"Am liebsten wären mir Familien mit sieben bis acht Kindern", wünschte sich Vorsitzende Theodora Kupke als neue Mitglieder für MUT, den Förderverein der Kreismusikschule. Das ist zwar unwahrscheinlich, würde aber den Mitgliederschwund im Jahr 2020 rasch wieder auffangen, denn es sind zum Bedauern von Kupke einige Familien ausgestiegen.
"Damit sind wir mit 489 wieder unter der 500-Mitglieder-Grenze." 16 weniger als 2020 musste sie verkünden, was Kupke gar nicht gefallen mag. Sie bat die Anwesenden um rege Mitgliederwerbung, denn diese seien die wesentliche finanzielle Einnahmequelle des Vereins.
Bürgermeister Franz Stahl war zur Jahreshauptversammlung gekommen und stellte die Wichtigkeit der Kreismusikschule zur Förderung von Kultur und Musik gerade in Coronazeiten heraus. Zweite Vorsitzende Julia Thoma-Wegmann, Mutter eines drei Monate alten Säuglings, verfolgte die Versammlung dank Videokonferenz vom Laptop-Bildschirm aus.
Theodora Kupke hatte nicht all zu viel zu berichten. "Wir können ja bei keiner Veranstaltung etwas verdienen für den Verein, weil keine Bewirtung stattfinden darf", bedauerte sie die für MUT ungünstigen Umstände. An Zuschüssen für sozialschwache Schüler habe der Verein mit 3761 Euro mehr als 2020 vergeben, ging Kupke aufs Zahlenwerk ein. Sie legt dabei Wert darauf, einen kleinen Eigenanteil von den förderfähigen Familien zu verlangen, ganz nach dem Motto "Was nichts kostet, taugt nichts." Dies würde gut funktionieren.
Bei den Auswärtigen-Zuschüssen beim musikalischen Früherziehungskurs in Kemnath gebe es Klärungsbedarf, weil aus Speichersdorf immer mehr Kinder kommen würden. Das könnte zum Problem werden. Gut ausgelastet sei von den zwei Verleihinstrumenten aus ihrem Privatbesitz die Meistergeige. Das Cello sei nicht genutzt worden, verbleibe aber weiterhin bei der KMS. Im Rahmen von Ehrungen habe der Verein Geschenke bei Leistungsprüfungen und für die Preisträger von „Jugend musiziert“ finanziert.
Zum Thema Stipendium konnte Theodora Kupke die Förderung einer Schülerin mit einem Geldbetrag von 500 Euro nennen. Sie absolviert ein Lehramtsstudium in Musik. Sehr gefreut hat sich die Vorsitzende über den Bericht in Oberpfalz-Medien über die Klezmer-Musikerin Franka Plößner aus Fuchsmühl, die vor einigen Jahren von MUT gefördert worden war. "Man sieht, was aus unseren Stipendiaten werden kann", sagte Kupke. Leider erlaubten die Abstandsregeln nach wie vor keine großen Konzerte und auch keine Bewirtung, bedauerten Theodora Kupke und Tobias Böhm. So könnten zum Beispiel immer noch keine Symphoniekonzerte stattfinden, weil auf den Bühnen die Abstände zwischen den Musikern nicht eingehalten werden könnten, erklärte der Kreismusikschulleiter. Wenigstens kann MUT Corona auch Humor abringen: Herzlich gelacht wurde über den Vorschlag eines Anwesenden, dann eben das Symphonieorchester im Kettelerhaussaal zu verteilen und die wenigen erlaubten Zuhörer auf die Bühne zu setzen. Theodora Kupke bedankte sich am Ende der Versammlung unter anderem bei den Amtsgerichten Tirschenreuth und Weiden, die MUT mit Bußgeldzuweisungen in Höhe von 1100 Euro bedacht haben. Das sei zwar nur die Hälfte vom Vorjahr, aber immerhin ein ansehnlicher Betrag, der gebraucht werde als zusätzliche Geldeinnahmequelle. Tobias Böhm berichtete den Anwesenden von laufenden Veranstaltungen. Die Weihnachtskonzerte in Erbendorf und Tirschenreuth seien mit eingeschränkter Besucherzahl wieder geplant. "Kinder spielen für Kinder in Not" werde mit nur 80 Gästen im Stiftland-Gymnasium diesmal stattfinden. Vorausgesetzt, es sei alles durchführbar, schränkte Böhm aufgrund der steigenden Inzidenz ein. Geplant seien auch für nächstes Jahr Konzerte wie das Muttertagskonzert.
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