskunst und einige ehemalige Schülerinnen ihrer Kurse sehr gerne zur Ausstellungseröffnung. Unter den vielen Gästen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik befand sich auch der ehemalige Grafenwöhrer Bürgermeister, Max Wächter. Bürgermeister Franz Stahl begrüßte den ehemaligen Kollegen bei der Vernissage, neben vielen anderen lokalen Promis wie Bezirksrat Toni Dutz, gerne in der Kreisstadt. In dieser Größenordnung, verriet Sabine Heibl, stelle sie ihre Sachen erstmals aus. Dennoch hatte die Kunsthandwerkerin keine Mühe, die Räume des Museums zu füllen. Ihre herrlichen Spitzen-Arbeiten zieren die Museumswände ebenso wie etliche Vitrinen.
Spitzenergebnisse
Stahl freute es, mit Sabine Heibl eine alte Bekannte zu sehen, denn die Weiherhammerin hat bereits ihre Ostereiersammlung in Tirschenreuth ausgestellt. "Sie gehören hier ja bereits zum Inventar", scherzte Stahl mit der Kunsthandwerkerin. Diesmal aber seien es ihre eigenen Schätze, die bewundert werden könnten. "Spitzenergebnisse" nannte Ehemann Norbert Heibl die Exponate seiner Frau, die er mit viel Stolz auf seine Gattin und deren Können in der Laudatio präsentierte. Heibl hat damit keineswegs übertrieben. Was die Gäste nach dem offiziellen Teil zu sehen bekamen, ist nicht nur "Spitze" im Wortsinn, da beim Klöppeln Spitzen hergestellt werden. Sabine Heibls filigranen Arbeiten sind einen zweiten und dritten Blick wert. Je länger man sich Zeit nimmt fürs Betrachten, umso detaillierter wird klar: Für derart feinste Werke sind ruhige Hände, viel Geduld und ein hohes Fachwissen erforderlich. Tatsächlich widmet sich Sabine Heibl bereits fast ein ganzes Leben lang ihrem schönen Hobby.
Mit ihrer Leidenschaft und ihrer Ausdauer hat sie es zur Ausbilderin und vor sechs Jahren zur Jugend- und Kinderbeauftragten des Deutschen Klöppelverbandes gebracht. Dabei legt sie Wert darauf, Klöppeln als Ausdruck der Kunst zu verbreiten. Ihr nächstes Ziel ist unter anderem, aufwendige Tüllspitzen herzustellen. Spitze war bei der Vernissage aber nicht nur die Fachfrau.
Mit der jungen Sängerin Luisa Zeitler, die begleitet von Gesangslehrerin Carol Bischoff mit Opern- und Musicalsongs Gänsehautfeeling auslöste, erlebten die Zuhörer ein zweites Highlight. Sabine Heibl und Luisa Zeitler bekamen großen Applaus.
Klöppelkurse
Die Ausstellung kann bis 15. Juli besichtigt werden. Immer Sonntag ab 14.30 Uhr gibt es Klöppelvorführungen. Am 25. Juni findet ein Schnupper-Klöppelkurs für Kinder statt, am 7. und 8. Juli ein Workshop für Erwachsene. Anmeldungen sind per Telefon 09631/6122 im MQ möglich. Gleichzeitig werden im MQ historische Metallspitzen aus dem Klöppelmuseum Abenberg sowie die Arbeiten des Wettbewerbs im Klöppelverband gezeigt.



















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