Europa war am Dienstag im Stiftland-Gymnasium ganz nah. 46 Schüler der zehnten Jahrgangsstufe des Gymnasiums schlüpften bei einem Planspiel in die Rolle von Protagonisten der europäischen Politik. Im Mittelpunkt stand dabei die Asyl- und Flüchtlingspolitik der Mitgliedsländer.
Die Simulation wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" in Kooperation mit dem Jugendrat Stadt Tirschenreuth, dem Jugendrat Mitterteich und dem Jugendstadtrat Waldsassen gefördert. Zur Umsetzung waren die Experten der Regensburger Valentum Kommunikation GmbH, die solche Planspiele für viele politische Ebenen anbietet, nach Tirschenreuth gekommen.
Im Europa-Planspiel lernten die Schüler, in diesem länderübergreifendem demokratischen System Forderungen aufzustellen und in einer Debatte für diese zu argumentieren und gemeinsam Kompromisse zu verhandeln und zu verabschieden. Die Schüler der 10 a und der 10 b des Gymnasiums gingen durch mehrere Phasen des spannenden Spiels.
Die Spielleiter Carolin Huber und Frederic Simon erklärten den Schülern die Regeln. Die Rollen wurden den Schülern zugelost. Im nächsten Schritt arbeiteten die Fraktionen der bürgerlichen, der sozialdemokratischen, der konservativen und reformistischen, der liberalen, der grünen, der linken, der europaskeptischen, der rechtspopulistischen Fraktionen und die der fraktionslosen Abgeordneten ihre Änderungen zu dem Vorschlag der gespielten europäischen Kommission, aus.
Die Gruppe der Journalisten durfte natürlich nicht fehlen. Es gab einen Live-Artikel von der ,,Bild" und einen Artikel von der investigativen ,,Politico". Die Schüler gaben dazu ein kurzes Interview mit der Presse und hatten dabei viel Freude. Diese verflogt auch nicht beim Diskutieren und Fordern. Uneinigkeiten gab es besonders beim Thema Grenzkontrollen, bei der Registrierung der Flüchtlinge und bei der Frage, ob das zur Verfügung stehende Geld für den Grenzschutz ,,Frontex" nicht besser in die Bildung der Flüchtlinge oder den Aufbau eines europaweiten Geheimdienstes investiert werden solle.
"Beschlossen" wurde unter anderem, dass Flüchtlinge Arbeitsstellen annehmen müssen, die ihren Qualifikationen entsprechen und Grenzkontrollen gewaltfrei bleiben sollen.
Die Schüler gaben an, durch das Planspiel einen guten Zugang zum Thema bekommen zu haben. Sie übten, Kompromisse zu finden und ihren Standpunkt darzulegen, auch wenn dies einmal etwas länger dauerte. Das Ziel war es, durch die vom Jugendforum Tirschenreuth finanzierte Veranstaltung, Schüler spielerisch für Politik zu interessieren. Zum Abschluss gab es zum Dank für die beiden Klassen von den Spielleitern Teilnehmerzertifikate ausgestellt.













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