Das Verbot chemischer Pflanzenschutzmittel auf öffentlichen Plätzen, Wegen und Randleisten macht die Pflege dieser Bereiche immer mehr zu einer Herausforderung für die Kommunen. Der Maschinenring Stiftland reagiert darauf und will neue Wege gehen. Eine große Rolle in den Überlegungen spielt dabei die Unkrautbekämpfung mit Heißwasser.
"Die Technik ist nicht mehr ganz neu. Der Maschinenring Bad Aibling hat entsprechende Maschinen bereits im Einsatz und bislang beste Erfahrungen damit gemacht", weiß der Maschinenring Stiftland. Geschäftsführerin Marion Höcht organisierte deshalb für Kommunen und Firmen aus dem Landkreis eine Vorführung mit der umweltschonenden Technik auf dem Gelände des Stiftland-Gymnasiums.
Hintergrund der Aktion: Der Maschinenring will eventuell so eine Maschine anschaffen. Allerdings ist der Preis nicht ganz billig, etwa 220 000 Euro müssten investiert werden. Das Team aus Bad Aibling zeigte unter der Leitung von Franz Höhensteiger die Möglichkeiten der neuen Ausrüstung. "Wir haben drei Maschinen täglich bei uns im Einsatz", sagte Höhensteiger und verwies auf beste Erfahrungen. Vor allem die Wildkräuter könnten umweltfreundlich zurückgedrängt werden. "Dies ist ein ökologisches und unkompliziertes Verfahren zur Pflege von öffentlichen Plätzen und Wegen." Wichtig sei es, gleich im Frühjahr die keimenden Pflanzen bei ihrem Wachstum mit rund hundert Grad heißem Wasser zu stören.
Die Maschinen arbeiten nach Auskunft der Fachleute punktgenau durch Erkennung des organischen Materials. Der Wildkrautdruck insgesamt verringere sich, da die Samen bereits vor dem Keimen geschädigt würden, Wurzeln würden nach der Behandlung absterben. Je nach gewünschter Bearbeitungsqualität und Wildkrautwuchs seien drei bis sechs Bearbeitungsgänge im Jahr nötig. Höhensteiger betonte, dass die Instandhaltungskosten sänken, da die Randleisten nicht mehr durch das Pflanzenwachstum geschädigt würden. Das Wasser für die Maschinen komme aus Hydranten oder offenen Gewässern.
Höhensteiger räumte aber auch ein, dass es auch Pflanzen gibt, die der Heißwasser-Methode widerstehen. "Löwenzahn schaffen wir nicht", sagte er. Maschinenring-Geschäftsführerin Marion Höcht strebt jetzt eine Partnerschaft mit Kommunen im Landkreis an, damit die Wildkrautregulierung mit Heißwasser auch kostendeckend arbeitet.
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