Seit eineinhalb Schuljahren beherrscht die Corona-Pandemie auch den Schulalltag im Landkreis Tirschenreuth. Die Kreistagsmitglieder der Freien Wähler (FW) suchten laut Pressemitteilung deshalb bei einem Termin das Gespräch mit Eltern und Lehrern aus Grund- und Mittelschulen, um sich bei den Betroffenen zu informieren.
Elternvertreter hätten von ausgefallenen Unterrichtsstunden, Problemen beim Homeschooling und vor allem von verunsicherten und frustrierten Schülern berichtet. Konkret seien die unzureichende Versorgung der Schulen mit Lehrkräften, die mangelhafte Digitalisierung und die häufig wechselnden Unterrichtskonzepte kritisiert worden.
Auch die Lehrer hätten die Corona-Situation an den Grund- und Mittelschulen "durchaus kritisch" beurteilt. Zur Verbesserung der aktuellen Situation hätten Eltern und Lehrer mehr Berechenbarkeit und Kontinuität in den Schulen gefordert. "Wir brauchen kreative Ideen und intelligente Konzepte, um diese Ausnahmesituation zu meistern. Die Unterstützung durch Pädagogik-Studenten und optimale Organisation kann zwar leichte Verbesserungen bringen, das Problem aber nicht beseitigen", schreiben die Freien Wähler in der Mitteilung. Auch die beschlossenen Förderkonzepte für die Schüler könnten nur dann Erfolg haben, wenn genügend Lehrpersonal und finanzielle Mittel dafür bereitstehen.
Der Lehrermangel an Grund- und Mittelschulen sei seit Jahren vorhanden, und die Politik habe es versäumt, dem entgegenzuwirken. Kaum verständlich für die FW-Kreistagsmitglieder sei, dass Grund- und Mittelschullehrer deutlich weniger verdienten und auch geringere Aufstiegsmöglichkeiten hätten als Lehrer an Gymnasien und Realschulen. Die erzieherische Aufgabe, die vorwiegend an Grund- und Mittelschulen geleistet werde, müsse der Wissensvermittlung an den Gymnasien sowohl finanziell als auch in der gesellschaftlichen Wertschätzung gleichgestellt werden, so die Meinung der Räte.
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