Es war ein harmonischer und besinnlicher Abend, die Weihnachtsfeier der Tirschenreuther Krippenfreunde im festlich geschmückten Franz-Josefs-Atelier in der Hochwartstraße. Bei aller Geselligkeit gab es auch einige Ehrungen zu verleihen, die im Mittelpunkt des Abends standen.
Gleich fünf Mitgliedern konnten Vorsitzende Marianne Stangl und ihr Stellvertreter Peter Stahl zur Ehrenmitgliedschaft gratulieren. Marianne Mehler führt seit vielen Jahren das Büro des Vereins, Olga Haidl dagegen ist für das Veranstaltungsmanagement zuständig. "Wir leben seit Jahren von eurer zuverlässigen und motivierten Arbeit", lobte die Sprecherin die beiden langjährigen Mitglieder.
Krippen-Wissen bewahren
Gleiches gilt auch für Horst Haidl, der nicht nur die Schnitzabende des Vereins leitet, sondern mehr oder weniger auch der gute Geist des Vereins ist. Ein "Nein" gebe es bei ihm nicht, führte die Vorsitzende aus, egal, welche Arbeiten auch anstünden. Weiterhin wurde Franz Krapf zum Ehrenmitglied ernannt, der vor allem das Wissen um die Krippen bewahrt und auch die großen und kleinen Ausstellungen des Vereins immer wieder verantwortlich organisiert. Fünfter Kandidat war Robert Schneider, über Jahrzehnte einer der renommiertesten Schnitzer des Vereins. Viele seiner Krippen schmücken Tirschenreuther Stuben. Schneider konnte an dem Abend leider nicht teilnehmen, die Ehrung wird deshalb in den nächsten Tagen nachgeholt.
Eine hohe Auszeichnung wurde anschließend dem "spiritus rector" der Tirschenreuther Krippenfreunde zuteil: Fred Mehler. Das Gründungsmitglied erhielt für seine erfolgreiche und beispielgebende Arbeit im Verein und für die 40-jährige Mitgliedschaft das goldene Ehrenabzeichen der Bayerischen Krippenfreunde. Die Vorsitzenden überreichten die Auszeichnung und eine Urkunde im Namen des Vorsitzenden des Landesverbandes, Msgr. Martin Martlreiter.
Verkaufsstand am Marktplatz
Marianne Stangl bedankte sich bei den vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins, die das Weiterbestehen der Krippenfreunde ermöglichten. Aktuell stehen jeden Tag zwei Damen des Vereins am Marktplatz in Tirschenreuth und verkaufen am kleinen, weihnachtlich geschmückten Markt selbst gebackene Plätzchen, Waffeln und Papierkrippen-Postkarten. "Damit schaffen wir uns ein kleines finanzielles Polster für die nächsten Monate", so die Vorsitzende.
Sie erwähnte auch die Aktivitäten des Vereins beim Schulfest der Grundschule, das Schauschnitzen im MQ oder bei der Passion in Tirschenreuth, wo man die Passionskrippe der Familie Kühn aufgestellt hatte und damit viel Beachtung fand. Anerkennende Worte fand sie auch für die Spender, die den Verein auch im vergangenen Jahr unterstützten, allen voran die Stadt Tirschenreuth.
Krippenausstellung 2023
Die Vorsitzende wagte auch einen Blick nach vorne: Im nächsten Jahr steht die nunmehr 9. große Krippenausstellung in der Kreisstadt wieder auf dem Plan. Verträge mit der Stadt und dem Museumsquartier seien unterschrieben, der Flyer gedruckt. Aber noch etwas möchte die rührige Vorsitzende in den nächsten Wochen wiederbeleben: die Tradition des Krippenschauens.
Im Moment ist sie dabei, gemeinsam mit dem Vorstand die Krippenbesitzer auszuwählen, die in der Weihnachtszeit bereit sind, Gäste in ihrem Wohnzimmer zu empfangen. Eine große Rolle wird dabei wieder die Figur des "Bettlers" spielen. Wer den Brauch dazu kennt, der weiß, dass den kleinen Obolus, den man in den Hut des Bettlers legt, die Kinder des Hauses bekommen. Mancher Krippenbesitzer bietet - auch das ist Tradition - am Ende der Besichtigung seinen Gästen ein Gläschen Gloriawasser an.
Der Bürgermeister lobte die Arbeit des Vereins und der Vorstandschaft: "Gerne haben wir auch unsere Ausstellungsräume im Museumsquartier für die Ausstellung im nächsten Jahr zu Verfügung gestellt. Wir freuen uns, dass diese Tradition in der Krippenstadt Tirschenreuth fortgesetzt wird", sagte das Stadtoberhaupt.
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