Es dürfte für staunende Gesichter sorgen, und für imposante Bilder sorgen: Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) führt am Samstag, 3. Februar, eine großangelegte Marschübung im Landkreis Tirschenreuth und auf den Autobahnen A93 sowie A6 durch. Dabei werden rund 20 Einsatzfahrzeuge im geschlossenen Verband unterwegs sein. "Die Übung der BRK-Fachdienste dient dazu, auf Katastrophen und Großschadenslage bestmöglich vorbereitet zu sein und kann Auswirkungen auf den Verkehr haben", erklärt BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl in einer Mitteilung.
Das Fahren im geschlossenen Verband, wie die Straßenverkehrsordnung die Fahrzeugkolonne bezeichnet, gehöre nicht zum Alltag der BRK-Schnelleinsatzgruppen. Zuletzt bewegten sich die Einsatzfahrzeuge des BRK-Kreisverbandes Tirschenreuth als Konvoi zum Einsatz bei der Hochwasserkatastrophe in Ahrweiler. Relevant würden diese Kenntnisse immer dann, wenn es zu einem Einsatz in größerer Entfernung geht. Um darauf vorbereitet zu sein, organisiert der BRK-Fachdienst Information und Kommunikation unter Leitung von Benjamin Sertl die große Marschübung.
Auch auf der Autobahn unterwegs
Start ist am Samstag, 3. Februar, um 10.30 Uhr am Festplatz in Tirschenreuth. "Mit einer Geschwindigkeit von maximal 80 km/h außerorts sollen anschließend 180 Kilometer absolviert werden", so Schedl. Die Strecke führt nach Erbendorf, Pullenreuth und Pechbrunn. Dort geht es auf die Autobahn A93 bis zur Ausfahrt Mitterteich Süd. Am Lkw-Parkplatz bei der Tankstelle gibt es für die rund 40 ehrenamtlichen Einsatzkräfte ein Mittagessen.
Anschließend fährt der Konvoi über die A93 weiter bis zur Ausfahrt Wernberg-Köblitz. Über die Bundesstraße B14 geht es bis zur Auffahrt Wernberg-Ost auf die Autobahn A6, welche bei der Ausfahrt Leuchtenberg wieder verlassen wird. Über die Bundesstraße B22 bewegt sich die Kolonne weiter bis Altenstadt/WN und geht wieder auf die A93. An der Raststätte Waldnaabtal Ost ist ein Halt unter anderem zum Tanken geplant, ehe es zurück zum Festplatz in Tirschenreuth geht. Das Übungsende ist für 17 Uhr angesetzt.
Fahrpraxis üben
An der Übung beteiligen sich die BRK-Fachdienste Sanitätsdienst, Betreuungsdienst, Technik und Sicherheit sowie Information und Kommunikation. Weiter die BRK-Bereitschaften Erbendorf, Kemnath und Mitterteich sowie die Einsatzleiter Rettungsdienst. Darunter befinden sich laut der Mitteilung unterschiedlichste Fahrzeuge, vom Gerätewagen bis Mannschaftstransportwagen über Krankenwagen und einem Einsatzleitwagen. "Neben den theoretischen Grundlagen wird vor allem die Fahrpraxis geübt. Das Fahren im geschlossenen Verband erfordert eine besondere und konzentrierte Fahrweise", erläutert der Kreisgeschäftsführer.
Und was bedeutet die Kolonne für die anderen Verkehrsteilnehmer? Auch das erklärt das Rote Kreuz in der Mitteilung: Laut Straßenverkehrsordnung ist ein Verband geschlossen, "wenn er für andere am Verkehr Teilnehmende als solcher deutlich erkennbar ist". Die Einsatzfahrzeuge haben dafür alle eine blaue Flagge auf der Fahrseite. Das letzte Fahrzeug der Kolonne führt eine grüne Fahne. Der übrige Verkehr darf den geschlossenen Verband nicht unterbrechen. Die Kolonne gilt als ein Verkehrsteilnehmer. Die Organisatoren bitte laut Mitteilung die anderen Verkehrsteilnehmer um Verständnis. Es sei unabdingbar, "dass die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Kreisverbands Tirschenreuth im BRK das Kolonnenfahren beherrschen und dafür üben".
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