Tirschenreuth
15.02.2024 - 13:50 Uhr
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Fahrt zur Gamescom und Europawoche: Das sind die Höhepunkte im Programm des Kreisjugendrings Tirschenreuth

Zaubern, Roboter programmieren oder ein Schüleraustausch nach Italien: Das und mehr können Jugendliche heuer mit dem Kreisjugendring erleben. Vorsitzender Max Siller erklärt, was es Neues gibt und was das Programm so vielseitig macht.

"B20 Meetingroom"

Mehr als 50 Veranstaltungen beinhaltet das Programm des Kreisjugendrings (KJR) Tirschenreuth für 2024. Der neue Vorsitzende Max Siller hat einige Neuerungen eingebracht, ohne Bewährtes über den Haufen zu werfen. Eingeführt wurde etwa der "B20 Meetingroom" direkt neben der KJR-Geschäftsstelle (Bahnhofstraße 20, Tirschenreuth). "Da haben wir Angebote wie Gaming oder Bastel-Workshops für Jugendliche", erklärt Siller. Beides sei beliebt und werde von Jugendlichen aus dem ganzen Landkreis angenommen. Daher wurde das Angebot für 2024 erweitert.

In regelmäßigen Abständen sollen dort Kurse, Seminare oder Vorträge stattfinden, meist abends oder in den Ferien. Heuer sind etwa am Montag, 26. Februar, um 19 Uhr ein Impulsvortrag zum Thema Künstliche Intelligenz von Philip Reich, Leiter des Jugendmedienzentrums T1, oder am Donnerstag, 4. April, ein "Makey Makey"-Workshop von 10 bis 12 Uhr geplant, der gegen eine Gebühr von 3 Euro Tüftlern im Alter von 10 bis 14 Jahren den Einstieg in kreative Programmierprojekte ermöglicht. Informativ wird es bei dem Kurs zum Thema Pubertät. Vorgesehen sind ein Infoabend am 19. März um 19 Uhr sowie eine Veranstaltung für Mädchen am 3. April von 14 bis 17 Uhr und eine für Jungs am 5. April von 10 bis 13 Uhr.

Europawoche

Ein weiterer Schwerpunkt im Programm ist die Europa-Demokratiewoche von 29. April bis 5. Mai. "Die Europawahl ist unser großer Aufhänger für den Bereich politische Bildung", so Siller. Nachdem das Wahlalter dafür herabgesenkt wurde, möchte der KJR einfache Möglichkeiten geben, sich zu informieren. Was hält der Vorsitzende davon, dass das Wahlalter von 18 auf 16 Jahre gesenkt wurde? "Meine persönliche Meinung ist, dass das Wahlalter mit 18 Jahren passt", sagt Siller. Der 22-Jährige wisse, dass es viele Jugendliche gibt, die das politische Geschehen schon ab 16 Jahren gut abschätzen können. Trotzdem gebe es auch einige, die das über das Elternhaus oder die Schule nicht mitkriegen würden.

"Wir wollen Jugendlichen eine Struktur an die Hand geben", sagt Siller. So ist am 3. Mai in der Realschule Kemnath eine Podiumsdiskussion geplant. An welcher Schule die Diskussion im östlichen Landkreis Tirschenreuth sein wird, ist noch unklar. Eingeladen wurden Vertreter aller Parteien. Zugesagt haben Mitglieder des Europäischen Parlaments (MdEP) Christian Doleschal (CSU) und MdEP Thomas Rudner (SPD). Ebenfalls wollen Vertreter der Grünen und der FDP kommen. Zur Landratswahl 2020 gab es auch eine Podiumsdiskussion des KJR in der Mehrzweckhalle Kemnath. "Wir Jugendlichen waren da aber die Ausnahme", sagt Siller, deshalb werde die Veranstaltung gezielt an Schulen verlegt.

Am Samstag, 4. Mai, lädt "Skate the Border" in Franzensbad zu einem deutsch-tschechischen Grenzprojekt ein. Angeboten werden auch Graffitikunst und Streetdance. Am 8. Mai wird es ein Abendformat mit dem Bezirksjugendring auf der Burg Falkenberg geben. "Es kommt ein externer Referent vom Bayerischen Jugendring", sagt Siller. Zudem sollen zwei Kandidaten zur Europawahl kommen. Eine Aktionswoche ist auch im Rahmen der "Langen Nacht für Demokratie" ab dem 2. Oktober geplant. "Viele Vereine wollen sich beteiligen", sagt Siller.

