In der dritten Verhandlungsrunde hat der Arbeitgeberverband vbm sein Angebot vorgelegt. Darin wird nicht nur eine erneute Nullrunde verlangt. „Die Arbeitgeber wollen außerdem die Coronakrise ausnutzen, um unsere Tarifstandards aufzuweichen“, so Sabrina Feige, Gewerkschaftssekretärin bei der IG Metall Amberg. Konkret wollen die Arbeitgeber automatische Abweichungen vom Tarifvertrag, wenn Betriebe bestimmte Kennzahlen erreichen. Bisher verhandeln IG Metall und vbm jeweils über solche Abweichungen. Außerdem wollen die Arbeitgeber tarifvertragliche Regelungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld zur Disposition stellen.
Die Beschäftigten bei Hamm sind sauer. Die Auftragslage ist stabil. Außerdem haben sie mit ihrem Einsatz dazu beigetragen, dass das Unternehmen die Pandemie bisher so gut überstanden hat. Bei den Tarifverhandlungen im Frühjahr 2020 hätten sie gezeigt, dass sie bereit sind, in einer akuten Krise auch mal zurückzustecken. Aber jetzt sei es Zeit, dass die Beschäftigten für ihren Einsatz belohnt werden. „Vier Prozent mehr sind nur fair“, meint Robert Stich, der Leiter der IG Metall-Vertrauensleute bei Hamm. „Eine Stärkung der Einkommen stützt die Wirtschaft auch allgemein. Außerdem brauchen wir Zukunftstarifverträge, die uns erlauben, bei der Transformation mitzugestalten. Denn diese kann nur gelingen, wenn die Beschäftigten einbezogen werden.“
„Die Arbeitgeber hoffen wohl immer noch darauf, dass wir unter Pandemie-Bedingungen nicht in der Lage sind, unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Aber wir werden ihnen das Gegenteil beweisen“, ist sich Günther Fiedler sicher. Die Beschäftigten von Hamm stehen jedenfalls bereit.
Den Auftakt macht der Aktionstag am 1. März. Doch das sei erst der Anfang. An Kreativität und Kampfgeist mangle es den Metallerinnen und Metaller jedenfalls nicht, schreibt die Gewerkschaft.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.