Tirschenreuth
13.07.2018 - 13:32 Uhr

Hausärztemangel greift um sich

Der DGB legt den Finger in die Wunde. Bei einer Diskussionsabend in der "Petersklause" soll das heikle Thema Hausarztversorgung angegangen werden. Prominenter Gast ist Thomas Bärtlein von OTV.

Laden gemeinsam zu einem DGB-Diskussionsabend zum Thema „Akuter Hausärztemangel im Landkreis Tirschenreuth“ am Mittwoch, 18. Juli, in die Ausflugsgaststätte „Petersklause“ nach Großbüchlberg ein, Beginn ist um 19 Uhr. Mit dabei sind (von links) DGB-Kreisvorsitzender Klaus Schuster, Ideengeberin Dr. Brunhilde Dick-Kollmannsperger und DGB-Regionssekretär Peter Hofmann. jr
Laden gemeinsam zu einem DGB-Diskussionsabend zum Thema „Akuter Hausärztemangel im Landkreis Tirschenreuth“ am Mittwoch, 18. Juli, in die Ausflugsgaststätte „Petersklause“ nach Großbüchlberg ein, Beginn ist um 19 Uhr. Mit dabei sind (von links) DGB-Kreisvorsitzender Klaus Schuster, Ideengeberin Dr. Brunhilde Dick-Kollmannsperger und DGB-Regionssekretär Peter Hofmann.

(jr) "Jeder hat Anspruch auf einen Hausarzt, dies gilt für alle Bürgerinnen und Bürger", sagt DGB-Kreisvorsitzender Klaus Schuster. Mit der Veranstaltung "Hausarzt gesucht - Akuter Hausärztemangel - der Landkreis Tirschenreuth blutet aus" will der Kreisverband am Mittwoch, 18. Juli, ab 19 Uhr in der Ausflugsgaststätte "Petersklause" im Großbüchlberg Tacheles reden. Der Eintritt ist frei.

Mit dem DGB diskutieren Hausärztin Dr. Brunhilde Dick-Kollmannsperger, sie ist auch die Ideengeberin dieses Abends, die Landtagsabgeordneten Annette Karl (SPD) und Tobias Reiß (CSU), Dr. Maria Luise König (Kassenärztliche Vereinigung), David Schmid (DGB Bayern) sowie Bürgermeister und stellvertretender Landrat Roland Grillmeier.

Schuster betont, dass ausdrücklich auch Fragen der Zuhörer erwünscht sind. Dr. Brunhilde Dick-Kollmannsperger weiß, dass es immer schwieriger wird, Nachfolger für geschlossene Hausarztpraxen zu bekommen. Nicht ohne Grund habe sie 2013 eine Gemeinschaftspraxis gegründet, mit dem Ziel, dem Hausarztmangel entgegenzuwirken. Größere Probleme sieht die Ärztin vor allem auf Mitterteich zukommen, da hier schon altgediente Hausärzte aufgehört haben oder demnächst aufhören wollen.

Schuster informiert, dass im Landkreis Tirschenreuth aktuell rund 15 Prozent Hausärzte fehlen. Sorgen bereitet ihm die Tatsache, dass die Altersstruktur der arbeitenden Hausärzte immer älter wird. Über die Hälfte der Hausärzte im Landkreis ist älter als 50 Jahre. In Waldsassen gab es bislang noch sechs Hausärzte, künftig werden es nur noch vier sein. DGB-Chef Klaus Schuster machte deutlich, dass, darunter auch die Apotheken leiden.

Ziel der Veranstaltung sei es, die Hausarztproblematik in ländlichen Regionen in Griff zu bekommen. "Wir wollen die Politik darauf aufmerksam machen, dass uns dieses Thema auf den Nägeln brennt". Schuster wünschte sich, dass jungen Medizinern langfristige Zukunftsperspektiven aufgezeigt werden, wenn sie sich als Hausarzt niederlassen. Weiter will er eine gerechtere Ärzteverteilung im Freistaat Bayern. "Gleiche Lebensverhältnisse für die Menschen im gesamten Freistaat muss das Ziel lauten", sagte Schuster, der zugleich den DGB als Mittler ins Gespräch bringt. In diesem Zusammenhang bedauerte Schuster, dass kein Vertreter des Gesundheitsamtes bereit ist, an dem Abend teilzunehmen. "Mit dem Thema haben wir wenig zu tun, wir nehmen daran nicht teil", hieß es lapidar aus der Behörde. Eine Antwort, die Schuster sauer aufstößt.

DGB-Regionssekretär Peter Hofmann macht deutlich, dass die Strukturpolitik ein großer Schwerpunkt der DGB-Arbeit vor Ort ist. Bayerns DGB-Chef Matthias Jena unterstützt das Projekt, wie er in einem Gespräch versichert.




 
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