Tirschenreuth
10.02.2020 - 16:05 Uhr

Habichtskauz landet im Stiftland-Gymnasium Tirschenreuth

Das Stiftland-Gymnasium beschäftigt sich mit dem Habichtskauz-Projekt des VLAB. Michaela Domeyer berichtet von ersten Erfolgen.

Michaela Domeyer mit Studiendirektor Markus Remold und einigen Schülerinnen. Bild: exb
Michaela Domeyer mit Studiendirektor Markus Remold und einigen Schülerinnen.

Artenschutz und Artenvielfalt sind in aller Munde - und seit kurzem auch Teil des Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes. Deshalb lud Markus Remold, Verantwortlicher der Arbeitsgemeinschaft "Eine Welt", Michaela Domeyer vom Erbendorfer Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern (VLAB) ans Stiftland-Gymnasium ein. Sie stellte den drei sechsten Klassen im Rahmen des Biologieunterrichts das Habichtskauzprojekt des Vereins vor.

Sitz im Landkreis

Der VLAB ist der einzige Naturschutzverband, der seine Hauptgeschäftstelle im Landkreis Tirschenreuth hat. Der aus dem Verein "Unser Hessenreuther Wald" hervorgegangene Verband setzt sich seit zehn Jahren für den Erhalt naturnaher, unzerstörter und artenreicher Landschaften ein. Seit 2015 engagieren sich die Mitarbeiter für die Wiederansiedlung des Habichtskauzes im Fichtelgebirge, im Steinwald und im Hessenreuther Wald.

Michaela Domeyer stellte den Sechstklässlern zunächst die verschiedenen Eulenvögel vor. Sie verdeutlichte Besonderheiten wie den fehlenden Geruchssinn und die gezahnten Federn und erläuterte die Gründe für das Verschwinden und die Wiederansiedlung des Habichtskauzes. Die Schüler durften auch Gewölle in Becherlupen und viele Fotos von Jungtieren, Lebensräumen, Eingewöhnungsvolieren und Nistkästen bestaunen. Besonders beeindruckend waren die Fotos von Wildkameras, die das Verhalten der Tiere bei Nacht dokumentierten. Die Referentin erklärte den interessierten Schülern auch, wie wichtig abwechslungsreiche, klein strukturierte Landschaften, in denen ein Netz an Biotopbäumen und eine artenreiche Flora und Fauna vorherrschen, für den Vogel sind. Der Habichtskauz ernähre sich zwar fast ausschließlich von Mäusen, könne aber nur in einer ökologisch stabilen, artenreichen Landschaft leben. Dies sei auch der Grund, warum sich der VLAB besonders für den Habichtskauz einsetze. "Wo sich der Habichtskauz wohlfühlt, da sind Landschaft und Natur in Ordnung."

Viele Fragen von den Schülern

Die Schüler stellten eine Reihe von Fragen, wollten wissen, warum die Vögel überhaupt ausgerottet wurden, woher die auszuwildernden Jungvögel kämen, ob man ihnen Namen gebe und ob schon Junge in freier Wildbahn geschlüpft seien. Michaela Domeyer berichtete von ersten Erfolgen und einer Vielzahl von Sichtungen ausgewilderter Vögel. Nachwuchs in Freiheit sei noch nicht nachgewiesen. Da es aber bereits standorttreue Pärchen gebe, hoffe man, in Kürze auch die ersten Gelege und Jungen nachweisen zu können. Insgesamt sei das Projekt auf zehn Jahre angelegt. Man wolle bis zu 200 junge Habichtskäuze auswildern. Unterstützt werde man dabei vor allem von Zoos und Wildparks, von den Bayerischen Staatsforsten und von privaten Organisationen wie der Heinz-Sielmann-Stiftung. Nach drei interessanten Unterrichtsstunden bedankte sich der Fachschaftsleiter für Biologie, Stefan Heldwein, bei der Referentin mit einem kleinen Präsent. Oberstudiendirektor Georg Hecht gab der Hoffnung Ausdruck, dass diese Art der Umweltbildung in den kommenden Jahren fortgesetzt wird.

 
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