Ohne den Segen Gottes geht nichts. Deshalb gibt es bei der Feier in der Erziehungsberatungsstelle für Familien, Kinder und Jugendliche eine kleine Einweihung. Die Beratungsstelle hat sich einen neuen Spiel- und Therapieraum geleistet. Regionaldekan und Stadtpfarrer Georg Flierl übernimmt die Einweihung gerne. Zumal er nur ein paar Schritte hat als Nachbar von seinem Pfarrbüro aus in die Beratungsstelle am Kirchplatz 4. Dort gibt es Großes zu feiern: Die Beratungsstelle wird 40 Jahre alt. "Seitdem bin ich auch hier", erzählt Diplom-Psychologe Wolfgang Sill. Der ehemalige Fachstellenleiter gehört zu den Gründungsmitgliedern dieser Einrichtung, deren Trägerschaft bei der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg und dem Landkreis Tirschenreuth liegt.
Aufgabe dieser Fachstelle, erklärt Leiterin Marion Neumann, sei es, Kinder, Jugendliche und deren Eltern in schwierigen Lebenssituationen zu begleiten, ungünstige Entwicklungen zu erkennen und wenn möglich vermeiden zu helfen. Dies, so Neumann weiter, sei Pflichtaufgabe eines jeden Landkreises und gesetzlich vorgeschrieben. Auch Marion Neumann hat bereits viel erlebt in Tirschenreuth. Die 54-jährige Sozialpädagogin gehört seit 24 Jahren dazu. Im Jahr 2017 habe man 295 Familien mit Kindern und Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen zur Seite gestanden. Davon nahmen 55 Familien mit einem Kind unter drei Jahren die Beratung in Anspruch, etwa 30 Prozent der Familien kamen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. "Und wir haben auch Lehrer und Erzieher beraten", so Neumann. Eine stolze Bilanz, hinter der viel Arbeit steckt, die nicht in Geld gemessen werden kann. Denn immer geht es ums Menschliche, um Hilfe in Notsituationen. "Seit der Gründung hat sich das Angebotsspektrum bei uns vervielfältigt", berichtet die 54-jährige Leiterin von stets neuen Aufgaben. So gebe es viele Anfragen von den Netzwerkpartnern aus der Jugendhilfe, vom Familiengericht oder dem Jugendamt sowie von Schulen oder pädiatrischen und psychiatrischen Bereichen. Während der 40 Jahre hätten sich die zusätzlichen Schwerpunkte mit einer Beratung für Säuglinge und Kleinkinder, Gruppenangeboten für Kinder in Trennungs- und Scheidungsfamilien, für Kinder mit psychisch erkrankten Eltern und für Mädchen in der Pubertät erweitert. Es gebe die "PEK"-Gruppen für Eltern mit Säuglingen bis zu einem Jahr zur Spiel- und Entwicklungsbegleitung und vieles mehr. Neumann hebt hier auch die Prävention in den Kindergärten und Schulen hervor. Eine Menge zu tun, was gut qualifiziertes Fachpersonal voraussetzt. "Wir freuen uns, dass wir ab 2019 eine zusätzliche Vollzeitstelle für soziale Arbeit bekommen", berichtet die Beratungsstellenleiterin dankbar. Glücklich ist sie natürlich auch über das jetzt moderne und freundlich-bunt eingerichtete Spiel- und Therapiezimmer, das dringend ein neues Outfit nötig hatte. "Wir hoffen, dass Eltern, Kinder und Jugendliche uns auch künftig ihr Vertrauen schenken bei der Bewältigung ihrer kleinen und großen Sorgen."
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