Die Arbeitslosenquote im Landkreis Tirschenreuth steigt im Juni um 0,9 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent. 1411 Erwerbslose hat die Agentur für Arbeit derzeit in der Kartei. "Mit 1077 gemeldeten Angeboten bietet der Stellenmarkt aber nach wie vor viele gute Berufsperspektiven", schreibt die Agentur für Arbeit in einer Pressemitteilung.
Grund für die Steigerung ist demnach die Flüchtlingswelle aus der Ukraine. Seit Juni können ukrainische Geflüchtete Grundsicherungsleistungen ("Hartz 4") beim Jobcenter beantragen. Für den Agenturbezirk Tirschenreuth berichtet Thomas Franz, Leiter der Agentur für Arbeit Tirschenreuth: "Betrachtet man die Arbeitslosenversicherung und die Grundsicherung ('Hartz 4') getrennt, ergibt sich lediglich ein leichter Anstieg der gemeldeten Arbeitslosen um 29 Personen oder 5,8 Prozent im SGB III. In der Grundsicherung fällt dieser Anstieg im Vergleich zum Vormonat mit 332 Personen oder 60,5 Prozent deutlich höher aus. Die Statistik zeigt, dass es sich um 318 Personen aus der Ukraine handelt."
Deutlich ablesbar in der Statistik wird dies auch dadurch, dass sich im Berichtsmonat zwar 536 Menschen neu oder erneut arbeitslos meldeten, davon aber nur 88 aus Erwerbstätigkeit kamen. 180 Personen konnten im gleichen Zeitraum ihre Erwerbslosigkeit beenden. Der Anteil der arbeitslos gemeldeten Ausländer erhöhte sich im Juni um 340 Personen oder um 209,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die Anzahl der erwerbslosen Frauen stieg um 285 Personen oder 61 Prozent an und der Anteil der Jugendlichen unter 25 Jahre nahm um 67 Personen oder 93,1 Prozent zu.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag zum Jahreswechsel im Landkreis Tirschenreuth bei 27 855 Personen. Im Juni sind 1077 Stellenangebote, vor allem für Fachkräfte, gemeldet. Insbesondere bieten Arbeitgeber in Produktions- und Fertigungsberufen (499 Stellen), im Bereich Verkehr und Logistik (173) sowie im Bereich Kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus (113) viele neue Jobmöglichkeiten. 354 offene Ausbildungsstellen haben die Betriebe im Landkreis Tirschenreuth gemeldet, angefangen von Mechatronikern über Fachverkäufer und Metallbauer bis hin zu Fachinformatikern. Aktuell sind noch 83 Jugendliche als Bewerber für eine Ausbildungsstelle gemeldet. "Dies sind deutlich weniger als vor einem Jahr", informiert Agenturleiter Thomas Franz.
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