Tirschenreuth
30.12.2020 - 17:49 Uhr

Gesundheitsamt: Corona-Lage im Landkreis Tirschenreuth ernst

Einen solchen Anstieg bei den Corona-Zahlen hat es im Landkreis Tirschenreuth seit dem Frühjahr nicht mehr gegeben: Einen Tag vor Silvester waren es 85 Covid-19-Neuinfizierte.

Das Landratsamt veröffentlicht einmal in der Woche aufsummierte Zahlen der Covid-19-Infektionen pro Gemeinde. Bild: gld
Das Landratsamt veröffentlicht einmal in der Woche aufsummierte Zahlen der Covid-19-Infektionen pro Gemeinde.

„Die Corona-Lage wird als ernst eingeschätzt“, beurteilt das Gesundheitsamt Tirschenreuth auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien die momentane Situation. Deutlich wurde dies am Mittwoch dadurch, dass das Landratsamt zwei Pressemitteilungen zu den aktuellen Covid-19-Zahlen veröffentlichte. Grund war, dass während des Tages immer mehr neue Fälle dazukamen. Bis 14 Uhr waren es insgesamt 85 Covid-19-Neuinfizierte, davon standen 11 bereits unter Quarantäne.

Zudem waren drei neue Corona-Tote zu verzeichnen. Es handelte sich um Person mit Vorerkrankungen. Deren Alter wurde mit über 60, unter 80 und über 80 Jahre angegeben. Die Gesamtzahl der Covid-19-Toten liegt im Landkreis mittlerweile bei 178.

Die 7-Tage-Inzidenz – die gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – gab das Robert-Koch-Institut (RKI) für den Landkreis mit 242,9 an. Seit Beginn der Pandemie wurde bei 2566 Landkreisbürgern Covid-19 nachgewiesen. Nach Schätzungen sind 2263 genesen.

Altenheim St. Martin: 39 Infizierte

Stark betroffen ist momentan das Altenheim St. Martin in Waldsassen, wo 91 Senioren ihren Lebensabend verbringen. Die Zahl der infizierten Bewohner hat sich zwischenzeitlich auf 30 erhöht. Das teilte die Pressestelle des Caritas-Diözesanverbands, der die Einrichtung betreibt, am Mittwoch mit. „Gestern war der letzte Reihentest, weitere werden in Absprache mit dem Gesundheitsamt durchgeführt.“ Von den 30 Senioren mit Covid-19 hätten 12 inzwischen schon wieder ein negatives Testergebnis erhalten, blieben aber zur Sicherheit noch ein bis zwei Tage in Quarantäne. Im Krankenhaus behandelt werde keiner der Betroffenen, hieß es.

Auch in den Reihen der Mitarbeiter gibt es vermehrt Corona-Positive: Neun Beschäftigte im Waldsassener Heim sind nach Auskunft der Caritas betroffen. Die Betreuung der Bewohner sei jedoch gewährleistet: „Die Mitarbeiter sind sehr engagiert und mit viel Einsatz im Dienst, die Bewohner werden weiterhin gut versorgt“, lautet die Auskunft aus Regensburg.

Mehr Kontaktpersonen

Das Landratsamt veröffentlichte am Mittwoch zudem die aufsummierten Zahlen der Covid-19-Infektionen in den 26 Gemeinden. Innerhalb der vergangenen sieben Tage wurden 234 Landkreisbürger positiv auf das Virus getestet: Die meisten Fälle gab es in Waldsassen (65) und Tirschenreuth (51). Dies ist auch auf die gemeldeten Ausbrüche in den zwei Altenheimen (St. Martin und Haus Ziegelanger) zurückzuführen. In der relativ kleinen Gemeinde Mähring gab es neun Neuinfizierte.

Nur in drei Kommunen wurde in der vergangenen Woche kein positiver Coronatest verzeichnet: Fuchsmühl, Pullenreuth und Reuth. Bei der Bewertung der Zahlen sei zu beachten, dass die Statistik nur die beim Gesundheitsamt eingegangenen positiven Testergebnisse berücksichtigt, wie es heißt. Die Zahl Null bedeute nicht, dass Sicherheit vor einer Ansteckung besteht.

Nach Angaben des Gesundheitsamts konnte durch den Lockdown zurückliegend „ein massiver Anstieg der Fallzahlen gebremst werden“. Ein wesentlicher Rückgang der 7-Tages-Inzidenz sei aber nicht festzustellen. Durch die Lockerungen zu Weihnachten rechnet die Behörde „eher mit einer Zunahme“ der Inzidenz. Denn auch mit Blick auf die Kontakt-Nachverfolgung stellt das Gesundheitsamt fest: „Seit dem Lockdown haben sich die Kontakte der positiv gemeldeten Personen verringert. Durch die Lockerungen zu Weihnachten werden derzeit jedoch wieder mehr Kontaktpersonen ermittelt.“

Oberpfalz25.05.2022
Service:

Öffnungszeiten Corona-Testzentrum

Bürger können sich auch an Silvester, am Samstag und an Heiligdreikönig im Testzentrum Tirschenreuth auf Covid-19 testen lassen:

  • 31. Dezember: 9 bis 12 Uhr
  • 2. Januar: 9 bis 12 Uhr
  • 6. Januar: 9 bis 12 Uhr

Bei symptomatischen Personen ist eine vorherige Anmeldung unter www.kreis-tir.de beziehungsweise über den Bereitschaftsdienst 116 117 erforderlich. In den vergangenen Tagen war es laut Mitteilung des Roten Kreuzes ein Problem, dass viele Bürger um 9 Uhr bei der Teststation waren und sich daher eine lange Schlange vor dem Gebäude gebildet hat. Es wird daher empfohlen, sich vor der Testung an der Ampel auf der Internetseite zu orientieren, um Wartezeiten zu vermeiden. Das Testzentrum Waldsassen ist vom 31. Dezember bis zum 3. Januar und am 6. Januar geschlossen.

 
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