Wie bereits der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) und der Bund Naturschutz (BN) stemmen sich auch Greenpeace-Gruppen aus Weiden, Bayreuth und München gegen das geplante Fertighaus-Werk der Ziegler-Group. Bekanntlich soll dieses auf einer Fläche von 37 Hektar im Engelmannsholz im Süden der Stadt Tirschenreuth an der B15 entstehen. "Ein beliebtes Naherholungsgebiet soll einem Industriegebiet weichen", schreiben die Greenpeace-Gruppen aus Weiden, Bayreuth und München in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
In einer Sondersitzung des Stadtrats Anfang Juni erfolgte die Abwägung der Stellungnahmen und Einwände zum Bebauungsplan. Dabei wurden zahlreiche vorgebrachte Punkte abgewiesen. Auch Greenpeace hatte eine Stellungnahme eingereicht und darin die "Rodung des Erholungswaldes" kritisiert. "Für die Bevölkerung von Tirschenreuth hat der Stadtrat in der Vergangenheit wirtschaftlich einiges richtig gemacht, das waren jedoch selten Entscheidungen, um der Klimawende zu begegnen", wird Günther Sparrer von Greenpeace Weiden in der Pressemitteilung zitiert. Die Stadt Tirschenreuth habe seiner Meinung nach mittlerweile keinen Mangel an Gewerbe und Industrie im Stadtgebiet. "Mit dem Bebauungsplan für das Ziegler-Werk im Engelmannsholz wird der Bogen jedoch überspannt", so Sparrer.
Wie Greenpeace weiter erklärt, erlaube das Gesetz in einem Industriegebiet zum Beispiel den Umgang mit gefährlichen Chemikalien – im Gegensatz zu den Vorgaben für ein Gewerbegebiet. Das Engelmannsholz sei aktuell nicht nur ein beliebtes Naherholungsgebiet. "Es ist zudem Kinderstube für Biodiversität. Es ist Nahrungsquelle, Heimat und Ruhestätte für viele Tierarten. Es ist natürlicher Luftfilter für Tirschenreuth. Das Engelmannsholz ist heute schon bereit, ein Wald für die Zukunft zu werden", schreibt Greenpeace. Egal ob Wald, See oder Moor, "jeder Teil hängt vom Bestehen des Anderen ab", ist sich Greenpeace sicher.
Verwiesen wird zudem darauf, dass die Ziegler-Group erst kürzlich in die Kritik geraten sei – im Zusammenhang mit mutmaßlicher Forstwirtschaft in ökologisch wertvollen Wäldern in den rumänischen Karpaten. Weiter betont Martin von Creytz von Greenpeace München in der Pressemitteilung: "Die Stadt Tirschenreuth jongliert mit unterschiedlichen Roten Listen, um eine Genehmigung zur Rodung zu erwirken."

















 
 
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