Endlich kann die fünfte Jahreszeit wieder in vollen Zügen genossen werden - das wurde beim fulminanten Galaabend der Faschingsgesellschaft Tursiana am Samstagabend im ausverkauften Kettelerhaus deutlich. Ausgelassen feierte das Narrenvolk und genoss die Darbietungen des bunten Programms. Auch die mehr als 100 Mitwirkenden aus den Reihen des Vereins hatten sichtlich Freude bei ihren Auftritten. An ihren Leistungen zeigte sich, dass sie den Durchhänger während der Corona-Zeit locker weggesteckt haben.
Der Vorsitzende der Tursiana, Klaus Behnke, freute sich über das große Interesse an der Veranstaltung. "Wir haben 580 Karten verkauft und wir hätten locker noch weitere 100 verkaufen können". Wer dabei war, durfte sich glücklich schätzen: Mehrere Stunden lang war für Unterhaltung auf hohem Niveau gesorgt. In den Programmpausen sorgte die Band "Südwind" mit Stimmungsmusik dafür, dass ausgiebig getanzt wurde.
Garden und bissiger Mönch
Im ersten Teil des Abends zeigten die verschiedenen Nachwuchsgruppen der Tursiana tolle Garde- und Showtänze. Ihre Extra-Motivation, vor einem großen Publikum auftreten zu dürfen, merkte man den Kindern und Jugendlichen an. Einen imposanten Gesangsauftritt legte die 20-jährige Luisa Zeitler hin. Als Clowns verkleidet stürmten die Mitglieder des zwölfköpfigen Damenballetts die Bühne und präsentierten einen flotten Tanz. Das Publikum war begeistert und forderte eine Zugabe. Zu beeindrucken wusste auch die 19-köpfige Jugendgarde, die unter dem diesjährigen Sessionsmotto "Es war einmal" ein Medley mit verschiedenen Showtänzen und Kostümen aus vergangenen Jahren zeigte.
Schließlich stieg Martin Rother als bissiger Mönch in die Bütt. Mit dem Spruch "Der Herr sei mit euch" hieß er die Narren willkommen, um dann festzustellen: "Du schenkst uns dieses Bier, um zu überleben hier an diesem schrecklichen Ort Tirschenreuth - heit, und in alle Ewigkeit." Der Mönch weiter: "In eurem Nest, da hilft bloß be'n, um nicht völlig schwarz zu seh'n." Und er ließ nicht locker: "Als Tirschenreither hast bereits 'as Fegefeuer scho auf Erden - schlimmer als hier kann's Leben nicht werden." Zur Fluktuation in der Tourist-Info meinte er: "Der Job is' anscheinend so beschissen, jetzt wurd' die Dritte scho verschlissen und hat den Brocken hingeschmissen." Ein Thema in der Rede waren auch die CSU-internen Querelen um die Bezirkstagskandidatur im vergangenen Jahr. "Du, Toni, mit dem Bezirkstag - des wird fei nix", so der Mönch zur Entscheidung, dass Landrat Roland Grillmeier statt Toni Dutz antritt.
Senator-Titel für den Landrat
Dann kam der „Gott der Stadt, der Stahl“ an die Reihe. Bürgermeister Franz Stahl sei der „Pontifex der CSU“, auch wenn es keiner zugebe, meinte Rother. Dazu wurde Stahl mit einer entsprechenden Papst-Mütze ausgestattet. Doch der Macher der schwarzen Lokalpolitik sei das „Tirschenreuther Gold“, der „Peder“, so Rother über Zweiten Bürgermeister Peter Gold. Der Beliebteste der Bürgermeister sei aber die Nummer drei, der „Schuller Norbööört“. Als den „König vom Landratsamt“ bezeichnete er Alfred Scheidler. In Anspielung auf einen Beitrag in sozialen Medien wurde prompt ein roter Teppich ausgerollt, den Scheidler, ausgestattet mit Krone und begleitet von zwei Gardemädchen, dann auch betreten durfte. Ihr Fett bekam auch Tursiana-Präsidentin Iris Fennerl weg, die wohl zum dritten Mal heiraten werde. In Anspielung auf den Nachnamen ihres Lebensgefährten sagte der Mönch: „Diesmal ein Holländer!“
Keck und selbstbewusst zeigte sich anschließend das zehnjährige Tanzmariechen Ninas Zant bei einem Solotanz. Nicht weniger eindrucksvoll war danach der Gardetanz der 13-köpfigen Prinzengarde. Dazu Iris Fennerl: „Ich bin stolz auf diese Truppe. Ihr habt lange dafür gearbeitet, ein klasse Tanz.“ Einen starken Auftritt legte auch das Männerballett hin: Die Herren überzeugten als Wikinger.
Nach längerer Zeit ernannte die Tursiana auch wieder einen Senator: Diese Ehre kam Landrat Roland Grillmeier zu, der die Ernennung mit sichtlicher Freude über sich ergehen ließ. Der Landrat zeigte sich später beeindruckt von den tänzerischen Leistungen, der Organisation, der Dekoration und der eingesetzten Technik: „Hier wirkt wirklich alles profimäßig – Respekt!“





























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