Fahrten und Ausflüge

Eigentlich wäre heuer ein Jugendaustausch mit Israel geplant gewesen. "Die aktuelle Lage in dem Land hat das zunichtegemacht", sagt Siller. Auch der Ski- und Snowboardtag am Arber musste ausfallen, da es keinen Schnee, aber dafür Regen und Wind gab. Weitere Höhepunkte im Programm sind etwa ein Schüleraustausch nach Italien in Kooperation mit dem KJR Neustadt/WN von 25. April bis 1. Mai oder die "Oma-Opa-Enkel-Fahrt" für Kinder ab 5 bis 12 Jahren. Das Ziel wird heuer der Waldwipfelweg in St. Englmar sein, die Kosten betragen 25 Euro pro Person.

Zudem ist Siller stolz, dass die Jugendbildungsstätte Waldmünchen dem KJR ein Kontingent mit Angeboten zur Verfügung stellt. "Es ist das erste Mal, dass wir dabei sind." In den Technikferien von 26. bis 29. März können sich die Jugendlichen im Löten und Programmieren von Robotern versuchen. Beim "Maker-Space Junior" von 28. Juli bis 1. August wird es ebenfalls technisch. Teilnehmer im Alter von 12 bis 15 Jahren werden bei dem Seminar an Projekten arbeiten und mithilfe von Lego-Mindstorm-Robotern, 3D-Druckern und Lasergravur-Maschinen kreative Lösungen suchen. Wer schon immer mal Clown, Akrobatin, Zauberer, Zirkusdirektorin oder Löwe sein wollte, kann bei "So ein Zirkus - Manege frei!" von 18. bis 23. August mitmachen.

Schnell ausgebucht wird auch die Zweitagesfahrt zur Gamescom Köln von 20. bis 21. August sein. Die Fahrt findet in Kooperation mit der medienpädagogischen Betreuung des Jugendmedienzentrums T1 für Jugendliche ab 16 Jahren statt. Die Kosten betragen 140 Euro. "Bei der Fahrt wird unter anderem auch ein Film gedreht." Bei den Ein- und Mehrtagesfahrten sei laut Siller Platz für rund 50 Teilnehmer.

Online-Buchungsportal

Zu den Veranstaltungen können sich Interessierte erstmals über ein Online-Buchungsportal anmelden. Aktuell werde das neue Anmeldeprogramm noch mit Programmpunkten befüllt. Wie lange dauert es, so ein Programm auf die Beine zu stellen? "Wir haben im Juni mit dem Brainstorming und Vorbereitungen angefangen", erklärt Siller. Im Oktober wurde es dann konkret, in der Novembersitzung des KJR wurde das Programm beschlossen. "Es braucht auch etwas Vorlauf für Druck und Gestaltung." Erstmals ist auf dem Programmcover ein Bild zu sehen, das mit künstlicher Intelligenz erzeugt wurde. "Das haben wir einfach mal ausprobiert", sagt Siller. Die richtige Bewerbung des Programms, das auch online auf der Webseite einsehbar ist, soll nach Fasching erfolgen. Dann werden 2000 Flyer ausgegeben und die Programmpunkte über die sozialen Medien angepriesen. Schnell sein lohnt sich, denn: "Wir müssen das Programm eigentlich gar nicht bewerben, oft lauern die Leute schon darauf, sich anmelden zu können", sagt Siller.

Unterstützung erhält der KJR Tirschenreuth viel über politische Mandatsträger wie von Landrat Roland Grillmeier. "Die Zusammenarbeit ist einzigartig. Andere Jugendringe müssen ums Geld kämpfen, bei uns ist das eher Formsache", so Siller. Bislang kooperierte der KJR hauptsächlich mit dem KJR Neustadt/WN und dem Stadtjugendring Weiden. Künftig will Siller die Zusammenarbeit mit Jugendringen im Raum Oberfranken ausweiten.

Hintergrund:

Das ist der Kreisjugendring Tirschenreuth

  • Vorstand: Vorsitzender Max Siller, Stellvertreter Andreas Malzer
  • Geschäftsstelle: Bahnhofstr. 20 b in Tirschenreuth, Geschäftsführerin Sandra Schug
  • Gründung: 1947
  • Aufgaben und Ziele: Der KJR Tirschenreuth ist eine Arbeitsgemeinschaft sowie ein Zusammenschluss von Jugendorganisationen und örtlichen Jugendgemeinschaften im Landkreis. Wichtiger Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche, die keinem Verband oder Verein angehören. Förderung und Unterstützung der Jugendarbeit, der Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen, Stärkung des Ehrenamtes, Konzipierung und Durchführung innovativer Projekte und Aktionen, Durchführung von außerschulischer Bildungsarbeit sowie von Erholungs- und Freizeitmaßnahmen, Schaffung von Beteiligungsmöglichkeiten junger Menschen
 
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